Im Kalender 2014 machen Kröt und Schuhuu eine Reise um die Welt – immer in einem Land machen sie Halt um etwas zu feiern. Im Januar starten sie in Russland. Dort besuchen sie Väterchen Frost und helfen ihm die Geschenke in der Neujahrsnacht zu verteilen.
Aber wer ist das eigentlich? Der große Eisbär mit dem schicken Mantel.
Väterchen Frost in Russland
Deduschka Moros (russisch für Großväterchen Frost) ist eine russische Märchenfigur, die in der Neujahrsnacht die Kinder beschenkt. Dank dieser Aufgabe wird er heute er oft mit dem europäischen St. Nikolaus gleichgesetzt.
Vor allem aber ist er ist die Personifikation des Winters und wird dabei von seiner Enkelin Snegurotschka “Schneemädchen” oder “Schneeflöckchen” begleitet. Er bringt mit seinem Zepter den Winter mit Eis und Schnee über das Land.
Warum bringt er die Geschenke in der Neujahrsnacht?
Das ist eine lustig-wirre Geschichte: Eine “Zeitverschiebung”.
Seit der russischen Oktoberrevolution 1917 wurde die christliche Religion unterdrückt und es wurde verboten, Weihnachten als religiöses Fest zu feiern.
Gleichzeitig wurde statt des bis dahin üblichen julianischen, der gregorianische Kalender eingeführt. Dadurch verschoben sich alle weihnachtlich-feierlichen Rituale von Weihnachten nach julianischem Kalender auf Silvester nach gregorianischem Kalender. Daher wird der Weihnachtsbaum pünktlich zum gregorianischen Silvester aufgestellt und der Weihnachtsmann “Ded Moros” bringt die Geschenke in der gregorianischen Silvesternacht.
Wie sieht er aus?
Väterchen Frost hat einen einen langen, weißen Bart und besitzt ein magisches Zepter, dessen Spitze alles, was sie berührt, zu Eis gefrieren lässt. Er wohnt tief in der Taiga, ist sehr naturverbunden, fährt einen von drei Schimmeln oder Rentieren gezogenen Schlitten – die Troika – und trägt traditionell einen eisgrauen, mit Blautönen durchwebten Pelzmantel, dieser kann allerdings auch gelb oder grün sein. Durch den westlichen Einfluss hat er mittlerweile auch einen roten Mantel im Schrank.
Druckt Euch den Eisbären und die Mäntel aus,
malt sie an und sucht den passenden aus für Väterchen Frost!
Das Märchen von Väterchen Frost
Es war einmal vor langer Zeit in einem weit entfernten Land ein Mann mit seiner Frau. Beide waren bereits zuvor verheiratet gewesen, doch ihre früheren Eheleute waren gestorben und so hatten sie wieder geheiratet. Beide hatten aus ihrer früheren Ehe je eine Tochter.
Die Tochter der Frau war böse und gemein, während die Tochter des Mannes lieb und sanft war. Die Frau liebte nur ihre eigene Tochter und ließ ihre Stieftochter den ganzen Tag hart arbeiten. Das Mädchen musste das ganze Haus alleine putzen und wurde von der Stiefmutter oft geschlagen. Doch dennoch hasste die Frau die Tochter des Mannes von Tag zu Tag mehr.
Eines Tages, mitten in einem harten, kalten Winter, beschloss die Stiefmutter, dass das arme Mädchen in den tiefen Wald gebracht und sich selbst überlassen werden sollte. Der Vater des Mädchen wollte das natürlich nicht, doch seine Frau war so boshaft und herrisch, dass er mittlerweile Angst vor ihr hatte, seine Tochter tatsächlich mit in den Wald nahm und sie dort alleine ließ.
Einsam und verlassen saß das Mädchen nun unter einem Baum. Doch schon nach kurzer Zeit hörte sie ein Knacken von Zweigen und kurz darauf eine Stimme, die sprach: »Frierst Du, liebes Kind?« Das Mädchen erkannte die Stimme als die von Väterchen Frost und antwortete: »Nein, Väterchen Frost. Mir ist nicht kalt.« Da fragte er sie nochmals und noch mal und kam näher und näher zu dem Kind. Das Mädchen antwortete jedes mal, dass ihr warm sei, doch das arme Kind dauerte dem Väterchen so sehr, dass er es in einen weichen, prächtigen Mantel wickelte, die ganze Nacht wärmte und es am Morgen mit Geschenken überhäufte.
Dem Vater bedauerte seine böse Tat inzwischen und kam am nächsten Tag in den Wald zurück, um seine Tochter zu retten und freute sich sehr, als er sie nicht nur lebendig, sondern auch warm bekleidet und mit großen Reichtümern beladen fand. Beide kehrten nach Hause zurück. Als sie wieder da waren und die Stiefmutter die Reichtümer des Mädchens sah, wollte sie sofort, dass auch ihre eigene Tochter in den Wald gebracht und dort eine Nacht verbringen solle. Natürlich hoffte sie, dass auch ihre Tochter reich beschenkt zurückkommen würde.
Also ging der Mann in den Wald und ließ die Tochter der Frau dort zurück. Doch als er sie am nächsten Morgen holen wollte, erschrak er. Nicht beladen mit Reichtum, sondern kalt gefroren war der Leib des bösen Mädchens. Er brachte ihren Leichnam der bösen Frau zurück, nahm seine eigene Tochter bei der Hand und zog von der bösen Stiefmutter für immer fort. Und wenn er und das Mädchen nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
(Russisches Volksgut, gemeinfrei)
So viel zu Väterchen Frost.
Wer will wissen, warum ich mich für den Eisbären entschieden habe?
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