Dies beobachten Kröt und Schuhuu im Monat Februar auf den Malediven. Es ist dunklen Nacht am Strand wenn es dieses faszinierende Naturschauspiel zu sehen gibt.
Schuhuu und Kröt sitzen am Strand der Malediven-Insel Rangali und schauen auf das Meer hinaus. Es ist bereits tief in der Nacht und alles dunkel. Nein, nicht alles! Denn das Meer selbst leuchtet mit unzähligen silbernen und blauen Punkten. Mit jeder Welle, die sich über den Sand zu ihren Füßen schiebt wird das Leuchten intensiver. Beide Freunde sind sprachlos über diese Erscheinung. »Das muss auch diese Biolumineszenz sein…«, Schuhuu spricht ganz langsam und leise, »so wie bei Glühwürmchen zum Beispiel. Irgendwer ist da im Wasser und leuchtet.«
»Ja…«, auch Kröt bekommt vor lauter Staunen kaum ein Wort heraus, »meinst Du das sind Tiere?« »Ich bin mir nicht ganz sicher, schau mal, dort wo das Wasser den Strand berührt, dort leuchtet es noch stärker.«
Platsch! »Hey, was machst Du denn für einen Aufruhr?«, Schuhuu ist leicht erschrocken, als die Schildkröte einen kleinen Stein ins Wasser wirft. »Aber guck doch! Da wo der Stein in die Wellen fällt, dort leuchtet es noch viel heller!« »Mach das noch mal!« die Eule ist plötzlich ganz hibbelig.
»Stop! Doch nicht mich!«, ruft es aus Kröts Flosse, »Ich bin doch kein Stein und neeein, ich will auch nicht ins Wasser.« »Huch«, Kröt schaut verdutzt was da zu ihm spricht, »Wer bist denn du?« »Gamini mein Name, Landeinsiedlerkrebs, wohnhaft in einem Meeresschneckenhäuschen, und somit sicher nicht zum ins-Meer-werfen«, entrüstet räuspert sich der Krebs. »Oh entschuldigen sie, ich, äh…«, Kröt weiß gar nicht recht was er sagen soll.
»Es ist übrigens Plankton.« »Was?« »Na das Meeresleuchten«, nun ist der kleine Einsiedlerkrebs nicht mehr so grimmig und muss lachen, »ihr wolltet doch wissen, wie es dazu kommt?« »Ja natürlich, das sieht so toll aus…«, Schuhuu starrt bereits wieder gebannt auf die funkelnden Wellen. »Winzigkleine Mikroorganismen, die durch Bewegung und Berührung zum Leuchten gebracht werden. Das gibt es nur an wenigen Stränden der Welt. Denn dazu muss das Wasser tief und klar sein, damit ausreichend viele dieser Wesen zusammen kommen«, Gamini erklärt gern, »eigentlich sind es alles nur einzelne Zellen, und doch gibt es tausende Arten davon in unserem Wasser – egal ob im
salzigen Meer oder dem Süßwasser.«
Das Meeresleuchten lässt sich in den Wintermonaten an mehreren Stränden der Malediven im Indischen Ozean beobachten. Aber auch an Nord- und Ostsee kann man das Glück haben. Denn es gibt die verantwortlichen Organismen überall. Allerdings ist unser Auge nicht dazu in der Lage die vielen kleinen Lichtpunkte zu sehen, wenn es nicht genug sind oder es nicht völlig dunkel ist. Dies kann man gut mit dem Sternenhimmel vergleichen. Steht der Vollmond am Nachthimmel sehen wir nur sehr wenige Sterne, da er die vielen kleinen Lichtpunkte überstrahlt. Ist dagegen Neumond werden es mit jedem Moment, den man in den Himmel schaut, mehr von ihnen.
- Das Meeresleuchten am Malediven-Strand:
- Es entsteht durch Biolumineszens von Plankton und anderen Schwebeteilchen. Durch Bewegung und Berührung ausgelöst, kann man es am Strand, vor allem aber auf dem offenen Meer, zum Beispiel am Kiel eines Schiffes beobachten.
- Auch größere Meeresbewohner nutzen das Selbstleuchten: Quallen, verschiedene Tintenfische und Krebse, Schnecken, auch Korallen und Tiefseefische.
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