Dazu gibt es X Anleitungen und Tipps und auch ich habe einen für Euch gefunden.
„Think outside the Box“ – oder aber ausserhalb Deiner Blase!
Man bewegt sich ja viel zu oft in gewohnten Bahnen. In Social Media nenne ich dies “in meiner Bubble”. Gleiche Themen, ähnliche Techniken, man fühlt sich darin wohl, denn Gewohnheitstiere sind wir doch alle irgendwie. Trotzdem, ab und an muss mal was Neues vor die Linse kommen.
In den letzten Wochen habe ich dazu einige Live Streams „ausserhalb meiner Komfortzone“ angeschaut, auch zu Interior Design, Wandmalerei … und bin immer wieder bei Dimitar Stoykow @Metrissimo hängen geblieben. Seine Bilder und Zeichnungen verfolge ich schon lange (länger als es Instagram gibt, glaube ich) und bin immer wieder begeistert wie vielfältig er ist. Technisch sowieso, aber auch was die Ideen in den Bildern betrifft.
Seine Streams, die er aktuell auf Instagram Mittwochs und Freitags anbietet, haben immer wieder ein ganz anderes Thema, gefüllt mit Wissen und wirklich kurzweilig. Auf einen dieser Insta Live Streams möchte ich hier eingehen.
Letzte Woche gab einen Themen-Stream: SURREALISMUS
Wo ich doch diese Kusntrichtung wirklich mag, egal ob Dali, Kahlo oder Magritte, war ich neugierig. Und es war klasse ihm eine Stunde zuzuhören und beim Skizzieren von surrealistischen Ideen zuzusehen. Vor allem wegen der Bildideen natürlich und seinen Erklärungen wie er dazu kommt, wie er ein Motiv aufbaut, aber auch wegen all dem vielen Wissen, was noch “zwischen den Zeilen” aus ihm raus sprudelt.
Und wie kam er zu seinen Ideen?
Metrissimo bietet auf seiner Webseite uns eine kleine Hilfe: Ein Generator der Wort-Paare und -Drillinge erstellt aus einer Sammlung, die (aktuell) 41 Worte enthält.
Für mich hieß es nach dem Stream und mit dem ersten Wortpaar: Manchmal muss man nur anders anfangen. Anders als gewohnt. Und man muss von Anfang an zulassen, dass es auch mal ganz anders wird, als man sonst so zeichnet. Einlassen. Und eben einfach machen.
Ihr werdet das Bild ansehen und sagen „Hä? Was ist daran so ein großer Unterschied?“ Doch in meinem Kopf war es ein Schritt in eine mir neue Richtung.
Mein erstes Paar: Ozean + Sanduhr
Da das passte mir ja gut in den Kram. Das Meer und seine Lebewesen ist ja öfter mein Thema. Die Sanduhr als solches ist für mich so richtig typisch für Surrealismus – fest verknüpft, auch wenn ich nicht weiß woher genau.
Beides zusammen in ein Bild finde ich toll und doch hätte ich es einfach nicht gemacht, hätte ich mir nicht in den Kopf gesetzt einfach das erste Wortpaar auf jeden Fall zu zeichnen. Dabei ging es mir nicht um das perfekte Bild sondern nur darum es zu machen, die Idee festzuhalten.
Dieses Motiv ist übrigens der erste richtige, Formatfüllende Versuch auf einem neuen Papier – Hahnemühle Agave aus 70% Sisalfasern und 30% Hadern. Das verhält sich schon anders als ich es gewohnt bin. Aber die Effekte gefallen mir. Ich ging richtig locker an das Thema, wie auch das Papier heran. Etwas, das mir sonst oft schwer fällt. Daher konnte ich schon dem Wasser und den Pigmenten zu sehen, wie sie sich auf dem mir neuen Papier verhalten. Gegensteuern aber auch so lassen. Für einen kleinen Perfektionisten ist das mitunter gar nicht so einfach.
Mein zweites Paar: Herz + Baum + Ozean
Dass der Ozean schon wieder vertreten war, kommt meiner Vorliebe für Wale natürlich entgegen. Ich befinde mich also trotz des neuen Themas noch auf gewohnten Wegen. Die Bäume wachsen nun aus dem anatomischen Herz und dieses schwimmt wie ein Eisberg im Meer. Sollte ich dahinein noch mehr Bedeutung schreiben? Na, soweit bin ich noch nicht.
Das Motiv hatte ich erst als Bleistift-Schmiererei auf ein Aquarellpapier-Rest gezeichnet und grob Farbe drüber gewischt. Die daraus entstandene Illustration habe ich Herz und Bäume allerdings mit Füller und wasserfester Tinte gezeichnet. Ich wollte schöne filigrane Linien erzielen (ähnlich wie Metrissimo in einem vorheringe Live Stream über das Zeichnen von Bäumen) und denke, es ist mir gelungen.
Auch dieses Motiv entstand auf das Hahnemühle Agave aus der Nature Line Serie und musste auf die Tauglichkeit für die Tuschezeichnung getestet werden. Erstes Fazit: Perfect Match! Der Füller gleitet gut über das Papier und hat einen guten Tintenfluss, der sich je nach Geschwindigkeit und Federhaltung beeinflussen lässt. Die Tusche (vielmehr wasserfeste Tinte) trocknet zügig auf dem Papier und verwischt nicht beim Radieren – wobei man mit dem Radieren auf solchen Papieren immer sparsam sein sollte.
Vor allem aber ist die Tinte so weit ins Papier eingesunken, dass sich ohne Bedenken im Anschluss mit viel Wasser arbeiten lässt. Während man die Pigmente der noch feuchten Aquarellfarben mit einem trockenen Pinsel wieder abnehmen lassen, bleibt die Tusche im Papier.
Metrissimo hat in seinem Stream darauf hingewiesen: Der Wortgenerator lässt sich natürlich auch ohne technische Untersütztung und mit eigenen Worten umsetzen – Einfach Zettelchen schreiben und in zwei oder drei Gläser verteilen, abwechselnd ein Zettelchen ziehen und los! Susanne von @lilies.berlin macht das zum Beispiel sonntags mit #3themen1bild.
Was habt Ihr für Tipps um mal anders an die liebste Arbeit zu gehen?
Wie pusht Ihr Eure Kreativität und kommt zu neuen Motiven? Hat Euch unsere #offroadARTchallenge vielleicht dabei schon geholfen?
Vielen Dank an Metrissimo
für die vielen unterschiedlichen Themen in den Streams, egal ob Perspektive, Skizzieren von Autos, Bäumen… oder Logo-Design. Aus jedem konnte ich etwas mitnehmen und werde mit dem “Umzug” zu Twitch gewiss auch zu dieser Plattform für weitere Streams folgen!
Anna meint
Das mit den Wörtern gefällt mir, das merke ich mir!
Mir hilft einfach freie Fläche und alles griffbereit haben, damit ich sofort losmalen kann, wenn es mich packt. Wenn ich erst noch Dinge weggräumen muss, habe ich schon gleich keine Lust mehr..
Ich fand deine Skizze übrigens schon toll und das fertige jetzt noch toller 🙂