Es ist quasi obligatorisch für mich, hier einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu schreiben. Auch wenn es „dieses Jahr“ bis zur Neujahrswoche gebraucht hat. Eine solche Zusammenfassung finde ich immer spannend und meistens vor allem auch positiv. Denn die guten Dinge und die kleinen, die muss man sich manchmal noch einmal mehr bewusst machen. Trotzdem beginne ich hiermit:
„Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt“
Vor ein paar Tagen habe ich mir meinen Rückblick auf 2022 durchgelesen bei dem ich endete mit „da ist mehr Luft nach oben“ für das kommende Jahr und die Pläne, die ich, die wir, hatten.
Nun, es kommt oft anders als man denkt.
Doch dieses Jahr hat einfach noch eins drauf gesetzt, vor allem im privaten und ganz besonders gesundheitlichen Bereich bei mir und rund um mich herum. Vielleicht liegt das auch am Alter, aber eigentlich habe ich kaum große Wünsche außer eben Gesundheit für meine Lieben. Und auch für alle anderen natürlich.
Auf globale Themen, die mich durchaus sehr beschäftigen, möchte ich gar nicht mit vielen Worten eingehen. Ich denke, viele von uns sind noch immer von der Pandemie in irgendeiner Form betroffen, leiden mit den Menschen in Kriegs- und Krisengebieten. Die Veränderungen unseres Planeten, für die wir Menschen nunmal verantwortlich sind und nach und nach nun nicht nur im realen Leben sondern endlich auch in den Köpfen ankommen, legen noch ein weiteres dickes Gewicht auf unsere Schultern. Die einen tragen daran schwerer als die anderen, was sich ändern muss.
Eigentlich fing das Jahr 2023 aber an wie so viele vor ihm. Mit einem Silvester bei Freunden, viel Arbeit für den ersten Auftritt der Showtanzgruppe zur Fastnacht, dem Besuch auf der Creativeworld Ende Januar in Frankfurt.
Doch dieses Jahr endeten Dinge.
Teils abrupt, teils mit Ankündigung. Manche dieser Dinge zogen weitere größere Veränderungen nach sich. Manche Dinge sind auch einfach nur im Sande verlaufen. Für mich als “ausgewiesenes Gewohnheitstier” war das nicht immer leicht.
Das schwierigste in diesem Jahr: Wir haben einen jungen Menschen gehen lassen müssen. Und während der Verlust selbst mittlerweile als solches okay für mich ist, sind es die Begleitumstände oder die folgenden eben nicht immer. Sie sind Arbeit für die einen und zehrend für die, die daneben stehen müssen.
Aber natürlich gab es auch ganz wunderbare Dinge in diesem Jahr!
Und sie hier zu benennen holt sie mir nochmal zurück ins Gedächtnis. Nach einer aufregenden Faschingssaison, durften wir als Trauzeugen eine wirklich schöne Hochzeit begleiten. Sie war so gar nicht wie man das aus Social Media mittlerweile gewohnt ist und das war einfach so losgelöst. Dass dort meine Mutter mit ihrer Samba-Trommel-Gruppe auftrat war eine Überraschung für das Brautpaar und alle Gäste und wenn ich an die strahlenden Gesichter und die tanzenden Menschen denke, verdrücke ich gleich noch ein Freudentränen.
An mehreren Wochenenden waren wir unterwegs: Wir waren mit der ganzen Familie in Kiel, haben die Konfirmation meines Neffen gefeiert und uns ordentlich Wind um die Nase blasen lassen. Gleich zwei Treffen gab es mit den Fiat 600 Freunden. Auch hier war ein großer Teil der Familie dabei. Lieder konnten wir nicht um unserem Gelben dabei sein, trotzdem war es einfach entspannend mit den Menschen und den vielen kleinen alten Autos. Dafür war er im Frühjahr auf dem Messestand der Techno Classica gewesen und wir haben damit sogar einen Pokal gewonnen!
Mit den Familien unseres Selbsthilfevereins ZNM – Zusammen stark! e.V. trafen wir uns in Bad Nauheim. Während ich nur für ein paar Stunden dort war um bei der Jahreshauptversammlung dabei zu sein, haben die Teilnehmenden das ganze Wochenende viel über die Erkrankungen, Studien und Forschung, vor allem aber für den Alltag mitgenommen.
Spontan waren wir im Sommer auf dem Hockenheimring um “The Boss” zu sehen! Und auch wenn die kurzfristige, von Apple fehlgeleitete (einfach mal alle Autos in ein kleines Wohngebiet, das in einer Sackgasse endet = Party! *ironie off*) und der Polizei nicht verbesserte Anreise das Konzert um gut die Hälfte kürzte, war es ein grandioses Erlebnis.
Wir haben mit dem Pumuckl im Kino Kindheitserinnerung wieder belebt und gleichzeitig neue geschaffen.
Dieses Jahr habe ich viel gut gekocht und noch öfter besser gegessen!
Wir haben weiter im Haus saniert, peu à peu, aber es wird. Der Kater war dabei immer eine Hilfe, ob bei der Bauabnahme oder Inspektion – mindestens beim Anordnen der nötigen Pausen, am liebsten im Garten.
Das Highlight: Die Arbeit an meinem Ausmalbuch und als es endlich erscheint!
Lange durfte ich nicht öffentlich über das Projekt sprechen und was soll ich sagen, dass war für mich anstrengend. Während der Arbeit daran blieb nämlich auch kaum Zeit für andere kreative Dinge. Der Start ins Projekt lief etwas holprig, da noch so viel für Fastnacht mit der Tanzgruppe zu erledigen war (dafür gab es wieder einiges aus der Rubrik „Frist Things“ wie zum Beispiel das Nähen unserer großen Röcke). Als ich dann endlich rein fand, musste ich feststellen dass ich die Arbeit –vor allem aber die Recherche– für vierzig Ausmalmotive aus ebenso vielen Büchern etwas falsch eingeschätzt hatte. Ein Buch voller Blümchen wäre wohl etwas einfacher gewesen…
Dann kam der Sommer und der Tag an dem die Trauer begann. Leben von jetzt auf gleich voll ausgebremst. Ein Glück gab es seitens des EMF Verlages dafür viel Verständnis und dafür bin ich immer noch jeden Tag dankbar. Doch trotzdem musste das Buch natürlich fertig werden und ich wollte auch unbedingt den Termin halten!
Erst als die Kiste mit meinen Belegexemplaren ankam, löste sich ein immenser Knoten für mich und die Freude war groß!
Das Buch erschien kurz vor der Frankfurter Buchmesse. Leider konnte ich nicht selbst hin fahren um es dort am Stand des EMF Verlags sehen. Aber einige liebe Freunde haben es gefunden und mir „Beweisfotos“ geschickt <3
Außerdem wurde es für den Lovely Books Award nominiert! Ok, es hat es nicht in die zweite Runde geschafft, aber egal – Dabei sein ist alles!
Mittlerweile haben mir viele Freunde aber auch völlig Fremde zum Buch gratuliert und von ihrer Freude daran erzählt. Gerade weil es doch irgendwie etwas Besonderes ist mit den Geschichten aus denen jedes Bild besteht und den Zitaten, Textauszügen und ein bisschen Wissen zu Buch oder Autor. Wie gesagt, das war ein großer Teil der Vorarbeit und dass dies nun so auch gehen wird: Das ist so wunderbar und gibt immer wieder einen kleinen Kick! Auch Bilder von ausgemalten Seiten bekomme ich manchmal geschickt und ich grinse dann ganz tief in mich hinein.
Unterwegs im Namen der Farb-Nerd-Schaft:
Sehen wir Farben entstehen!
Im Spätsommer durfte ich mir das Werk von Schmincke in Erkrath ansehen. Viel interessantes habe ich dort erfahren und ihr könnt das im dazugehörigen Blogartikel nachlesen. Ich träume immer noch von den vielen Tonnen voller feinster Pigmente!
Einen Wochenendausflug in die Niederlande machten wir im Oktober zu Royal Talens. Den Bericht dazu bin ich noch schuldig – ein Glück sind zumindest viele Textbausteine schon geschrieben… *hust* und ich habe mir fest vorgenommen ihn im Q1 mit vielen “Wissens-Brocken” (Ein herzliches Danke Justyna!) gefüllt zu veröffentlichen.
Das meiste was ich hier erwähnt habe, sieht man auf meinem Instagram Kanal ganz gut. Oder man sieht es eben nicht, weil ich für diesen einfach keine Kapazitäten hatte. So zeigt die berühmt berüchtigte Top Nine –also die Posts mit den meisten Herzen des Jahres– drei mal das gleiche Bild (ein Wal aus dem Frühjahr in verschiedenen Zuständen), den Info-Post zum Buch (Yeah!), einen „Über mich“ Post, einen Throwback-Post aus 2021, immerhin einen der Inktober-Beiträge (den ersten wohlgemerkt…) und das Motiv, das ich für die Beerdigung gemalt hatte *seufz*
Es passt also irgendwie doch sehr zu diesem Jahr. Und vielleicht wird das nun auch wieder anders. Jetzt wo gefühlt alles abgeschlossen scheint. Nein, nicht alles, aber einiges. Nun noch von etwas Ballast befreien, durchatmen und dann… Ja, was dann?
Alter Kalender,
neuer Kalender
Ich nutze meine Terminkalender schon seit Jahren auch als stichwortartiges Tagebuch. Mit kleinen Icons und Illustrationen, manchmal auch einer eingeklebten Eintrittskarte.
Dabei ist es mir zu einer Tradition geworden am Ende des Jahres den alten Kalender zu verabschieden, indem er ein passendes Cover bekommt.
Danach erst wird der Neue gefüllt mit den ersten Terminen, den Geburtstagen und was mir sonst so einfällt.
Pläne für 2024
Es ist ein bisschen komisch, denn richtig einen Plan oder Termine oder so habe ich nicht. Keine Vorstellungen, Erwartungen oder konkreten Wünsche.
Keine Tanzgruppe mehr, die Fasching auf die Bühne geht, was sonst spätestens ab Dezember Druck aufbaute. Kein neues Illustrationsprojekt, wie das Buch auch wenn ich darauf Lust hätte. Vieles andere wird „einfach so weiter laufen“ und vielleicht ist genau das aber auch okay so.
Für die Fiat 600 Freunde arbeite ich wieder an einem Messestand auf der Techno Classica und wer uns im April dort in Essen besucht, kann etwas über das Thema Organspende erfahren.
Wie immer treffen wir uns mit dem Oldtimerclub nach Pfingsten – dieses Mal in der Nähe von Aachen und ich freue mich sehr darauf.
Schon Ende Januar trifft sich die Kreativwelt in Frankfurt auf der Creativeworld und ich gehe fest davon aus, dass auch ich irgendwo dort unterwegs sein werde. Meine Karte habe ich bereits und die Hallenpläne der Creativeworld und der Ambiente (in die die frühere Paperworld im letzten Jahr integiert wurde) studiert. Freue mich schon jetzt auf den Input und die vielen Gesichter, die ich endlich wieder sehen werde.
Mein Tipp an alle, die zum ersten Mal oder nach längerer Zeit mal wieder dort hin fahren: Studiert den Hallenplan, schaut wo Eure Anlaufstellen sind und nutzt die App!
Wir sind weiter am Renovieren in unserer Wohnung und vielleicht bekomme ich dann im Sommer wirklich mein Arbeitszimmer um mehr Platz für meine Kunst zu haben. Denn ja, geplant ist es sie nun endlich nicht mehr nur für die eigenen Schublade und ein Posting auf Instagram zu erschaffen.
Die erste Konzertkarte für den Sommer habe ich bereits zu Weihnachten geschenkt bekommen und vielleicht gesellt sich noch das ein oder andere dazu.
Ich möchte mich wieder mehr ehrenamtlich engagieren, wenn alles seinen neuen Platz gefunden hat in unserem Leben.
Wo Dinge enden, fangen andere meist neu an. Von daher freue ich mich nach den Feiertagen und einem etwas anderen Jahreswechsel als geplant, auf das neue Jahr und die Dinge, die es bringen mag!
Ich hoffe, Ihr seid alle gut rüber gekommen und wünsche Euch alles Gute, vor allem viel Gesundheit, für das neue Jahr 2024!
Anna meint
So ein wundervoller Rückblick. Ich wünsche dir ein kreatives neues Jahr, mit Raum (auch im Wort wörtlichen Sinne) und Zeit für Kreativität und Kunst. Und als begeisterte Leserin deines Blogs natürlich auch den einen oder ander Blogartikel hier.
LG