Nach langer Pause fand nun endlich wieder die Creativeworld in Frankfurt statt. Die Leitmesse der Künstler- und DIY-Branche zusammen mit der Christmasworld und neu – der Ambiente.
Am ersten Wochenende im Februar habe ich das Messegelände besucht und mir unheimlich viele schöne Dinge angesehen.
Bye Bye Paperworld.
Das neue Konzept mit der Zusammenlegung der bisherigen Messen mit der Ambiente, die früher nur kurz später stattfand, erscheint ein guter Gedanke. Da sich einige der Themen überlagern, wurde die Paperworld „ausgemustert“ und viele Aussteller fanden sich in verschiedenen Bereichen der Ambiente wieder unter „Working“ und „Giving“.
So musste man oftmals etwas suchen, um zu alten Bekannten zu gelangen, sich im besten Fall im Vorfeld schon einen genaueren Überblick über die Hallen gemacht haben, und erweiterte seinen Horizont beim Wandeln durch die vielen Hallen gleich um verschiedenste andere Produkte und Hersteller aus ganz anderen Sparten.
Ein Blick auf die Ambiente: Office / Urban Gifts & Stationery
Caran d’Ache
Bekannte Künstlermaterialien in durchdachten Sets gibt es in diesem Jahr bei dem Unternehmen aus der Schweiz. Der Gedanke dahinter: Menschen dazu animieren mit einer kleinen Auswahl an Materialien die Scheu vorm Nutzen zu nehmen. Die Sets beinhalten QR-Codes zu verschiedenen Online-Tutorials, so dass man mit Anleitung die Verwendung lernt und die Hemmschwelle sinkt.
Die Idee gefällt mir, weil ich auch zu den Menschen gehöre, die „Gutes erstmal in den Schrank legen für dann was Gutes“. Neben den Sets für Erwachsene gibt es auch einen süßen Metallkoffer für Kinder mit Stiften und Stickern. Den hätte ich glatt gern selbst mitgenommen.
Kaweco
Als (heimlicher) Fan der Kaweco Sport Füller, wollte ich vor allem die Farben der Kaweco Collection in echt sehen. Smooth Sage spricht mich sehr an neben dem Toyama Teal in diesem metallischen, tiefen Türkiston.
Flexbook
Das beliebte Notizbuch, dass sich dank seiner speziellen Bindung komplett umschlagen lässt, gibt es nun mit besonderem Papier. Das Flexbook ECOsmile mit dem Favini Crush Papier minimiert dadurch seinen CO2 Fußabdruck während der Herstellung. Bisher nur liniert und kariert zu haben, hoffe ich auf weitere Lineaturen wie dotted oder gar blanko für Skizzen.
Laurence King Verlag
Ganz unerwartet kam ich an diesem Stand vorbei. Eigentlich wollte ich nur durch ein Halle der Ambiente abkürzen. Doch die vielen tollen Büchern, Spielen und Puzzle mit unterschiedlichen Illustrationsstilen, haben mich stoppen lassen.
Die unterschiedlichen Themen von Basteln, Entdecken und Kunst werden hier optisch äußerst ansprechend transportiert und ich freue mich darauf, das Spiel „Kunst aus der Box“ demnächst auszuprobieren.
Eindrücke von der Ambiente
Wer bereits auf einer der Messen war, weiß wie viel es zu sehen gibt und wie schnell der Reizüberfluss die Aufnahmefähigkeit des Kopfes blockiert. Selbst ohne weit über Teile der Ambiente gegangen zu sein und mit nur einem kurzen Blick in die Christmasworld, war dies bei mir so schnell der Fall, dass ich mich entschloss mit meiner lieben Begleitung schon bald in die beiden Hallen der Creativeworld zu wechseln. Denn diese waren ja unser primäres Ziel.
Die Show „Ms. Paper and Friends” haben wir damit irgendwie verpasst. Schade, denn diese Trendshow ist immer interessant und optisch äußerst ansprechend.
Where Ideas turn into success.
Eintauchen in die Creativeworld mit 1000 und einer Möglichkeit.
Geschrumpft und doch noch viel.
So mancher Stand wirkte auf den ersten Blick etwas “abgespeckt”, kleiner oder mit weniger “Tam Tam”. Wer schon öfter auf der Creativeworld war, hat es wahrscheinlich auch gemerkt: Einige Firmen sind in diesem Jahr nicht vertreten gewesen, die sonst „immer“ ausstellten.
Edding, Faber-Castell bei Eberhard Faber, Stabilo, Tombow, Rosemary Brushes, um nur einige zu nennen. Natürlich ist das schade für den Besucher, doch genug zu sehen gab es trotzdem. Die Gründe der Firmen sind sicherlich unterschiedlich, gewiss alle in einer Form verständlich. Umso größer die Freude, viele „alte Bekannte“ und auch einige neue zu entdecken.
Schmincke Künstlerfarben
Für die Freunde der Aquarellfarben gibt es seit kurzem neu –aber wahrscheinlich nicht dauerhaft im Sortiment– die fünf weiteren Supergranulierenden Farben im Set „Urban“ und für Künstler, die die Farben nur mal ausprobieren oder vielleicht verschenken wollen, in der kleinsten 5 ml Tuben im Trio-Set.
Hingegen wirklich neu aus dem Hause Schmincke: Norma Blue – wasservermalbare und vegane Ölfarbe mit verschiedenen dazugehörigen Malmitteln. Nun habe ich bisher noch nie mit Ölfarben gearbeitet, zwei Argumente sprechen aber dafür, es mal mit dieser zu versuchen: Sie ist geruchsarm und für Allergiker geeignet. Außerdem sind alle Farben Schwermetallfrei. Und für den, der schon gewöhnliche Ölfarben besitzt, mit diesen kombinierbar – dann nur eben nicht mit Wasser zu vermalen.
DaVinci Devet Künstler-Pinsel
Auch beim Pinselhersteller aus Nürnberg geht die Reise weiter hinzu veganen Pinsel-Alternativen. So wurde auf der Messe der Colineo vorgestellt. Ein Synthetikpinsel, der an das feinste Kolinsky Rotmarder-Haar heran kommen soll. Dies war in der Vergangenheit wohl nur noch schwer zu bekommen und noch schwerer zu bezahlen. Wer also einen solchen Naturhaarpinsel sein eigen nennt, sollte sorgsam mit ihm umgehen. Oder sich doch die Alternativen genauer ansehen. Optisch ist der Colineo auf jeden Fall schon mal ein Hingucker.
Hahnemühle
Hier fand man vor allem die beliebten Aquarell-Skizzenbücher: Das Watercolour Book und das Watercolour Book 100% Cotton, welche es nun in insgesamt acht verschiedenen Formaten zu kaufen gibt. Außerdem bekamen die Aquarell-Postkarten in der Metalldose jeweils ein neues tolles Reisemotiv: Den türkisblauen Königssee für das Papier in rau, einen Leuchtturm für cold pressed, matt – Beide Motive gemalt von Künstlerin Rabi Alieva.
Im Fokus standen auch die Papiere der Natural Line, die seit letztem Jahr (oder sogar schon eins vorher, mein Zeitgefühl verlässt mich da ein wenig…) auf dem Markt sind. Neben dem bereits schon lange erhältlichen Bamboo, das nur ein „Make over“ erhalten hat, sind es das Skizzenpapier „Hemp“ mit Hanfanteilen und das Aquarellpapier „Agave“.
Nicht vergessen möchte ich den Hinweis auf das neue Thema des Hahnemühle Kalenderwettbewerbes für 2024: “FAITH” – Glaube, Vertrauen, Zuversicht, Treue.
Zahn Pinsel
Mit dem Creative Award wurde der neue vegane Pinsel aus dem Hause Zahn ausgezeichnet. Dieses Unternehmen hat im vergangenen Jahr Springer Pinsel aufgenommen, nachdem dieses Familienunternehmen nicht mehr weiter geführt werden konnte. Und was war die häufigste Frage auf der Messe? Klar, „Hast Du schon mal einen Zahn Pinsel gesehen?“ Vermutlich gilt für jeden: Ja. Denn die Firma produziert vor allem „private label“ und verkauft nicht nur unter ihrem eigenen Namen. Nun, für mich bleibt zu hoffen, dass dies nicht für den neuen Casin Vegan Pinsel gilt, denn er hat auf dem „magischen Papier“ doch bleibenden Eindruck hinterlassen. Oder aber, dass Firmen, die diesen für sich herstellen lassen, es einen wissen lassen.
Lineo und Kolibri Pinsel vereint mit der Marke für Maler- und Lackierpinsel. Auf der Messe ist es mir mal wieder bewusst geworden: Es gibt mehr Pinselhersteller, als ich gewöhnlich auf dem Schirm habe. Und: Leider scheint es ein „Firmen-Aussterben“ zu geben. Da freut man sich zu hören, wenn immerhin Tradition und Wissen durch die Übernahme oder Zusammenlegung von Firmen erhalten bleibt. So eben auch für die Marken Lineo und Kolibri, die nun von der Firma Mesko weiter geführt werden.
Tintoretto
Eine schöne Idee der italienischen Pinselmanufaktur: Ein Magnet am Ende des Pinsels.
So hängt er schön am magnetischen Regalboden mit dem Haar nach unten während dem Trocknen, lässt sich so mitunter das Atelier gut organisieren und sieht auch noch interessant aus:
T-Magneto.
Escoda
Die Innovation des Pinselherstellers aus Spanien: Der Ultimo Evolution mit einer patentierten Lochung der Ferrule/ Zwinge.
Neben der verbesserten Wasseraufnahme und -abgabe sorgen diese vor allem für eine gute Trocknung des Pinselkopfes.
Sennelier / Raphaël
Wo wir gerade bei Pinseln sind: Auch aus Frankreich kommen neue synthetische Pinsel für Aquarellmaler. Meiner Begleitung und mir wurden die bereits bekannten Soft Aqua, die Precision neben dem neuen Stradivari vorgelegt und wir durften sie bei einem Kaffee und vielen weiteren Informationen ausprobieren.
Für die Öl- und Acrylmaler, also alle, die eher pastös arbeiten, gibt es von Raphaël eine Form-Innovation: Den D-Brush. Blickt man von vorn auf die Pinselspitze sieht man die Gerade des D, und dessen Bauch als Rundung. Einfach umschrieben, hält man einen halben Rundpinsel in der Hand. In der Verwendung damit allerdings einen runden und einen Flach-Pinsel – zwei in eins.
Zu den 98 Farben der Sennelier Aquarellfarben finden sich nun weitere zwölf irisierende Farben. Diese funktionieren auch auf schwarzem Papier und zaubern einen glänzenden Effekt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Aquarellfarben, nutzt Sennelier nicht nur Gummi Arabicum als Bindemittel sondern zusätzlich Honig. Dies sorgt für die Haltbarkeit der Farben in Napf und Tube und einen speziellen Glanz und Leuchtkraft der Farben.
Kreul
Für kleine Künstler wurde die „Hör-Mal-Box“ entwickelt: „Bist Du ein Meisterfälscher?“. Darin enthalten ein vereinfachtes Motiv, die Sternennacht von van Gogh, Pinsel und Farben. Vor allem aber ein Hörbuch, das nicht nur erklärt, was gemalt wird, sondern dazu auf kindliche und spannende Art und Weise dem Kind das Motiv, den Künstler und den Stil näher bringt.
Exaclair
„Éclats“: Wasserbasierte Tinten mit hoher Farbintensität von Jacques Herbin wurden am Messestand durch den Künstler Marc-Antoine Coulon präsentiert. 70 Farben in drei verschiedenen Größen wird es demnächst geben. Davon 62 als Aquarellfarben auf Farbstoffbasis, sowie vier fluoriszierende (!) und vier pigmentierte Tinten.
Mit zu diesem Unternehmen zählen die Marken Clairefontaine, mit neuem Bambus-Papier, Rhodia und Exacompacta.
Staedtler
Upcycled Wood: Für die Holzgefassten Stifte wird bei Staedtler kein frisches Holz mehr verarbeitet, sondern auf Holzabfälle, Späne etc. zurück gegriffen. Dies schont die Ressourcen mehr als einfaches Recycling und soll die gleichen Eigenschaften für die Noris Bunt- und Bleistifte bringen.
Neue Stifte bei Staedtler: Pigment Arts Pen Stifte sind geeignet für verschiedenste Untergründe. Selbst auf Glas kann man damit malen, dort sind sie aber nur bedingt fest. Die “Mulit Ink” ist lichtecht und blutet nicht ins Papier oder scheint durch.
Die Pigment Arts Pens wird es mit vier verschiedenen Spitzen geben: pigment brush pen 371 in 36 Farben, den pigment soft brush pen 372 in sechs Grautönen und Schwarz besonders für das Handlettering geeignet, den calligraphy pen mit Keilspitze in zwölf Farben und zum Abschluss den pigment pent 376 in Schwarz.
Derwent
Die dicken Blöcke der XL Graphitkreide überzeugen schon länger durch ihren immensen Farbauftrag. Ab dem Spätsommer neu: Die farbigen Inktense in diesem Blockformat.
Weiter unten findet Ihr auch meinen schnellen Versuch mit den dicken Blöcken.
Kremer Pigmente
Wer einmal sehen möchte, was alles in Farben steckt, sollte sich die Präsentation des Herstellers für moderne und historische Pigmente ansehen. Das Familienunternehmen aus Aichstetten verkauft verschiedenste Pigmente und Hilfsmittel um selbst Farben herzustellen, aber auch fertige Farben für Künstler, sowie Restaurateure.
Neu auf der Messe und auf der Suche nach Distributoren
Rosa – Fine Artist Produkte aus der Ukraine
Schon länger verfolge ich das Unternehmen auf Instagram. Die Produkte in Deutschland zu bekommen ist bisher leider nur über Amazon möglich gewesen. Ich hoffe sehr darauf, dass sich im Anschluss an die Messe Fachhändler dazu entschließen, die Farben in ihr Sortiment aufzunehmen. Ein Blick auf die Dot Card -gerade frisch vermalt- zeigt das Standard-Programm der Aquarellfarben, die es im Napf und in Tuben gibt. Hinzu kommen neu zwölf Farben mit dem Effekt der Granulation, Gold und Silber.
Aber auch das weitere Sortiment für Künstler und Bastler überzeugt beim Blick über den Messestand.
SM LT art
Schon auf der Insights-X im letzten Jahr durfte ich dieses sympathische Unternehmen, seine Blöcke und Skizzenbücher kennen lernen. Seitdem habe ich verschiedene Blöcke ausprobiert und bin recht angetan. Besonders angetan dazu vom Skizzenbuch mit Stein-Cover. Ja, Stein. Bisher hatte ich es nur im Internet gesehen, nun konnte ich es mal in die Hand nehmen und über die Buchdeckel streicheln <3
Übrigens: SMLT art engagiert sich stark für Kinder und benachteiligte Menschen. Und so wurden im Anschluss an die Creativeworld die Skizzenbücher an das Frankfurter Kinderbüro gespendet!
Produkte ausprobieren – Workshops in der creative academy
Produktpräsentation und selbst benutzen – das können die Besucher in diesem Areal bei verschiedenen Kurzworkshops. Zum ersten Mal in all den Jahren habe ich auch der Versuchung nicht widerstanden und nahm am Urban Sketching Workshop von Jenny Adam @ronkiponk für Royal Talens/ Van Gogh teil.
Eine gute Entscheidung, denn Jenny zeigte kurzweilig wie sie mit nur drei verschiedenen Farben, einen markanten Blick von der alten Markthalle zur Frankfurter Skyline, in das Skizzenbuch bringt.
Neben den Künstlern der Workshops gab es auch wieder an vielen Messeständen die Möglichkeit ihnen über die Schulter zu schauen, Fragen zu stellen oder gar mal selbst die Produkte –auch mit Anleitung– auszuprobieren.
So hat es mich sehr gefreut am Stand von Speedball beim Drucken zuzuschauen. Es ging um Linoldruck mit Esther vom Studio Tokek mit der Woodzilla Presse und um Siebdruck.
Am Tag zuvor saß hier noch Natascha “Tintenfuchs” Safarik und schrieb die schönsten Buchstaben mit der Spitzfeder.
Creative Impulse Award 2023
Eine unabhängige Expertenjury prüft alle zum Award eingereichten Produkte und entscheidet über die Gewinner in den folgenden Kategorien: Produkt / Werkzeug / Komplettset / Nachhaltiges Produkt / Künstlerprodukt und Buch des Jahres.
Die Gewinner, vielmehr die einzelnen Produkte, wurden entsprechend ausgestellt. Weitere Informationen zu allen prämierten Produkten findet Ihr auf der Webseite der Messe.
Trends 2023
Nachhaltigkeit
Ein guter Trend, der hoffentlich noch weiter geht. Ob es darum geht alternative Rohstoffe zu nutzen, wie zum Beispiel Bambus anstatt Holzfasern für Papier bei Hahnemühle und Clairefontaine, oder Buntstifte, deren Schafft nicht aus neuem Holz, sondern aus gepressten Holzfasern besteht bei Staedtler. Oder um verschiedene Formen von Rücknahme und Recycling, wie sie zum Beispiel Cretacolor anbietet.
Auch der Messerveranstalter zeigte den Willen zu mehr Nachhaltigkeit und verteilten an den Eingängen und an den Workshop Areas gefüllte Wasserflaschen, die an verschiedenen Stellen in den Hallen und den Fluren kostenfrei aufgefüllt werden konnten. Definitiv eine gute Idee.
Des Weiteren wurden die Aussteller aufgefordert sich einer Jury für Special Interest „Ethical Style by Creativeworld“ zu stellen. Die Gewinner wurden vor der Halle 1 ausgestellt.
PANTONE
Das US-amerikanische Unternehmen hat das PMC-Farbsystem entwickelt, welches besonders in der Grafik-/ Druck und Modeindustrie gebraucht wird. Dies ist vergleichbar mit dem HKS System (Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast + Ehringer Druckfarben und H. Schmincke & Co.) für Drucksachen oder auch den RAL-Farben für Lacke.
Zu den Trendshows der Christmasworld und der Ambiente gibt es in jedem Jahr Farbwelten bestehend aus Pantone-Farben in Kombination mit Materialien.
Seit 2010 wählt PANTONE seine „Color of the year“. Diese Farbe mit anderen in Kombination, gilt als Trendgeber im Interior- und Modebereich. So gesehen, ist Pantone selbst kein neuer Trends. Doch vor kurzem kam eine H&M Home Collection heraus, die innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war.
Es wundert also nicht sonderlich, dass man in Halle 3.1 der Ambiente bei Copenhagen Design Tassen und Co im PANTONE-Branding findet, aber auch bei vielen anderen diese Farben immer wieder auftauchen.
Pantone-Farben in Marker-Form kennt vielleicht der ein oder andere noch von den alkoholbasierten Copic-Markern. Auf der Creativeworld begegnet sie einem am Stand von Royal Talens in Form von neuen wasserbasierten Markern und den Ecoline Tinten in 108 Farben! Hier wurde eine Kooperation eingegangen für Marker, Nachfüller und passendes Papier.
Ein optisches Highlight!
Der Stand der Fila Group war ein großer Hingucker! Die Innenwände zierten großformatige, dreidimensionale Arbeiten mit Produkten der verschiedenen Marken der Gruppe. Dazu zählen mit den Tochterunternehmen viele internationale Namen wie Dawler Roney mit Künstlermaterial aus Großbritannien, Lyra aus Nürnberg, Princeton Brushes aus Amerika, Maimeri aus Italien, sowie die Papierhersteller Canson, Arches und Strathmore.
Spot on Handicrafts
Creative Heads – Get together mit Bloggern in der Trend Area
Sensitive Biology – Biophiles aufgreifen und in Textilien, zum Beispiel als Stick oder mit Perlen, oder Bildern nachstellen | Keramik, ganz bewusst deformiert um Handarbeit sichtbar zu machen | Naturmaterial wie Rattan | Makramee auch am Körper, weg von der Blumenampel
Illustrative Power – Alltagstaschen aufpeppen mit grafischen Elementen oder Schrift | Aquarell auf Synthetikstoffen | Textilien mit Batikfarben, aber nicht in der üblichen Färbetechnik | Experimente und Strukturen wie Pinselstrich, Suminagashi und Marmorieren.
Innocent charm – Farben zusammen bringen | Ein neuer, humorvoller Blick auf Alltägliches | Interior Design und Pflanzen, auch aus Papier oder Klebefilm | Traditionelles und Folkloristisches neu gedacht | Glitzer und Glimmer – Pailletten und Strass sind zurück!
Die drei Trendspots wurden uns bei einem erfrischenden Getränk von Designerin Claudia Herke vom Stilbüro bora.herke.palmisano genauer erläutert.
Was bisher nur „schön anzusehen“ war, bekam damit nun einen weiteren Sinn, denn hier werden nicht einfach nur kuratierte Produkte hübsch arrangiert. Sie werden vor allem verwendet, damit experimentiert und gespielt – und das Resultat gezeigt. Dabei wiederum werden weitere Trends aufgegriffen und dargestellt. Sehr fein.
Auch hier ist das Thema Nachhaltigkeit oder Upcycling kaum weg zu denken. Es gilt immer der Reuse-Gedanke, besonders in der Bastelszene: „Tue etwas Kreatives, auch mit dem Material, was Du schon hast!“
Viele Wale und ein Hai
Randnotizen und Bildmaterial zum Messebesuch
Mein kleines Fazit: So viel Messe, so wenig Zeit!
So viele Schritte, durch so viele Hallen. Auch wenn mein Gefühl mir sagt, es waren früher mehr Aussteller (aus dem Bereich Schreibwaren im besonderen, doch genaue Zahlen habe ich nicht überprüft), kam es mir so vor als würde ich mit der neuen Ausrichtung und der Zusammenlegung mit der Ambiente, noch mehr (Kilo-)Meter machen.
Schon seit Jahren nehme ich mir zwei Tage für die Messe und habe doch das Gefühl viel zu viel nicht gesehen zu haben. Jedes Mal. Doch das liegt natürlich auch daran, dass man heutzutage schon während der Messe via Social Media –und vor allem der vielen Insta Stories– noch mehr und mehr aus den Hallen zu sehen bekommt. „FOMO deluxe“ Gefühle entstehen, nicht nur bei Daheimgebliebenen.
Doch freue ich mich sehr, dass ich einige gute Gespräche hatte, liebe Menschen getroffen, viel erfahren und auch wieder gelernt habe. Das ist mein persönliches Highlight und besser als jedes Goodie oder Produktneuheiten, die dann demnächst im Handel zu haben sein werden.
Spenden für das Kinderbüro Frankfurt
Übrigens müssen die Aussteller die Produkte nach der Creativeworld nicht wieder mit nach Hause nehmen. Sie können was ganz tolles machen: Künstlermaterial an das Kinderbüro der Stadt Frankfurt und damit an verschiedene Einrichtungen für Kinder spenden, so dass Papier, Stifte, Pinsel und Farben gewiss eine gute Verwendung finden.
Zum Abschluss: Was ist eigentlich so eine Leitmesse?
Oder was ich oft und alle Jahre wieder gefragt werde: Warum darf dort nicht jeder hin?
Eine Leitmesse, egal in welcher Branche, ist für den Fachhandel gedacht, um mit Herstellern und Distributoren in Kontakt zu kommen. Neue Produkte präsentiert und vorgeführt zu bekommen. Einfach ausgedrückt: Hier gehen die Händler einkaufen, um uns Endkunden dies im Laufe des Jahres verkaufen zu können. Damit ist es auch logisch, dass auf einer solchen Leitmesse keine Produkte direkt verkauft werden. Und es erscheint auch logisch, dass eine solche Messe nicht für den interessierten Endkunden gedacht ist.
Save the Date: 27. bis 30. Januar 2024
Ich hoffe Euch mit diesem Blogartikel ein bisschen was Neues gezeigt zu haben, Interesse an Produkten geweckt zu haben. Nun müsst Ihr Euch teilweise nur noch etwas gedulden, bis sie auch im Handel verfügbar sind – und wenn Euer Händler des Vertrauens sie (noch) nicht im Sortiment hat, fragt doch einfach mal nach!
Du willst noch mehr lesen zur Messe in Frankfurt? Dann schau doch mal in diese Blogs und YouTube-Kanäle!
- Markus blog.Zoomlab “Hey, alles glänzt, so schön neu!”
- Chris Lineatur.expert “Rückblick auf die Ambiente 2023” auch als YouTube Doku “Ein Einblick in die Schreibwarenmesse”
- Sebastian Federstiel und Tintenklecks bei YouTube “Messebesuch auf der Ambiente”
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