Während wir in Deutschland zu Beginn des Novembers noch ausschlafen wollen, weil wir am Vorabend lange das amerikanische Halloween gefeiert haben, sind Kröt und Schuhuu auf der anderen Seite der Welt – in Thailand.
Hier wird gerade Loy Krathong gefeiert – das Lichterfest
»Oh sieh doch Bimbo!« Sambo bekommt sich fast nicht ein, so sehr ist er gebannt von den vielen Lichtern auf dem Fluß. »Ja so geht es vielen, die die Feierlichkeiten zu Loy Krathong zum ersten Mal erleben«, Chaka, der junge thailändische Tiger, schmunzelt.
»Meine Lieben«, beginnt Schuhuu zu erklären »Auf der Nordhalbkugel unserer Erde fängt im November nunmal die dunklere Jahreshälfte an. In vielen Ländern und Kulturen finden jetzt viele verschiedene Feste und Bräuche statt in denen Lichter und Kerzen eine besondere Rolle spielen.«
Hier in Thailand ist es Loy Krathong, es wird traditionell am Tag des Vollmonds im zwölften Monat des traditionellen thailändischen Lunisolarkalenders gefeiert und fällt üblicherweise in den November.
Das Wort Loy (oder auch Loi) bedeutet “Schwimmen” oder “Schweben”, während Krathong ein kleines Floß ist. Dieses besteht in der Regel aus einem Strunk der Bananenstaude, reichlich geschmückt und verziert mit Blättern und Blüten, vor allem aber natürlich mit Lichtern.
Die Tradition entstand im Königreich Sukhothai, das zu seiner Hochzeit das heutige Thailand umfasste. Ursprünglich stammt das Fest vermutlich aus Indien, wo es als ein Hindufest als Danksagung an die Gottheit des Ganges mit schwimmenden Laternen gefeiert wird, die das ganze Jahr lebensspendend wirken sollen. Die kleinen schwimmenden Flöße haben die Bedeutung, allen Ärger und alle Verunreinigungen der Seele loszulassen, so dass das Leben neu von einer besseren Stelle aus begonnen werden kann. Die Thais machen sich mit Verwandten oder einer größeren Gruppe von Freunden auf das Fest zu begehen und wie auf einem Volksfest wird auf den Straßen reichlich gegessen und getrunken.
Die Festlichkeiten in Chiang Mai und Ayutthaya sind ganz besonders bekannt. In Chiang Mai wird das Fest nach der Lanna-Tradition auch Yi Peng genannt, dann lässt man hunderte kleiner Heißluftballons (Khom Fai oder Khom Loi) in den nächtlichen Himmel steigen. Außerdem gibt es Umzüge durch die Städte, eine Art nächtliches Pendant zu denen von Songkran – dem traditionellen Neujahrsfest der Thai-Völker.
Chanukka ist das Lichterfest der Juden. Im Gegensatz zu Loy Krathong ist Chanukka kein großes Fest auf den Straßen – es feiern die Familien oder auch Gemeinden zusammen. Das Chanukkafest feiert die Wiedereinweihung des Tempels nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand gegen die Seleukidenmonarchie in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr.. Nach dem Talmud fanden die siegreichen Juden nur soviel rituell reines Olivenöl vor, dass es die Menora lediglich einen Tag lang zu speisen vermochte, der Brennstoff hielt jedoch auf wundersame Weise acht Tage, bis neues Öl vorhanden war.
Daher wird heute an jedem Abend nach Einbruch der Dunkelheit eine weitere Kerze am Chanukkia – dem acht- oder neuarmigen Leuchter, der der Menora sehr ähnlich sieht – angezündet und dazu ein Segen gesprochen. So brennen am achten Tag alle LLichter.
Diwali ist ein hinduistisches, sehr bedeutendes und mehrtägiges Lichterfest welches in Indien, Sri Lanka und Nepal und in anderen vom Hinduismus geprägten Ländern, zum Beispiel in Mauritius, Suriname, Fidschi, Trinidad und Tobago, sowie in Südafrika und der indischen Diaspora.
Das Fest kann auf Grund seiner spirituellen sowie sozialen Bedeutung und seines fröhlichen Charakters mit unserem Weihnachten verglichen werden. In Nordindien ist Diwali gleichzeitig der Neujahrstag.
Diwali beginnt immer am fünfzehnten Tag des Hindumonats Kartik (Ende Oktober/Anfang November), 20 Tage nach Dasahra, zu Neumond. Diese landesspezifische Uhrzeit klingt etwas kompliziert und ist von der geografischen Lage abhängig – daher kann Diwali in Ostindien auch manchmal einen Tag früher gefeiert werden als in Westindien oder Europa Dieses Jahr war Diwali am 23. Oktober und in 2015 wird es am 11. November gefeiert.
Die Traditionen und Mythen zu diesem Fest sind sehr unterschiedlich und vielfältig – wie auch die Länge des Festes zwischen einem und mehreren Tagen. Aber eines ist für alle gleich: Die Symbolik des Sieges des Guten über das Böse, Licht über Dunkelheit und das Erkennen eigener innerer Stärken. Es wird mit unterschiedlichsten Lichtern gefeiert: Von Öllampen über Kerzen und dekorierten Tischen, Wunderkerzen bishin zu völlig erleuchteten und iluminierten Häusern.
Luzernar war ein allabendliches Ritual in der altkirchlichen Lithurgie – heutzutage feiern die Christen dieses Lichterfest in der Osternacht. Doch eigentlich können alle Gottesdienste, die nach Anbruch der Dunkelheit stattfinden, mit dem Luzernar beginnen. Es handelt sich dabei um den Einzug einer Prozessionskerze in den Altarraum, einen lithurgischen Gruß oder Lichtruf, einen Lobgesag und eine Danksagung an das Licht. Im Anschluss werden alle Kerzen der Kirche und der Gläubigen an dieser Kerze entzündet.
Das Luciafest ist vor allem in Schweden verbreitet, aber auch in Norwegen, Finnland und Dänemark bis hin zu den dänischen Südschleswigern. Es ist ein auf ein Heiligenfest zurückzuführender Brauch und fällt auf den 13. Dezember, der in den christlichen Kirchen der Gedenktag der heiligen Lucia ist und vor der Gregorianischen Kalenderreform der kürzeste Tag des Jahres war. Früher viel dieser Tag auf die Feierlichkeiten zur Wintersonnenwende und so haben sich alte Bräuche vermischt, erhalten oder gingen auch verloren bis das heutige Luciafest entstand.
Das Fest selbst ist heute wenig kirchlich geprägt auch wenn es nach der Heiligen Lucia benannt ist. Die wichtigsten Elemente sind das Tragen von weißen Gewändern und Kerzen, der Verzehr von traditionellem Safrangebäck, das Singen von Lucialiedern, und die Wahl einer örtlichen Lucia. Diese trägt einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf, sowie das weiße Gewand und ein rotes Band um die Taillie.
Uns bekannt sollte der Martinstag oder auch Martini sein. Er wird am 11. November gefeiert und geht auf den Heiligen Martin von Tours zurück. Seine Geschichte erzählt wie er in kalter Nacht seinen Mantel mit dem Schwert zerschneidet um ihn mit einem armen Bettler zu teilen und diesen so vor dem Erfrieren zu schützen.
Gefeiert wird traditionell mit einem Laternenumzug, vielen Lichtern in den Fenstern, dem Martinssingen und dem Segen. Oft reitet ein als römischer Soldat gekleideter Mann auf einem Schimmel dem Umzug voraus um den Heiligen Martin zu symbolisieren. In vielen Gemeinden wird ein großes Martinsfeuer entzündet und die Kinder bekommen Weckmänner.
Das Kalenderblatt zu diesem Motiv findet sich in meinem Portfolio als Download zum selbst ausdrucken. Wer den gedruckten Kalender sein eigene nennt, findet auf der Rückseite diese Anleitung für einen eigenen Lampion:
Das Blatt anhand der Linien falten, die gestrichelte Linien besonders fest und in beide Richtungen. Die markierte Fläche ausschneiden und zwischen den drei unteren Flächen einschneiden. Auf den oberen drei schmalen Streifen etwas Klebstoff aufbringen und diese an der Oberkante einrollen, so dass es einen stabilen Rand ergibt.
Nun am schmalen Seitenrand etwas Klebstoff auftragen und die beiden schmalen Seiten zusammen kleben. Danach auf den unteren Klappen Kleber aufbringen und den Boden zusammen kleben.
Jetzt kommt der kniffeligste Teil, bei dem euch vielleicht ein Erwachsener helfen kann. Hier zeigt sich ob ihr fest genug gefaltet habt, wenn ihr nun die kreuzweise gefalteten Linien nach außen und die mittleren nach innen drückt.
TIPP: Wenn ihr das Papier vorher bunt bemalt und es danach mit etwas Speiseöl einstreicht, ist es, nachdem es getrocknet ist, nicht mehr so leicht entflammbar wie normales Papier und bekommt einen ganz besonderen schimmernden Glanz als Lampion.
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