Es war Ostern und für die Neffen #1 bis #3 und die Nichte galt es ein paar Kleinigkeiten zu finden die der Osterhase verstecken kann. So entstanden für die vier jeweils ein Bild – zwei Papageien für die Buben der einen Schwester, ein Auto und ein Einhorn für die zwei Kids der anderen Schwester – jeweils ordentlich eingerahmt in einem weißen Rahmen.
Wie bereits angekündigt, habe ich von Hahnemühle die Möglichkeit erhalten mir verschiedene Produkte zum ausgiebigen Testen auszusuchen. Neben meinem Schreibtisch steht nun also eine Kiste voller Blöcke und Papiere und lächelt mich immer wieder an, ich möge doch bitte endlich damit anfangen!
Das Wirre daran gerade: mir fallen tausend und ein Ding ein, welches ich gerne umsetzen möchte – aber keines davon ist für die zu testenden Papiere so wirklich passend. So auch bei diesem hier:
Ich möchte Euch vom Akademie Aquarellblock “Britannia” berichten. Diesen habe ich im etwas ungewöhnlichen Format 20*50 cm vorliegen. Für dieses Produkt –in eben diesem Format– habe ich mich entschieden um genau dieses kleine Extrem mal zu nutzen. Es ist ein starkes Hoch- beziehungsweise Querformat und nennt sich daher passenderweise “Panorama-Block”.
Die Eckdaten des “Britannia” Block:
- Aquarellpapier der Klasse “Akademie” – hergestellt auf einer Langsiebpapiermaschine
- naturweiß, matt, harte Oberfläche
- Grammatur 300g/qm
- Format 20 * 50 cm bzw. 7,9 * 19,7 inch
- säurefrei, licht- und alterungsbeständig
- 12 Blatt
- rundum verleimt
Wie bereits angesprochen, ich habe darauf noch kein Panorama gezeichnet. Aber sein Format kam mir auf ganz andere Weise entgegen: Teilt man die lange Seite durch vier, erhält man fast perfekt passende Flächen für 13 * 18 cm Rahmen mit Passepartout. Und genau das brauchte ich für die Ostergeschenke.
Meine Vorgehen:
Für die einzelnen Motive habe ich verschiedene Skizzen angefertigt. So entstand zum Beispiel ein Blatt voller verschiedener fliegender Papageien. Auch das Einhorn habe ich mehrfahr skizziert, dabei leider immer stärker einen kleinen Fehler in der Haltung, oder besser der Anatomie des Vorderlaufes, eingebaut…
Nachdem ich das Panorama in vier gleiche Flächen aufgeteilt und mir die Größe des Passepartout angezeichnet hatte, übertrug ich meine Skizzen mit Bleistift auf das Papier.
Diese habe ich mit Tuschefinlinern nachgezeichnet und unterschiedlich ausgearbeitet. Dieses Mal nutzte ich wieder das Set PITT Artist Pen von Faber-Castell.
Auf dem matten Papier mit seiner leicht wolkigen Struktur ohne härtere Rillen oder Fasern, lässt sich mit ihnen gut und flüssig zeichnen. Die Tusche trocknet gut auf und wird satt schwarz.
Nach dem Ausradieren der Bleistift-Vorzeichnung nahm ich für die Papageien nach längerer Zeit mal wieder den Kasten mit den Aquarell-Farbstiften zur Hand. Diese nutzt man ähnlich zu normalen Buntstiften, je nach Dichte des Auftrags werden mehr oder weniger viele Pigmente vom Papier angenommen. Bereits beim Zeichnen mit den Stiften vermischt man die Farben. Die Papierstruktur von “Britannia” sorgt für einen guten Abrieb, was auch sattes Auftragen einfach möglich machte.
Zum “Verflüssigen” der Aquarell-Farbstifte nutzte ich meine geliebten Pentel Waterbrush. Die Kunststoffpinsel mit Wassertank erlauben eine genaue Dosierung der Wassermenge – etwas, dass mir mit herkömmlichen Pinseln selten gut gelingen möchte.
Wie immer bei der Arbeit mit Aquarellfarben sollte man von Hell nach Dunkel arbeiten und die Pinselspitzen immer wieder auswaschen. Die Pigemente der Farbstifte vermischen sich nun beim Übermalen, dies lässt sich gut steuern und je nach Wunsch noch verstärken.
Für das Auto und das Einhorn nutzte ich dann aber doch wieder meinen großen Kasten mit Aquarellfarbe in Näpfchen.
Nach dem Trocknen der vier Bilder habe ich das Papier vorsichtig vom Block getrennt. Die Blätter sind rundum verleimt um das Wellen beim Arbeiten mit Nasstechniken zu Vermeiden. An einer Ecke allerdings ist diese Leimung unterbrochen. Hier kann man zum Beispiel mit einem Messer (am Besten eher stumpf) zwischen die Blätter und an den Kanten entlang fahren um die Leimung zu durchtrennen.
Noch zuschneiden auf das Rahmenformat, einlegen und fertig!
Meine vier Osterhasen.
Das Fazit zum Papier “Britannia”
Das Akademie Papier ist nicht nur für die Arbeit mit Nasstechnicken, wie Aquarell, gut geeignet. Auch das Zeichnen mit Tusche (in diesem Fall Finelinern) ist sehr gut möglich.
“Britannia” hat eine angenehm unauffällige Struktur, ist sehr fest und durch die Verleimung aller Kanten wellt es auch bei größeren Mengen Wasser nicht. Das Wasser trocknet nicht zu schnell auf, wodurch sich das Mischen direkt auf dem Papier sehr angenehm gestaltet. Die Farbe wird gut angenommen, egal ob nun mit Aquarell-Farbstiften oder direkt aus dem Näpfchen.
Das Format macht den Panorama Block besonders interessant – man löst sich automatisch aus dem Denken in den Standard Din-Formaten, den resultierenden Seitenverhältnissen und Proportionen.
…nun nur noch ein wirkliches Panorama Motiv angehen… Bald!
Ich bin mir nicht sicher, wer sich mehr über die kleinen Kunstwerke gefreut hat: Die Kinder oder deren Eltern. Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut sie zu verschenken.
Ich lerne es also doch noch, dieses Los lassen! *
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