Diese besuchen Kröt und Schuhuu im Kalendermonat Mai – im westlichen Kleinasien finden sie diese Welt. Kommt doch mit!
»Ist es noch weit?«, Kröt hat schon einen langen Marsch hinter sich. Während Schuhuu in ein paar Metern Höhe vor ihm her fliegt muss die Schildkröte den steilen Weg zu Fuß gehen. »Nein, dort oben ist es schon«, die Eule treibt ihren Freund an, »du hast es fast geschafft und als Belohnung kannst du dich auf besondere Weise von den Strapazen erholen.«
Die beiden erreichen die Kuppe und Kröt traut seinen Augen kaum. Vor ihnen liegt eine weiß und grau glitzernde Landschaft aus unzähligen Terrassen. »Eine glitzernde Wollburg, zum einkuscheln schön!«, die Schildkröte ist begeistert. Die Eule schmunzelt: »Ja, das ist Pamukkale – übersetzt heißt das Baumwollburg. Strahlend weiße Sinterterrassen, geschaffen durch Jahrtausende von herabfließendem Thermalwasser.«
Über einen schmalen Pfad gelangen die Zwei zwischen den Terrassen weiter nach unten. Auf jeder der Kaskaden ist ein leuchtend blaugrünes Wasserbecken. Ein strahlender Wasserfall sucht zwischen ihnen seinen Weg den Hang hinab. »Was für ein Anblick«, Kröt ist hin und weg, »wie Schnee und doch ganz warm.« »Komm, lass uns in ein Becken steigen! Das Wasser war schon in der Antike für seine heilende Wirkung bekannt. Es machte die Stadt Hierapolis dafür berühmt«, Schuhuu steigt vorsichtig in eines der warmen Becken. Kröt macht es ihr nach und lässt sich in dem warmen Wasser treiben: »Hach ja, das ist eine schöne Belohnung nach dem langen Weg.«
»Nicht weit von hier kann man die historischen Stätten von Hierapolis bewundern: die Gräberstadt, ein Tempel für den Gott Apollo, eine Höhle, die damals als Zugang zur Unterwelt galt, alte Mauern und ein großes Amphitheater«, Schuhuu blickt zur dösenden Schildkröte. »Erzähle mir doch erstmal wie es zu diesen weißen Becken gekommen ist«, antwortet Kröt mit geschlossenen Augen. Er genießt das Baden sichtlich.
»Wir sind hier im westlichen Teil von Kleinasien. Im Gebiet der Provinz Denizli tritt heißes Wasser aus dem Boden aus. In ihm ist viel Kalk gelöst, doch durch den Druckabfall beim Austritt trennt sich dieses vom Wasser. Es lagert sich auf dem Weg den Hang hinunter ab und bildete so über die Jahrtausende diese Treppenstufen. Diese nennt man daher Kalksinterterrassen. Ganz ähnliche kann man an anderen Orten unseres Planten bewundern: In Ungarn zum Beispiel und im Yellowstone Nationalpark in den USA. In Neuseeland wurden sie durch einen Vulkanausbruch im 19. Jahrhundert zerstört.«
»Das ist aber schade«, Kröt seufzt. »Diese steten Veränderungen gehören nunmal zum Kreislauf unsers Planeten. Aber warte mal ab, wohin uns diese Reise noch führen wird. Dann verstehst du was ich meine«, die Eule setzt sich auf den Rand des Beckens und lässt den Blick über die Terrassen schweifen. Bald wird es dunkel werden, und der Mond taucht Pamukkale in ein silbernes Licht.
- Die heißen Quellen von Pamukkale
- Sie sind das Ziel vieler Touristen, die die Türkei besuchen.
- Durch zu viele Badegäste und die Wasserverschmutzung waren die Kalksteine über Jahre grau geworden. Seitdem sie unter Schutz stehen und das Baden verboten wurde, konnte sich allerdings genug Kalk ablagern, so dass sie wieder weiß strahlen.
- Im Thermalbad oberhalb der Terrassen kann man in antiken Trümmern schwimmen gehen.
Und wohin geht’s im nächsten Monat?
Kalender-2017-Update!
Für alle Interessierten: Das Konzpt steht, das Thema auch, nun noch genaue “Punkte” sammeln und Geschichten schreiben – dann geht es an die Bilder. Damit bin ich dieses Jahr viel viel früher dran als in allen anderen Jahren bisher. Ich hoffe, Ihr seid genauso gespannt wie ich!
Beste Grüße*
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