Im letzten Monat waren Kröt und Schuhuu zu Besuch im Inselstaat Neuseeland. Von dort geht es auf den afrikanischen Kontinent – zur natürlichen Grenze zwischen Sambia und Simbabwe.
»Komm doch auch ins Wasser«, ruft Kröt seiner Freundin zu, doch sie kann ihn kaum erstehen. Die Wassermassen, die sich bei den Victoriafällen in die Tiefe der Schlucht stürzen, sind so laut. Das Rauschen übertönt die Worte der Schildkröte. »Das musst du sehen Kröt, diese lange Kante und diese weißen Vorhänge aus Wasser«, doch auch Kröt kann Schuhuu nicht verstehen. Die Schildkröte schwimmt an die Kante des kleinen Beckens, stützt sich ab und beginnt zu Winken. Dann guckt sie nach unten. Über einhundert Meter geht es in die Tiefe und sie bekommt einen großen Schreck.
»Was ist denn los?«, Schuhuu ist auf einem Felsen gelandet und sieht in Kröts aufgerissene Augen. »Hast du gesehen, wie weit es da runter geht?«, Kröt ringt um Worte und fuchtelt mit den Armen, »und ich war da am Rand und hätte hinüber gespühlt werden können.« Schuhuu zuckt mit den Schultern, sie als Vogel ist Höhe gewohnt. Ständig fliegt sie hoch in die Lüfte. »Als du in das Becken gestiegen bist, hast du nicht daran gedacht warum es Devil’s Pool – Teufelsbecken – genannt wird?«
Schuhuu plustert ihre nass gewordenen Federn auf und beginnt zu erzählen: »Wir sind hier am längsten Wasserfall der Erde. Einheimische nennen ihn »Donnernder Rauch«, weil die Wassermassen nicht nur ohrenbetäubend sind. Es entstehen riesige Sprühnebel, die bis zu 300 Meter hoch steigen können und damit weithin sichtbar sind.« »Aber ich war doch hier am Ufer des Flusses Sambesi und wollte baden gehen. Dass es dort soweit hinab geht habe ich nicht gesehen«, die Schildkröte ist kleinlaut. »Ach Kröt, manchmal bist du schon ein Dussel«, Schuhuu schüttelt ihren kleinen Kopf und spricht weiter um ihren Freund zu beruhigen, »wusstest du, dass es hier ganz in der Nähe einen Regenwald gibt? Obwohl wir hier zwischen den trockenen Savannen von Simbabwe und der Hochebene von Sambia sind. Er lebt vom Sprühnebel der Wasserfälle. Denn das ganze Jahr über fließt das Wasser des Sambesi von der Kalahari-Wüste bis hier her, wo es über Jahrmillionen den Sandstein aus dem festeren Basalt gewaschen habt. Dadurch entstand die tiefe Schlucht, die nur an wenigen Stellen passierbar ist.«
Die Schildkröte hört gespannt zu und lässt ihren Blick langsam über den Rand des Wasserfalls gleiten: »Schuhuu, sieh doch, ein Regenbogen!« Die Eule schmunzelt: »Den hast du eben nicht auch schon gesehen? Durch die vielen Wassertropfen in der Luft sieht man ständig welche am Wasserfall.«
- Die Victoria-Fälle und der Devil’s Pool
- Sie bilden die natürliche Grenze zwischen den Ländern Sambia und Simbabwe in Südafrika. Die einzigartige Geologie in diesem Gebiet erzeugt die rechtwinklig zueinander verlaufenden Schluchten.
- Das Wasser des Sambesi fließt über eine 1708 Meter breite Felskante und stürzt sich damit 110 Meter in die Tiefe. Die Schlucht mit ihren steilen Basaltwänden ist dagegen nur rund 50 Meter breit.
- Seit 1855 heißt der längste Wasserfall unserer Erde »Victoriafalls« nach der damaligen englischen Königin. Gespeist mit dem Wasser des Sambesi bilden die Victoria-Fälle die natürliche Grenze zwischen Simbabwe und Sambia.
- Das Teufelsbecken ist natürlich entstanden. In den trockenen Monaten von September bis Dezember, wenn der Fluss wenig Wasser führt, kann gefahrlos darin gebadet werden.
Damit ist klar, wohin es im nächsten Monat geht!
Noch mal weit nach Norden führt die Reise von Kröt und Schuhuu.
Und im nächsten Jahr?
Die Planung für den neuen, ganz anderen, Kalender für 2017 sind abgeschlossen, aber noch nicht alle Arbeiten. In der nächsten Woche werdet Ihr davon hören. Wie er aussehen wird, was er kosten wird, wie Ihr ihn bekommen könnt.
Bis dahin: Genießt den Herbst! *
Text und Illustration: Leoni Pfeiffer.
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