Meine Lieben, bei Instagram huschte die Tage eine Aktion an mir vorbei. Mit dem Hashtag #artVSartist stellen sich die vielen Menschen hinter ihren Accounts kurz vor. Mit einem 9er Raster aus Bildern. Ein Portrait in der Mitte umrandet mit den eigenen Werken. Bei mir hat das ein paar Fragen aufgeworfen und darüber möchte ich ein paar Worte schreiben.
Der perfekte Feed
Judith von iletteryou hat dazu bereits einen Artikel in ihrem Blog geschrieben, wie man viele Accounts, vielmehr ihre Optik, einteilen kann. Denn viele Künstler (egal ob aus dem Lettering, Illustration, Stricken oder Häkeln, etc pp) verfolgen einen Rhythmus, eine Struktur, einen Stil als Gesamtkunstwerk. Das bedeutet aber auch doppelte Arbeit (wenn nicht noch mehr) und gewiss verdammt viel Disziplin.
Hab ich nicht. Aus den verschiedensten Gründen, vor allem der Zeitfaktor spielt da mit rein aber eben auch meine unstete Art zu arbeiten. Ständig nutze ich andere Materialien und Untergründe, auch die Motive passen nicht in eine Schublade. Von dem Thema “Finde Deinen Stil” mal ganz abgesehen… Aber ist das so schlecht? Jedenfalls…
Zeig wer Du bist!
Darum geht es ja an sich in diesen Vorstellungsrunden. Der Abonnent auf der anderen Seite des Social Media soll mal Dein Gesicht sehen, mal etwas mehr zu Dir erfahren. Warum Du das machst was Du machst. Tja, und wenn ich mir nur die meisten dieser Bilder ansehe, hat doch fast jeder die Perlen raus gepickt und schick um sein Portrait angeordnet. Ich auch irgendwie, das gebe ich zu. Es fiel mir auch schwer, acht Illustrationen auszuwählen. Wollte ich doch meine “Bandbreite” zeigen. Gerade deshalb habe ich in recht alten Bildern gesucht. Die aktuellen sieht man ja im Feed direkt. Und doch reicht es eben nicht. Kein Lettering, kein Grafikdesign oder Mediengestaltung, keine Architektur ob gezeichnet oder fotografiert, keine Oldtimer, kein Tanzen oder Choreo,… aber all das macht mich nunmal aus. Was ist es bei Euch?
Zurück zum roten Faden: Perlen also, die besten Bilder, die schönsten, vielleicht auch einfach die mit den meisten Reaktionen in der letzten Zeit. Oder eben die, die das schönste Gesamtbild im 9er Raster ergeben haben.
Aber geht’s darum? An sich soll sich der Künstler vorstellen. Und seine Kunst. Aber haben wir nicht alle noch viel mehr Facetten, oft noch viel mehr Interessen. Und sind wir nicht auch in denen oft gar nicht so schlecht?
Also warum nicht auch diese zeigen? Weil es den Feed kaputt macht, den Rhythmus durcheinander bringt. Aber macht das nicht eben uns auch zu etwas Echtem, Greifbaren, Authentischen? Komischerweise macht genau das ja dann wieder diese “Vorstellungsrunde” #artVSartist (oder andere dieser Art), ja, irgendwie nötig. Auf jeden Fall aber eben auch so interessant.
Wir drehen uns im Kreis
Und das in Social Media, wo es um Inspiration, Kontakte knüpfen und – für manche – ums Business geht. Denn eines habe ich festgestellt, umso persönlicher ein Account ist, desto lieber sehe ich ihn mir umfänglich an, desto eher trete ich mit ihm in Kontakt und – sollte er wirklich Business sein – kaufe ich auch viel lieber etwas bei ihm als im Massenproduktionslager XY. Denn das Gefühl, ihn zu kennen schafft Vertrauen und Interesse gleichermaßen.
#introductionmonday
Vor zwei Wochen kam da diese Hashtag-Aktion (den Hashtag, auch mit anderen Wochentagen, gibt’s schon länger aber egal) mit gezeichneten Selfies und Sketchnote artigen Kurzinfos zur jeweiligen Person. Das war wirklich interessant! Und ich würde mir wünschen, wir würden alle viel mehr von diesen “Randnotizen” zeigen.
Keine immer gleichen Anordnungen unsers Bujos mit Kaffeetasse und schnieker Armbanduhr. Keine immer gleichen Selfies mit dem #ootd (Outfit of the day) und den fancy Sneakern. Keine immer gleichen aufgeräumten Schreibtische. Keine immer gleichen Bildmotive, weil die eben gerade ziehen. Keine RIP Bilder zu Menschen, mit denen man an sich nichts zu tun hatte, aber weil die nunmal gerade leider verstorben sind…
Also: Zeigt mehr Vielfalt!
Zeigt Euch! Was macht Euch aus, was macht Ihr gern? Wie vielfältig seid Ihr? Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
So, das war mein Wort zum Sonntag!
Und nun geh ich doch endlich mal raus, in den Frühling, in die Sonne und vielleicht mal ich dann auch mal wieder was.
Habt es schön!
Schreibe einen Kommentar