Kröt und Schuhuu – Sie sind etwas ungleiche Freunde, doch sie haben ein gemeinsames Hobby: Das Reisen. Im letzten Jahr waren sie durch die Zeit unterwegs und haben viel gelernt. Dieses Jahr gehen sie wiederum auf große Reise um die Welt.
Im letzten Monat kletterte Kröt den Tafelberg in Südamerika empor – Nun im Oktober reisen sie weiter: Neuseeland -auf der anderen Seite unseres Globus- ist ihr Ziel!
Rund um unsere Erde also führt die Reise von Kröt und Schuhuu nach Neuseeland. Genau genommen auf die nördliche der beiden Inseln im Südpazifik. Dort treffen sie auf Hera, die von einer der südlichsten Inseln –Codfish Island– angereist ist den beiden etwas ganz Besonderes zu zeigen. Nicht, dass sie selbst schon so etwas wäre. Denn Hera ist eine Kakapo-Dame.
»Hallo Eulengesicht«, die Schildkröte lächelt den Kakapo an. »Kröt, sowas sagt man aber nicht!«, die Eule stupst ihren Freund an. »Das ist schon in Ordnung so, schließlich ist es mein zweiter Name«, der grüngelb gefiederte Papagei lächelt, »sieh mich doch an. Mit den schleiherhaften Federn im Gesicht sehe ich dir und deinen Verwandten doch recht ähnlich.«
»Und was möchtest du uns hier nun zeigen?«, Kröt blickt über die sanften, grünen Grashügel. »Oh, das ist nicht hier oben. Wir steigen gleich ab unter die Erde«, Hera spaziert los zu einem alten Baum, »hier geht es hinunter zur Waitomo-Höhle.« Die beiden Freunde folgen dem flugunfähigen Papagei, der dafür wirklich gut zu Fuß ist. Geschwind ist Hera in die Höhle hinabgestiegen, den letzten großen Absatz hat sie sich wie mit einem Gleitschirm hinabsegeln lassen. Kröt fällt das etwas schwerer, doch unten angekommen können die beiden Vögel von den Schwimmkünsten der Schildkröte profitieren. »In das schwarze Wasser soll ich? Na gut, weil ihr es seid«, die Schildkröte gleitet in den Fluß der sich durch die Höhle schlängelt und die Vögel steigen auf ihren Panzer, der wie ein Boot aus dem Wasser ragt. Lange Tropfsteine hängen von der Decke, als sie um die erste Ecke kommen. »Was leuchtet da?«, Schuhuu verdreht den Kopf. »Da sind sie ja«, Hera strahlt mit den blauen Lichtern an der Höhlendecke um die Wette. »Sind das Glühwürmchen?«, Kröt muss sich recken um nach oben gucken zu können, »da vorne, da sind noch viel mehr solche Leuchthaufen! Wie ein Sternenhimmel.«
Nachdem sie drei die Höhle und ihre leuchtenden Bewohner eine ganze Weile bestaunt haben, kommen sie zurück an die Oberfläche. »Es wird Zeit, dass ich mich auf den Heimweg mache. Ihr wisst ja, uns Kakapos gibt es nur noch auf zwei Inseln – für uns ist es im Rest von Neuseeland zu gefährlich.« Nach einer herzlichen Verabschiedung schauen Schuhuu und Kröt dem grünen Vogel noch lange nach. Die Schildkröte schnüffelt in der Luft und Schuhuu muss lächeln: »Ja, dieser blumige Duft ihres Gefieders, der hat schon was.«
- Die andere Seite der Welt – Neusseeland
- Die beiden Inseln sind ziemlich genau auf der gegenüberliegenden Seite unseres Planeten wie Mitteleuropa.
- Die Waitomo Höhle hat den Spitznamen Glühwürmchenhöhle erhalten. Dabei handelt es sich an der Höhlendecke keineswegs um Glühwürmchen wie wir sie kennen. Nein, die vielen funkelnden Sterne, wie Galaxien am Nachthimmel, entstehen durch die Larven der Pilzmücken. Diese erzeugen in ihrem Körper bläuliches Licht um Futter anzulocken. Um es zu fangen lassen sie unzählige klebrige Fäden von der Decke hängen, die das Licht reflektieren, brechen und damit verteilen. Sind die Larven satt, hören sie auf zu leuchten. Wie auch das Meeresleuchten (errinert Ihr Euch noch?) nennt man diesen Leuchteffekt Biolumineszens.
- Der Kakapo ist ein großer Papagei und vom Aussterben bedroht. Zwei kleine Inseln wurden von eingeschleppten Feinden befreit um dort den letzten wenigen Tieren eine sichere Heimat zu geben. Er hat einen Eigengeruch der an Blumen und Honig erinnert.
Noch zwei Ziele auf der Reise – noch zwei Monate in diesem Jahr. Wie geht’s 2017 weiter? Schon neugierig? *
Text und Illustration: Leoni Pfeiffer.
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