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Tja, da ist es auch schon wieder (fast) vorbei das Jahr. Die letzten Tage habe ich viel von dem genossen, was ich das Jahr über nicht so viel am Stück habe: Familie. Außerdem habe ich meine Unterlagen sortiert, etwas Platz geschaffen, die Lose für die Verlosung aus dem Blogger-Adventskalender gezogen*, meine Akkreditierung für die Creativeworld beantragt und den neuen Kalender mit Geburtstagen und den fixen Terminen für das kommende Jahr gefüllt.
Das und der Blogartikel von Judith mit so mancher Erkenntnis, hat mich nun veranlasst, auch ein Resümee des Jahres 2017 zu ziehen.
Wer jetzt hier ein paar bunte Bilder erwartet, sorry, nein, ich lasse recht unstrukturiert einfach mal alles an Buchstaben und Worten aus dem Kopf in die Tasten fließen. Und ja, es geht vor allem um mich, es ist recht persönlich. Achtung, könnte viel werden. Aber ehrlich.
Das Jahr war anstrengend und voll. Aber die meiste Zeit in einem positiven Sinne. Ich war auf so vielen Messen und Workshops wie noch nie und das hat viel Input gegeben. Auch daher habe ich einiges an Arbeit in meine Webseite investiert, die dank Chris nun schick und schön ist (und mit dem Blog zusammen erreichbar – noch nicht perfekt, aber wer ist das schon?).
Ich habe viele Leute kennengelernt zum Beispiel auf der MiniBLOGST, was für viel Austausch gesorgt hat. Aber eben auch für so manches Bauchgrummeln und Kopfkreisen.
Meistens darüber, was hier bei mir so voran geht – oder eben nicht.
Die Frage ob ich wirklich Blogger bin und ob ich wirklich Blogger bleiben möchte, wie ich mich darstelle und was daraus entsteht – oder eben nicht.
Nachdem ich im Frühjahr einen Artikel für die insights-X geschrieben hatte, in dem es um das Finden des Fokus ging, stellte ich fest: Genau der fehlt mir! Vor allem aber, weil ich nunmal Vollzeit in meinem Lieblingsjob in einer Werbeagentur stecke und durch meine ganzen weiteren “Baustellen” nicht so viel Zeit bleibt für die Ausrichtung des Fokus. Bloggen? Illustrieren? Lettern & Schreiben? Mediengestaltung & Design? Was interessiert mich, woran möchte ich weiter arbeiten, mit wem, und kann ich davon auch was erzählen (also im Blog darüber schreiben)?
Also frag ich Euch: Was interessiert Euch hier im Blog am meisten?
Mehrfach wurde ich gefragt, ob ich meine Arbeiten und Bilder verkaufe oder im Auftrag etwas erstellen könnte. Nun, weiterhin bin ich nur privat tätig (oder eben als “Freie Künstlerin”), habe kein Gewerbe und bin damit nicht selbstständig. Ein Grund dafür ist nunmal, dass ich meinen Job gern mache – also den Brotjob, wie in viele nennen. Dort möchte und kann ich mich, auch der Agentur gegenüber, nicht zurück nehmen.
…mal ganz davon abgesehen, dass kaum eine Anfrage beim Thema “Geld” nicht ins Stocken gekommen wäre… Aber das lassen wir dieses Jahr mal raus aus dem Resümee.
Wohin des Weges?
Oder meint Ihr ich solle das in Angriff nehmen? Zeit scheffeln für den Nebenerwerb als Kleinunternehmer. Vor allem aber, würdet Ihr Produkte von mir kaufen? Digitale Downloads, physische Produkte wie Karten oder Poster. Ich meine, mein Gefühl sagt mir immer wieder, dass es genau das schon oft genug gibt. Oder meint Ihr, ich solle vor allem Kröt und Schuhuu wieder für Euch zeichnen? Ein Kalender für 2019 – vielleicht auch wieder mit Geschichten… –, Glückwunschkarten mit den zwei Freunden oder gar das Kinderbuch mit den beiden voran treiben?
Soziale Netzwerke… Mathematisch gesteuert
Ähnlich wie Judith in ihrem Artikel schreibt, kreist mein Kopf um die Instagram-Welt. Nun hat dort natürlich jeder so seine eigene “Bubble”. Die Blase, die aus den Accounts entsteht, denen man folgt, deren Beiträge man liest und kommentiert – also vor allem interagiert.
Im letzten Jahr hat sich dabei heraus kristallisiert, dass viele allein mit diesem Profil als Blogger anerkannt werden und mit mehr oder weniger vielen Produkten als “Influencer” geehrt werden. Auch ich habe verschiedene Anfragen erhalten bzw. auch Produkte. Das freut mich natürlich, denn es sagt mir ja in erster Linie, dass mein Engagement auch bei Herstellern ankommt. Doch fühle ich mich ab und an in der Dauerwerbesendung Social Media gefangen (denn die Werbeanzeigen kommen ja auch noch hinzu). Und das fühlt sich komisch an. Nun frag ich mich: Wo gehör ich dahin?
Dann diese Sache mit der Interaktion: viel mehr dem Engagement. Bitte sprecht das jetzt so richtig schön denglish aus! Und dann stellt Euch vor, wie sich Gruppen zusammen tun um sich gegenseitig eben dieses zu geben. Einer postet, alle reagieren, interagieren – in einem recht kurzen Zeitfenster. Warum? Weil Instagram (genauso wie Facebook…) daraus lesen möchte wie “wichtig” man gerade ist, wie interessant und dies soll den Algorithmus dann positiv beeinflussen. Ja, auch ich bin in einer solchen Gruppe. Doch leider muss ich gestehen, schon nach kurzer Zeit war ich regelrecht angestrengt. Und das ist -für mich- nicht Sinn der Sache “Instagram”. Noch dazu guggt man auf andere Bilder nun mit diesem Blick… man stellt fest, dass immer die gleichen Leute in kurzer Zeit kommentiert haben. Betrügen wir nicht dadurch? Um es mit Falcos Worten zu sagen:
“Wer hat verloren?
Du, dich?
Ich mich?
Oder
Oder, wir uns?”
Ich meine, mich freut jede Interaktion, jedes Kommentar oder jede persönliche Nachricht! Aber solche Gruppen zu betreiben um den Algorithmus zu beeinflussen, damit wiederum andere Leute überhaupt sehen, was ich zeige? Uff, ja, nee, ich weiß noch nicht ob das langfristig was für mich ist.
Dazu passend zeige ich Euch hier meine #bestnine2017 – die neun Instagram Posts mit den meisten Likes oder Herzchen – damit in dem Beitrag wenigstens ein paar Bilder sind. Was mich gerade freut: Nur eines der Bilder wurde über die Engagement Gruppe gepusht.
Was ich mir wünsche!
Für mich: Dran bleiben. Mehr illustrieren. Weniger nachdenken. Mehr “echte” Arbeit, die sich rundum gut anfühlt. Gesund bleiben.
Für Euch: Dran bleiben. Mehr freuen. Weniger nachdenken. Gesund bleiben.
In diesem Sinne: Kommt gut ins neue Jahr und lasst es ordentlich krachen! **
*Die Gewinnerin des Buches “Unterwegs im Land des Zeichnens” aus dem Frechverlag ist Sandra von Eule im Schlafanzug. Herzlichen Glückwunsch!
**Gern ohne/mit weniger Böller. Ihr wisst schon, der Umwelt und unseren Tieren zuliebe!
Bianca meint
Ganz große Klasse, dein Resümee.
Absolut ehrlich und regt zum Nachdenken an.
Mein Fokus für 2018? Darüber denke ich auch gerade sehr stark nach.
Und Instagram? Das ist wirklich eine Sache für sich. Ich bin auch in solchen Engagement-Gruppen und finde es, wie Du nicht echt.
Ich hoffe, du findest im Jahr 2018 deinen Fokus (mir persönlich würde ja ein „Kröt & Schuhuu“-Fokus gefallen) und wünsche Dir eine tollen Start ins neue Jahr!
Liebe Grüße
Bianca