Hallo zusammen, es ist Zeit mal ein paar Gedanken zum Thema Bloggen los zu werden. Denn ich habe in den letzten Monaten etwas reflektiert, meine alten Beiträge überflogen und viele andere Blogs besucht. Vor allem aber habe ich mich -wie so viele- mit der DSGVO beschäftigt.
Die Datenschutzgrundverordnung tritt am 25. Mai in Kraft und betrifft so viel mehr als nur “das Internet”. Allerdings habe ich das Gefühl vor allem Blogger machen daraus nun einen riesen Heijopei und vor allem Panik mit wirren Fragen und noch mehr mit gefährlichem Halbwissen. Zu Beginn: Der 25. ist die Deadline. Eigentlich gilt die DSGVO also schon viel länger. Viele ihrer Punkte sind schon lange die Kür. Jetzt wird das alles zur Pflicht.
Gefühlt haben die meisten Angst vor der DSGVO, vor den Pflichten die sie Dir auferlegt und noch mehr davor, dass irgendwer eine Abmahnung schickt. Allerdings muss man es auch mal von der anderen Seite betrachten. Es geht auch um den Schutz DEINER Daten. Und eben nicht nur ein paar Cookies die von irgendeinem Server in Übersee kommen oder Logs die wieder dahin gehen. Nein, es geht auch um Daten die Du in irgendeiner Form verarbeitest, oder Deine Stadt/Gemeinde von Dir, oder der Versandhandel, oder Deine Werkstatt, oder oder. Und all diese Daten sollen wir schützen. Betrachtet sie doch einfach mal als ein kostbares Gut.
Viele Dinge, die wir heute tagtäglich nutzen sind alles nur nicht zimperlich mit unseren Daten. WhatsApp zum Beispiel. Greift einfach auf Dein ganzes Telefonbuch zu und sichert die Nummern irgendwo im nirgendwo. Aber hast Du all die gespeicherten Menschen in Deinem Smartphone mal gefragt ob ihnen das recht ist? Ich denke nicht. Früher schrieb man fein säuberlich die Nummern in ein Telefonbüchlein. Das bekam kaum einer zu Gesicht, die Nummern waren so gesehen sicher. Heute trägt man die Nummern nicht nur immer in der Tasche mit sich rum, nein, man teilt sie unweigerlich ständig mit verschiedensten Apps. Aber noch mal: Unsere Daten sind ein kostbares Gut.
Wir sollten also die DSGVO nicht als Angriff auf das Blogger-Leben oder unseres Dasein im Internet sehen. Oh nein. Wir sollten sie annehmen und nach Lösungen suchen.
Und das Lustige: so schlimm ist das gar nicht. Ein Impressum braucht Deine Webseite schon lange, genauso wie eine Datenschutzerklärung, die Deine Besucher darüber informiert welche Daten erhoben werden und wozu. Eine SSL-Verschlüsselung wenn Daten der Nutzer übertragen werden, ist nicht nur nett für das Google-Ranking, sondern auch eine “kleine Versicherung” für Dich, dass Deine Nutzer geschützt werden. Im Gegenzug bist Du persönlich doch auf froh, dass Dein Online-Banking über eine SSL-Verschlüsselte Seite geht oder?
Natürlich müssen dann noch die ganzen Verträge zur Datenverarbeitung geschlossen werden, aber nicht nur ich gehe davon aus, dass die aller meisten Anbieter, wie zum Beispiel unsere Hoster, entsprechende Vorlagen liefern. Bei den meisten sind es schon nur noch ein paar Klicks.
Dann einfach alles entsprechend dokumentieren: Warum verarbeite ich Daten von wem und wo habe ich die Erlaubnis her. Wenn irgendwann ein Hahn nach kräht ist das Verfahrensverzeichnis das A und O.
Ansonsten möchte ich das Thema folgend angehen: Datensparsamkeit – speichere so wenig Daten wie möglich und nur so lange wie nötig. Natürlich muss man wenn man hier im Blog ein Kommentar schreiben möchte einen Namen nennen. Ob der nun aus Phantasien stammt oder auf Eurem Personalausweis steht, bleibt Euch überlassen. Auch wird die IP erst einmal gespeichert, das hat etwas mit Spam-Schutz zu tun. Allerdings habe ich an allen Stellen die Dauer der Speicherung auf das Minimum reduziert. Zum Beispiel auch für Google Analytics – wobei ich dann festgestellt habe, dass das Tool seit einer Weile gar nicht mehr auf meine Seiten zugreifen kann. Vielleicht lass ich das auch einfach so. Mal sehen, denn bis zum 25. Mai ist ja noch etwas Zeit.
Auf alle Fälle “Don’t Panic!” wie es auf einem meiner Lieblingsbücher in dicken Buchstaben steht.
Lasst Euch nicht verrückt machen! Bei allen Verordnungen gilt, dass sie umgesetzt werden müssen. Das gilt für jeden und soll nicht irgendjemandem Steine in den Weg legen. Keiner zielt auf “die kleinen Blogger” ab und will denen “die große Kohle” abmahnen. Darum geht es dabei eben nicht.
Macht nur eins nicht: Den Kopf in den Sand stecken! Keiner nimmt Euch die Arbeit ab und keiner (ausser ein Anwalt mit der entsprechenden Fachrichtung) kann Euch eine (Rechts-)Beratung liefern. 1000 und eine Checkliste bei Blog-Coaches und Co. sind alles nur Anhaltspunkte an denen Ihr Euch orientieren und entlang arbeiten könnt. Und nu Bobbes hoch und ran! Vielleicht auch nur Stück für Stück, peu à peu, aber hauptsache Ihr bleibt dran.
Nach so viel Mutausbruch nun zu meiner persönlichen Kehrseite: Was mich sonst so umtreibt zum Thema Bloggen
Es geht um die Qualität, die Quantität, Transparenz und wie das überhaupt so ist als Teilzeit-Blogger.
Denn ja, das hier ist nur eines meiner Hobbys. Vielmehr ist er ja die Dokumentation meines Hobbys: dem Zeichnen und Illustrieren. Auch wenn sich dieses nach und nach auf die Füße stellt, bleibt es etwas, das ich neben meinem Vollzeit-Job, ergo in meiner Freizeit, mache. Daher wurde es in den letzten Monaten etwas wenig – andere Dinge wollten erledigt werden (Stichwort DSGVO). Mich ärgert es aber, wenn ich nicht in einen “Post Flow” komme und regelmäßiges Schreiben von Artikeln einreisst. Daher möchte ich eine Blogreihe schaffen, ein monatliches Thema welches auch mal Off Topic geraten kann, nicht zwingend “was gemaltes” sondern mal wirklich ein geschriebener Artikel – “Blog mal drüber nach”. Wenn es soweit ist, würde ich mich sehr über Euer Feedback dazu freuen.
Klick
Ich habe mir also andere Blogs angesehen. In denen werden die Fotos über die Zeit besser und jeder Blog über’s Bloggen erklärt Dir auch ganz klar, wie man noch tollere Fotos macht und wie wichtig das ist. Ich hingegen, ich mache immer schlechtere Fotos (subjektiver Eindruck meinerseits) – meist nur noch mit dem Smartphone, was dem Ganzen nicht immer zuträglich ist. Bei “Making of” Bildern zur Dokumentation mag das ja noch ok sein, hey, ich will mich ja auch auf das Arbeiten konzentrieren, nicht nur aufs fotografieren. Es ist nunmal auch nicht so, dass es an Equipment fehlt – an sich nur an Platz, Zeit und Nerv. Aber fehlt Euch überhaupt was, wenn die Foto in meinem Blog nicht so schick sind? Sollte ich mir eine “Fotolocation” schaffen um immer gleiche Bilderwelten zu gestalten wie es sämtliche Ratgeber erklären?
Microblogging Instagram
Auch für diese Plattform produziere ich bei weitem nicht genug Content um in deren Algorithmus zu passen. Aber immerhin ist es ein (mehr oder weniger) soziales Netzwerk, das auch sehr stark von Interaktion lebt. Und wäre diese nicht so wichtig, wäre ich sicher bei weitem noch nicht so oft über meinen Schatten gesprungen um mit Leuten “aus dem Internet” in Kontakt zu treten. Immerhin kann ich weiterhin sagen “Meine besten Freunde wohnen im Internet” – auch wenn es mittlerweile mehr in einer App ist, als wie noch vor ein paar Jahren in einem Forum und ein IRC Chat. Wer also öfter von mir etwas sehen möchte, als es dieser Blog her gibt, der schaut auf meinem Profil bei Instagram vorbei. Denn vieles was ich dort zeige erscheint mir einen Blog-Artikel nicht wert. Was gewiss nicht ganz stimmt. In den auf den Bildern gezeigten Bildern (tja, ja das ist verwirrend aber so ist es ja) steckt sicher oft mindestens genauso viel Aufwand und Zeit. Doch mir fehlen meist die Worte… oder ist es einfach nur die Muse sie ordentlich und für die Blogger-Ewigkeit hier fest zuhalten? Sollten meine Instagram-Beiträge auch als Mini-Artikel hier erscheinen?
Druck
Jepp, kennt jeder. Davon gehe ich aus. Vor Jahren hätte ich gesagt, Druck ist gut, Druck treibt an. Heute weiß ich, für mich gilt das nur bis zu einem gewissen Punkt. Diesen habe ich irgendwann in den letzten Jahren schon mal (weit) überschritten und habe seitdem eine gewisse Furcht vor zu viel Druck. Guckt diese Furcht um die Ecke, blockiert, fertig, Aus die Maus. Dabei habe ich schon oft gelernt, den Druck mache ich mir selbst. Natürlich gibt es auch genug Punkte, an denen er von aussen kommt, Erwartungshaltung anderer, die man erfüllen möchte. Aber hier beim Bloggen, wo ich nicht mal weiß wo Eure Erwartung eigentlich liegt? Da sollte ich mir den Druck wohl raus nehmen dürfen und das mach ich jetzt auch.
Wissen ist Macht!
Und Macht sollte man teilen! Mein Blog-Mantra. Ich mache das hier nicht für den Fame, nicht für Geld und nicht für eine Firma. An sich mache ich das für mich – und für Euch als meine Leser. Zeige Euch meine Arbeiten, und wenn es mit der Dokumentation geklappt hat, wie sie entstanden sind. Teile mein Wissen indem ich es niederschreibe, ganz öffentlich im Internet zu finden. Aber reicht das für’s Bloggen? Habt Ihr nicht noch etwas “Mehrwert” verdient?
Wenn ja, wo nehm’ ich den bloß her? Ich meine als Teilzeit-Blogger, woher nehme ich Zeit und Ideen um Euch damit zu versorgen. Verspreche ich nicht zu viel, wenn ich damit locke? Hier gibt’s nix groß zum Download, keine wilden Anleitungen, nicht mal richtige Anregungen oder doch? Was wünscht sich denn der normale Blog-Leser heutzutage überhaupt?
“Bei mir kein Korb voller Hundewelpen”*
*Zitat von Lisa Tihanyi meinfeenstaub.com auf der #miniBLOGST17 zum Thema Coaching-Angebote.
Vielleicht habe ich mich zu weit in die Blogger-Blase gewagt und werde zu viel von all diesen Coaching-Angeboten “So wirst Du zum Superduperblogger” und gesponsorten Beiträgen “Lies das und Du bekommst noch mehr Traffic!” getriggert. Weil ja, ich bin ein typisches Opfer solcher Sätze, das sich dadurch ins Grübeln treiben lässt. Leider führt das mehr zu “stelle treten” statt “weiter machen”. Und doch: Lustigerweise schaffe ich es aber für andere mein Wissen weiter zu geben und damit zu pushen (siehe oben). Warum nicht mich selbst?
Tja, da kommt wohl der Perfektionist durch. Wenn ich im Brotjob sage: “Budget x also nur Leistung Y” und dies auch entsprechend verstanden wird, sind meine eigenen Projekte der Herzblut-Prüfung zu unterziehen. Dabei ist es völlig Hupe ob es sich um ein großes Projekt handelt oder nur um eine kleine Glückwunschkarte. Zu viel Kritik am eigenen Schaffen bremst doch aus. Egal ob man ein Bild malt oder einen Blog mit Inhalt füttert.
Zum Abschluss:
Den Roten Faden hab ich hier längst verloren. Ein Fazit gibt es hierzu aus nicht. Eine Pointe. Woher? Ich richte nun also wieder meinen Hut, zupf den Kragen der Blogger-Professionalität zurecht, wünsch Euch einen guten Tag und an alle die “irgendwas mit Medien” zu tun haben: Weiter machen! Könnte gut werden.
Christian meint
Jeder macht das so, wie er es mag. Und ja, bloggen ist auch Arbeit. Je nach dem wie man es machen möchte.
Entscheidend ist aber, meiner Meinung nach, das man Spaß daran hat. Und ich glaube doch recht sicher sagen zu können das Du den durchaus hast. 🙂
Du machst es.
Renate Blaes meint
Liebe Leoni, ich blogge seit rund 15 Jahren. Und ich mache es genau so, wie ich Lust dazu habe. Mal schreibe und/oder veröffentliche Fotos häufiger, mal in größeren Abständen.
Dass meine Fotos immer eine gewisse Qualität haben, ist mein persönlicher Anspruch, genauso wie ich Wert auf korrekte Rechtschreibung lege. Letzteres ist übrigens etwas, worüber ich ständig stolpere … viele Blogger haben davon keine Ahnung, vor allem bezüglich Kommasetzung. Du übrigens auch. Das ist nicht schlimm, aber für mich halt wichtig.
Meine Inhalte sind kunterbunt, und das werden sie auch bleiben.
Deine Ansicht über die DSGVO gefällt mir, allerdings finde ich es mehr als fragwürdig, dass nun Menschen wegen kleinen Formfehlern abgemahnt werden. Da sollte die deutsche Gesetzgebung mal schleunigst nachbessern. Angeblich ist es in anderen europäischen Ländern nicht so einfach, dass ein Abmahnverein einen Rundumschlag macht und Blogger entweder ihr Blog schließen oder vor Gericht ziehen (und dort dann oft verlieren).
Deine Zeichnungen finde ich nach wie vor klasse, und es macht mir Spaß, dein Blog zu besuchen.
Viele Grüße vom Ammersee – Renate
Leoni Pfeiffer meint
Liebe Renate,
danke für Deinen Kommentar! Ich kannte bis vor kurzem keinen einen abgemahnten Blogger – und die, die ich nun “kenne” wurden wegen Wettbewerbsrecht abgemahnt, das ist ein anderes Paar Schuhe. Generell wäre mir aber eine klare Regelung nach der man einfach handeln könnte viel wert. Gerne würde ich “einfach alles richtig” machen. Das gilt im Übrigen auch für die Kommasetzung. Ich gestehe, partout nicht meins. Grammatik war so lange gut, bis wir in der Schule die neue Rechtschreibung grob erklärt bekamen mit den Worten “Könnt alt oder neu machen, ist egal”. Das war auch etwas, das nur für Verunsicherung sorgte und im Nachhinein muss ich sagen, ich kann beides einfach gar nicht. Ich setz es aber mal auf die To Do Liste 🙂
Beste Grüße Leoni
Renate Blaes meint
PS: Eine Bloggerspezialistin hat mich neulich darauf aufmerksam gemacht, dass der Hinweis mit der Nutzung des Kommentarformulars ergänzt werden sollte. Und zwar um so einen Textschnipsel:
“Weitere Informationen zur Datenspeicherung findest Du in meiner Datenschutzerklärung.
Das Einverständnis kann jederzeit widerrufen werden. Der entsprechende Hinweis befindet sich ebenfalls in der Datenschutzerklärung.”
Ob das tatsächlich so stimmt, weiß ich nicht. Aber ich habe diesen Hinweis auf meinen Blogs vorsichtshalber entsprechend ergänzt.
Leoni Pfeiffer meint
Danke für den Hinweis. Wir sind weiter dran. Generell habe ich das Gefühl man sollte überall und ständig auf die DSE hinweisen und ständig mit Checkbox…
Sabine aus WO(rms) meint
Liebe Renate,
ich kenne deinen Blog erst seit heute und mag, was ich da zu lesen bekomme.
Ich hoffe, du bloggst weiter – dann wenn du Lust darauf hast und ich denke, das Warten lohnt sich 😉
♡liche Grüße von
Sabine aus WO(rms)
Sabine aus WO(rms) meint
Liebe Leonie,
deinen Blog kenne ich erst seit vorhin und mir gefällt, was ich hier zu lesen bekam.
Ich freue mich auf weitere Posts – dann, wenn dir danach ist und denke, daß es sich lohnt, zu warten.
♡liche Grüße von
Sabine aus WO(rms)