Es sollte nur ein kleines Mitbringsel werden für zwei Freundinnen, die wie ich zu den “Papierstreichlern” zählen und sich mit Zeichnen und Handlettering beschäftigen. Und man glaubt es kaum, ich habe daran gedacht die paar Schritte bis zum eigenen kleinen Skizzenbuch für den Blog zu dokumentieren (wenn auch in eher miserabler Fotoqualität). Wo ich doch sonst nicht so der Step-by-Step Blogger bin, weil ich mich zu sehr mit dem “Schaffen” beschäftige und dabei die Fotos zwischendurch immer vergesse.
Skizzenbuch mit Buchschraube
Mein Ziel war es, verschiedenste Papiere aus meinem Sammelsurium zu einem kleinen, handlichen Buch zu binden. Dies sollte fix gehen, daher habe ich keine klassische Buchbindung versucht und auch keine chinesische Buchbindung mit Nadel und Faden. Nein, es kam jeweils eine Buchschraube (auch Buchbinderschraube oder Chicago-Schraube genannt) zum Einsatz.
Dadurch schlägt man das Skizzenbuch nicht wie gewohnt auf einer Seite auf, sondern dreht es ähnlich einem Farbfächer auf.
Was Ihr alles braucht für dieses Skizzenbuch:
- Verschiedene Künstlerpapiere, zum Beispiel Mixed Media, Aquarell oder auch getönte Papiere
- Graupappe als stabiler Rückkarton
- Schneidemaschine, Schneidebrett oder ganz simpel für die mit Geduld, Cutter, Unterlage und Metalllineal
- Locher, alternativ und für dickere Materialien ein Locheisen
- Buchschrauben, Schaftdurchmesser 5 mm (damit es auch zum Locher passt)
Buchschrauben bestehen aus zwei Teilen: Dem Schaft mit einer Scheibe unten und einem Innengewinde oben und einer Kopfschraube, die man darin eindreht. Es gibt sie in verschiedenen Größen, sprich Längen. Daraus ergibt sich wie dick das Skizzenbuch wird. Meine sind 20 mm lang und waren mal von einem “Posterleisten DIY” übrig geblieben. Wieviel Papier man benötigt hängt von der Länge der Buchschraube UND der Papierdicken und deren Volumen ab. Bei meinen Buchschrauben waren es am Ende schon wirklich viele Seiten.
Die verschiedenen Papiere sowie die Graupappe habe ich an der Schneidemaschine in gleich große Stücke geschnitten. Die große Maschine macht es mir möglich nicht nur die Pappe sehr sauber zu schneiden, vor allem kann man einen recht hohen Stapel Papier auf einmal aufs Format bringen. Dabei habe ich mich für ein längliches Format von 7*15 cm entschieden (den Vorteil daran seht Ihr weiter unten beim “Reste verwerten”).
Danach war der Locher dran – auch hier ist es gut, wenn man einen zur Verfügung hat, der ohne weiteres einen größeren Stapel und auch die Pappe lochen kann. Dazu ist es praktisch, wenn man die Papierkante an einer Seite anlegen kann um leichter alle Papiere an der gleichen Stelle zu lochen ohne anzeichnen zu müssen. Bei meinen Skizzenbüchern ist das Loch vielleicht etwas weit in die Mitte gerutscht, dafür sind die Seiten wirklich annähernd perfekt! Beim nächsten Mal überlege ich mir hier vielleicht eine andere Strategie um das Loch weiter in die Ecke zu bekommen.
Und Achtung – beachtet die Papiere die unterschiedliche Vorder- und Rückseite haben, wie zum Beispiel beim Aquarellpapier, schon beim Lochen.
Nun nur noch die einzelnen Blätter –gern in völlig freier Reihenfolge– auf den Schafft der Buchschraube setzen, beginnend und abschließend mit der Graupappe, und mit der Schraube verschließen. Fertig.
Na, ging das flott? Ich finde, ja.
Die Papierreste, den Verschnitt, habe ich auch auf das gleiche Format gebracht, gelocht und auf die Buchschraube sortiert. Fertig war auch das Mini-Skizzenbuch für mich. Beim Aufdrehen sieht man allerdings, dass bei dem Quadrat und der Schraube nicht in der Ecke, immer sehr viel vom Papier verdeckt ist…
Da eine Graupappe noch länger war als die Seiten für das Skizzenbuch, habe ich sie aussen eingeritzt und umgeklappt. So ist sie ein Schutz für die Seiten. Ansonsten kann man das Skizzenbuch, je nach Dicke, mit einer Foldbackklammer oder einem Gummi einfach verschließen und das Aufdrehen verhindern.
Andere Möglichkeiten der “Bindung” wären zum Beispiel auch Schlüsselringe auf die die einzelnen Blätter gesammelt werden. Hier ließe sich auch richtig umblättern, egal ob ein oder mehrere Schlüsselringe.
Und was kam auf die erste Seite?
Der Kater natürlich, eingerollt mit ein paar wenigen Strichen und graphitgrauer Aquarellfarbe. Nun bin ich auf zwei Dinge gespannt: was machen meine Freundinnen mit ihrem Skizzenbuch-Fächer? Und was macht Ihr aus dieser kleinen Anleitung?
Ein gestaltetes Cover? Schöne Papiere als Umschlag? Welches Künstlerpapier käme rein? Und welches wäre Euer Wunschformat?
Bianca meint
Er passt einfach perfekt auf die erste Seite ?
Sabine aus WO(rms) meint
Tolle Idee mit der Buchschraube als Fächer – und die Katze ist allerliebst!
♡liche Grüße von
Sabine aus WO(rms)
Anne meint
Das gefällt mir wirklich extrem gut, liebe Leoni! Muss ich nachmachen. Herzliche Grüße aus Schwerin!