UnFertige Objekte war das Thema für den letzten Monat im Jahr 2021 und damit den letzten Monat offroadARTchallenge.
Und irgendwie passt das perfekt für den Abschluss der Kreativ-Challenge – Dezember: MIXED MEDIA & UFOs – Mach das Bild fertig!
Für mich waren es zwei Bilder, bei denen es mir aus verschiedenen Gründen wichtig war, dass sie dieses Jahr noch fertig werden. Weniger Mixed Media, aber eben unfertig.
Inktober Aufarbeitung
Wenn die schwarz-weiße Tuschezeichnung aus dem Oktober doch noch die Farbe bekommt, nach der sie regelrecht ruft
Wer schon mal in Barcelona war und die auffälligen Bauten nach Architekt Antonio Gaudi bestaunt hat, wird verstehen, warum das Bild mich regelrecht angefleht hat Farbe zu bekommen. Das Dach des Casa Batllo hat spezielle Keramik (?) Schindeln und alle haben eine etwas andere Farbe zwischen Blau, Violett, Türkis… Und so ergibt sich ein traumhaftes Farbspiel.
Nun hatte ich im Oktober zum “Inktober” ja mit purer Absicht auf Papier gemalt, dass nicht wirklich für Arbeiten mit Wasser und Aquarellfarben geeignet ist. Um dieses Problem zu umgehen, habe ich die Tuschezeichnung gescannt und mit dem Laserdrucker schwarz-weiß auf Aquarellpapier gedruckt (Wichtig: Achtet auf die richtige Grammatur des Papiers und entfernt sehr genau alle Klebereste der Leimung!).
Diese Kopie habe ich dann auf eine stabile Unterlage (die Rückseite meines Light Pad…) mit Klebeband fixiert und konnte sie aquarellieren.
Der Wunschpunsch
Von der klitzekleinen Bleistift-Skizze zur Tuschzeichnung mit Aquarell und einer gestempelten, wichtigen Aussage
Die Skizze zum Bild entstand, glaube ich, im September. Einer von vielen Vorschlägen, als ich nach weiteren Ideen für meine Buch-Serie fragte war “Der Wunschpunsch” von Michael Ende. In meinem Kopf war das Bild auch recht schnell klar, der Aufbau, die Farben – nur der Text nicht. Die Aussage fehlte mir irgendwie (ob ich doch noch Künstler werde, der eine Aussage in seinen Bildern unterbringt?).
Als wir im November mit Stempel und Schrift beschäftigt waren, fiel sie mir wieder in die Hände, die Skizze zum “Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch”. Also kramte ich das Buch von Michael Ende wieder hervor und begann zu lesen. Und am Ende kam das, was aktuell vielen unter den Nägeln brennt. Der Wunsch, der eine, nach dem Ende der Pandemie.
Nun, wir haben keinen satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch und keinen Kater Maurizio und Raben Jakob, die uns das abnehmen mit den Seuchen. Daher kann ich dazu meinen Wunsch, meinen Appel nur wiederholen: Lass Dich (bitte) impfen!
Nun noch „ein paar“ Worte zu 2021
Rückblick auf ein Jahr mit der Kreativ-Challenge bei Instagram
Dead End #offroadARTchallenge
Eins vorneweg: Es war eine schöne Idee und ich glaube, es war auch keine so schlechte Umsetzung. Aber, irgendwo muss es gehakt haben. Irgendwas haben wir nicht richtig gemacht und uns wohl fest gefahren. Irgendwo sind wir vielleicht auch auf der Strecke geblieben.
Ich bin also froh, dass das Jahr rum ist, denn es ist an der Zeit aufzuhören, den Road Trip zu beenden und heim zu fahren. War auch etwas anstrengend seit Anfang des Jahres. Jeden Monat in ein Thema finden und zwar vor allen anderen um was dazu zu schreiben und sagen zu können. Dann einen Monat durchziehen, und gleichzeitig schon wieder ans nächste Abenteuer denken.
Die Luft ist raus.
Bei mir, scheinbar auch bei vielen anderen (und das hat vielfältige Gründe, einer mit C fällt mir da besonders auf). Nicht nur aus der Challenge. Sondern auch bei Instagram. Und vielleicht ist das die Chance einfach mal wieder nix für irgendwen zu machen, nicht für den Feed, nicht für den Algorithmus, nicht für Views und Likes, nicht für die Follower. Sondern eben für sich selbst.
In den letzten Monaten habe ich mir bei Instagram bereits eine „neue Bubble“ gesucht. Über den Tellerrand gucken, raus aus der Community-Blase, in der viele Menschen gute Freunde geworden sind. Doch einige der wichtigsten haben sich schon längst aus der App zurück gezogen. Andere sind irgendwie „weg gerückt“. So fühlt es sich manchmal an als wäre ich Alleinunterhalter dort unterwegs. Und dann kamen immer wieder solche „Hinter dem Rücken Geschichten“ zu tage, die mich nerven selbst ich selbst gar nicht betroffen bin. Das war schon zur Schulzeit für mich unglaublich nervig und schwer auszuhalten.
Bis auf den letzten Punkt kann ich sagen, das ist gar nicht schlimm. Ich finde, das gehört so. Jeder entwickelt sich und jeder ist niemandem verpflichtet. Erst recht nicht in Social Media.
Also eine neue Blase.
Künstler:innen ausserhalb dessen was mir in den letzten Jahren so ans Herz gewachsen ist, aber jetzt irgendwie so nicht mehr existent ist. Künstler:innen, denen ich einfach zu sehe. Die meisten sind aus dem Ausland und sprechen und schreiben in ihrer Muttersprache. Heißt: Ausser Englisch versteh ich in der Regel nichts. Und erfreue mich einfach nur an den Bildern, den Entstehungsprozessen und den Emotionen die sie bei mir auslösen.
Was sich dadurch für mich wirklich geändert hat: Ich habe nicht mehr ständig das Gefühl ich müsse mit etwas interagieren, weil „wir uns kennen“. Das Gefühl, ich müsse mit etwas interagieren, auch wenn es mich eigentlich gar nicht so sehr anspricht. Und vielleicht ist der so verhasste Algorithmus doch manchmal ein Segen.
Im Social Media Marketing heißt es: “Kein Follow als Gefallen!”
Also eben all denen nicht folgen, deren Beiträge herzen, nur weil man sich kennt, weil man in irgendeiner (freundschaftlichen) Verbindung steht. Sondern eben wenn es zu den eigenen Zielen bei Social Media passt, zur eigenen Nische.
Mal davon abgesehen, dass ich noch nie eine Ahnung hatte, was wirklich mein Ziel hier oder bei Instagram wäre: Auch darauf hab ich einfach keinen Bock. Ich möchte mich dadurch nicht einschränken lassen und das limitieren, was mir täglich begegnet. Ich möchte nicht berechnen was mir (oder meinem Account) mehr Erfolge bringt.
Ich möchte Menschen folgen, die mich interessieren. Egal ob sie auch Zeichnen, mit Farben hantieren oder sonst irgendwie künstlerisch tätig sind. Vielleicht mag ich auch Menschen folgen, die wirklich noch ihr Essen fotografieren, weil sie glücklich darüber sind, mal wieder auswärts zu essen oder gar selbst gekocht haben. Oder sich freuen, die Wohnung umdekoriert zu haben, mit dem Hund Gassi waren oder eine schmusenswerte Katze haben. Menschen, die viele verschiedene Leidenschaften haben –so wie ich ja auch– und diese nicht (zwingend) gefiltert mit der Welt teilen möchten.
Zurück zum Roten Faden und der offroadARTchallenge
Eigentlich haben wir schon nach drei Monaten angefangen zu „kämpfen“ mit Instagram, den (wie ich im Nachhinein finde nur gefühlt) wenigen Reaktionen und Teilnahmen, mit uns und unseren Arbeiten zu den Themen. Aber irgendwie kam es nie zu einem „offenen Kampf“ und so ist es durchgezogen worden bis jetzt. Immerhin! …anstatt im Sande zu verlaufen.
Was hatten wir erwartet? Gute Frage, keine Ahnung. Ich habe nicht gefragt. Am Anfang nicht und jetzt auch nicht mehr.
Aber ich bin froh, dass es nun nicht mehr „abseits der eingefahrenen Mal-Wege“ heißen muss. Ich muss mir nicht weiter ganze Wochenenden nehmen um Themen zu erarbeiten, Material einzukaufen, Texte zu schreiben, Bilder zu malen und dann zu fotografieren, wenn es doch auch andere Dinge gibt, die ich vielleicht sogar lieber machen würde.
Positive Vibes
Natürlich war das alles gar nicht schlecht. Nicht die Challenge, nicht die vielen verschiedenen Themen, Techniken und Ideen. Aus diesem Jahr habe ich ganz viel mitgenommen! Ich habe viele neue Künstler:innen und Accounts gefunden (oder sie mich!), viele Dinge habe ich wiederentdeckt und noch mehr Neues gelernt. Eben auch, dass ich mehr als vier Wochen benötige um in ein Thema oder eine Technik einzusteigen und daran Spaß und auch Gefallen an den Ergebnissen zu finden.
Ein riesiges und herzliches Dankeschön
An alle, die bei der Challenge mitgemacht haben. Die sich auf Neues eingelassen und ausprobiert haben. Raus aus der Komfortzone ist nicht immer leicht. Aber auch an die, die nie dafür Zeit hatten und trotzdem immer wieder geäußert haben, wie toll die einzelnen Themen sind.
Schön, dass es Euch gibt!
Das Schöne – alles bleibt online verfügbar
Natürlich bleibt die Challenge mit ihren Aufgaben im Blog bestehen und kann jederzeit als Aufgabe genutzt werden (Die Übersicht aller Themen findet Ihr hier!). Die fehlenden Reviews möchte ich auch noch wenigstens mit meinen Bildern nachreichen. Auch werde ich mich weiterhin über jeden freuen, der daran und damit arbeitet, sich davon inspirieren und anspornen lässt auch mal was ausserhalb der eigenen Komfortzone zu machen. Ich habe das jetzt ein Jahr gemacht und das war wohl zu viel, maybe.
Das war der Rückblick. Nun heißt es „What’s next“?
Was kommt 2022 auf den Blog und mich zu
Mit ein bisschen Erstaunen habe ich festgestellt, der Blog hat Ende Januar seinen 10. Geburtstag. Ob wir ihn feiern? So richtig, mit Party, Sekt und Geschenken? Mal sehen… Die weltweite Pandemie-Situation hat bei mir die Feierlaune so weit runter gefahren, da brauch ich an sich nichts mehr als meine Ruhe mit Stiften, Farben und Pinseln. Und doch habe ich das Bedürfnis, es mal laut raus zu posaunen! Hey, ich mach das hier jetzt schon zehn Jahre! Recherchieren, Texte schreiben, Zeichnen und Fotografieren, das alles zusammen bringen und veröffentlichen. Einfach nur so.
Und natürlich habe ich Pläne!
Naja, sowas wie Pläne zumindest: Dran bleiben, an dem wie es ist. Neutral bleiben. Immer alles von allen Seiten betrachten. Über den Tellerrand gucken sowieso.
Neue Dinge ausprobieren und Alte wieder entdecken – zum Beispiel auch vieles aus dem letzten Jahr, dass dann doch nur vier Wochen mein Thema war. Zeichnen mit Feder, pinseln mit Gouache und das mit dem Linolschnitt und dem Stempel schnitzen nicht zu vergessen!
Noch immer bin ich einige Buchrezensionen schuldig hier im Blog. Und weitere neue Materialien gab es schon im Laufe des Jahres, die ich genauer begutachten und darüber schreiben möchte.
Live Veranstaltungen – oder auch virtuell
Außerdem freue ich mich auf die nächste Messe – auch wenn ich befürchte, dass auch die Creativeworld 2022 wieder zu einer digitalen Veranstaltung wird. Egal, ich bin dabei! Und wenn doch vor Ort, ist es immerhin so, dass viel Platz sein wird. Schon die Aussteller-Liste ist gut überschaubar. Was ich als Chance sehe auch mal Hersteller zu besuchen, für die sonst keine Zeit blieb, oder die mir nicht aufgefallen waren.
Mit meiner Tanzgruppe arbeite ich weiter an einer Choreographie, auch wenn unsere Fastnachtssitzung schon abgesagt ist. Wir wollen unseren Tanz filmen und “irgendwie veröffentlichen”. Vielleicht schafft es unser Verein ja eine Online-Fastnacht zu organisieren. Drückt mal die Daumen!
Ansonsten möchte ich mich weiterhin und mehr für Dinge engagieren, die mir am Herzen liegen. Das sind einige, die hier nicht so viel zur Sprache kommen, aber viel Zeit in Anspruch nehmen (sollten). Die Challenge wird also sein, die Prioritäten besonders im Kalender zu verteilen.
Neues Jahr, neues Glück!
Auch wenn wir das Ding mit dem C immer noch nicht los sind, mit allem was damit einher geht an Struggle, habe ich zum Ende dieses Jahres das Gefühl, wir fangen neu an. Mit einem neuen Kalender, neuen Ideen und sicher eben auch Altlasten. Von Vorsätzen als solches halte ich ja nix, aber von Traditionen. Eine davon ist eine Gewohnheit geworden, ein Vorsatz, den ich mir immer wieder nehme: Geh lächelnd durch’s Leben und es lächelt wer zurück! Erwarte nichts und Du wirst immer etwas mitnehmen können.
Und auch wenn wir keine Böller kaufen können um das neue Jahr lautstark zu begrüßen (was Kater und ich ja an sich sehr begrüßen), möchte ich Euch die besten Wünsche mitgeben! Auf ein Neues!
Anna meint
Danke für dieses tolle kreative Jahr!
Und JA! du solltest dein Bloggeburtstag feiern! Wow 10Jahre! Danke auch dafür und hoffentlich noch ganz viele neue Blogbeiträge.
Liebe Grüße Anna