Hallo Oktober! Der Monat der Kürbisse und von Halloween. Und der Monat des „Inktober“. Daher haben wir uns überlegt das Thema für die #offroadARTchallenge anzupassen und mit Euch zusammen einen Monat mit Tusche unterwegs zu sein. Unsere Aufgabe ist also:
OKTOBER und Tusche
Zeichne mit Feder, Füller oder Fineliner,
monochrome in Schwarz-Weiß
oder mit einer Highlight-Farbe
Wer oder was ist INKTOBER?
Der Illustrator Jake Parker rief diese Challenge für Künstler im Oktober 2009 aus. Die Ziele des Inktober als Social Media-Challenge findet Ihr wie folgt auf dessen Webseite:
- Help artists get better at drawing | Hilft Künstlern besser zu werden
- Help artists find other cool artists | Hilft Künstlern andere coole Künstler zu finden
- Help artists grow an audience for their work | Hilft Künstlern Aufmerksamkeit für ihre Werke zu sammeln
Auch die Inktober-Regeln sind einfach:
- Zeichne etwas mit (echter) Tusche
- Poste es in Social Media
- Nutze die Hashtags #inktober und #inktober2021
- Repeat!
Ich selbst habe mich in den letzten Jahren am Inktober versucht und mal mehr und mal weniger viel oder regelmäßig gezeichnet. Bisher habe ich mich dabei selten an der offiziellen „Prompt List“ (Themenliste von Jake Parker, seit 2016) und auch nicht an einer der anderen gehalten. Durchsucht man Instagram danach werden mittlerweile unzählige zu verschiedenen Themenrichtungen angeboten und das ist toll! Für jeden ist da was dabei, bei dem er sich wohlfühlen kann.
Wer durch meine bisherigen Inktober-Erfahrungen lesen will, findet dazu Blogartikel aus den Jahren 2014 bis 2018.
Nun, was heißt das für die #offroadARTchallenge?
Dass wir Euch an dieser Stelle nicht viel erklären müssen, was Ihr tun sollt! Nur: Choose your weapons!
Es ist egal ob Ihr mit Füller, Feder, Bambusröhrchen, Pinsel oder auch verschiedenen Stiften wie Fineliner und Brushpens malt oder schreibt! Die Frage ist nur: Was ist für Dich selbst daran die (kleine) Herausforderung?
Ist es schon das monochrome? Dann bleibe vielleicht bei Deinen gewohnten Materialien.
Zum ersten Mal Outlines? Oder Schraffuren? Anstatt sonst nur farbige Flächen.
Hast Du Lust auf eine ganz neue Herausforderung? Dann nutze mal etwas, das so ganz weit weg ist von Deinem sonstigen Workaround.
Oder aber, Du tastest Dich langsam vor! Alles ist möglich.
Ihr hattet Euch schon so auf das Thema „Muster“ gefreut?
Natürlich dürft Ihr auch Muster malen, denn sie lassen sich ganz sicher super in eine Inktober Challenge-Listen integrieren. Ein paar Schlagworte zum Thema „Muster“, falls Ihr nicht genau wisst, wo Ihr dabei anfangen sollt und viel Inspiration auf dem Pinterest-Board:
- Doodle art
- Zentangle und Mandala
- “Bauernmalerei” – Folk Art und symmetrische florale Muster
- Seamless Pattern / Endlos Muster: Wie baut man diese auf, damit es zum Beispiel dann digital, zu einem endlosen Design wird?
- Klassische Stoffmuster wie Pepita, Fischgrät, Paisley oder Boteh
- Ornamentik aus der Architektur ob nun Mäander, Arabesken oder sich andere wiederholende Elemente zum Beispiel aus Stuck oder bei Geländern und Fenstern des Jugendstils
- Mosaik wie aus Fliesen oder Glas
- Abstrakte Muster und Formen, vielleicht kombiniert mit einer One Line-Illustration
Aber vielleicht wollt Ihr noch was über Tusche, Zeichnen mit der Feder, wasserfester Tinte im Füller oder die vielen verschiedenen Fineliner wissen? Dann hier ein paar Stichpunkte, die Euch behilflich sein können.
Was ist eigentlich „echte“ Tusche?
Man unterschiedet Tuschen und Tinten anhand ihrer Bestandteile und Eigenschaften. Eine Tinte beinhaltet keine einzelnen Pigmente, so dass sie einfach durch den Füller fließen kann. Die wenigsten sind lichtecht und lassen sich mit Wasser wieder ablösen – was auch einen tollen Effekt mitbringen kann!
Tusche beinhaltet größere Teilchen und ist daher für den feinen Tintenleiter eines Füllers nicht geeignet, er verstopft. Daher nutzt man sie besser mit der Feder oder auch dem Pinsel, viele sind auch für Airbrush-Pistolen geeignet. Tuschen trocknen wasserfest auf und sind meist lichtbeständig.
Zeichnen mit der Feder
Bedarf etwas Übung, ganz klar. Wer aber schon mit der Spitzfeder schreibt, kann auch gut damit Zeichnen. Dafür sind sämtliche Schreibtinten, “Acryl Ink” (flüssige Acrylfarbe) und auch „China Tusche“ oder Indian Ink, genauso wie Aquarellfarben und Gouache geeignet.
Meine liebsten sind auf Acrylbasis, die Acryl Color Ink oder Aeorocolor von Schmincke, und die Black India von Winsor & Newton (auch wenn diese den Deckel verklebte, der kaputt ging, ich sie umgefüllt habe, das Glas in der Schublade umfiel und ich seitdem eine dicke, schwarze Schicht auf dem Holz habe… Also: Immer schön den Rand des Glases und das Gewinde sauber halten!).
Federn wie auch Halter gibt es in verschiedenen Ausführungen. Eine große Auswahl und Übersicht findet Ihr im Shop von Kirsten Schmeißer, Feder-fuehrend, die gewiss auch gerne berät, welche für welchen Zweck geeignet ist.
Ich habe eine kleine große Sammlung an verschiedenen Schreib- wie auch Zeichenfedern. Einen echten Liebling habe ich bisher nicht gefunden, ausser, dass ich auch mit der Steno-Feder (unten im Bild) sehr gern zeichne.
Hilfreich sind, wie bei der Kalligraphie, sogenannte Dinky Dips um nur eine kleine Menge Tusche offen auf dem Schreibtisch zu haben. Außerdem lässt sich die Feder gut darin eintauchen ohne dass man sich die Finger schmutzig macht. Meine findet Ihr in der Buchrezension „Moderne Kalligraphie von A bis Z“.
Schwarze Tinte im Füller
Der Füller, besonders mit einer feinen Feder, ist sehr gut zum Zeichnen geeignet. Schwarze Schreibtinten gibt es in Patronen, aber manchmal muss es ja auch wasserfest sein, damit man noch mit Aquarellfarben kolorieren kann. Für die Verwendung im Füller gibt es spezielle wasserfeste Tinten. Bitte achtet darauf bevor Ihr sie im Füller verwendet!
Beispiele für wasserfeste Tinten, die für Füller geeignet sind:
- Carbon Ink von Platinum – im Fass und in der Patrone (für Platinum Füller!) und leider nur in Schwarz zu bekommen
- Montblanc Permanent Black und Blue – im Fass oder auch in der Standard-Patrone, dokumentenechte Schreibtinte nach DIN ISO 14145-2
- Super5 iNK – die wasserfeste Schreib- und Zeichentinte gibt es in sechs Farben und jeweils im Glas und in der Patrone
- Rohrer und Klingner SkechtInk – Wasserfeste Zeichentinte in zehn Farben im Glas
An sich lassen sie sich wohl in so ziemlich jedem Füller verwenden, aus dem Fass eben mit Konverter oder einem Kolbenfüller. Doch bedarf das auch etwas mehr Pflege als bei normalen Schreibtinten, damit der Füller nicht eintrocknet und dann wiederum aufwändiger zu reinigen ist. Wichtig: Immer wieder fest verschließen. Bei Füllern mit Kappe zum Abziehen denkt aber daran, dass dabei jedes Mal ein Vakuum entsteht, dass die Flüssigkeit nach vorn zieht – dabei wird die Feder gut mit Tinte versorgt, kann aber auch zum Eindruck des Auslaufens führen.
Außerdem: regelmäßig NUTZEN, am besten täglich (hach, das kommt dem Inktober ja echt gelegen) und wenn es nur für eine Telefonnotiz ist.
Ich selbst nutze seit einer ganzen Weile einen Kolbenfüller um nicht nur auf Patronen, sondern auch auf Konverter verzichten zu können – Einen TWSBI Go mit EF-Feder. Meine liebste Zeichentusche ist die Carbon Ink, denn bisher hatte ich mit ihr nur in Verbindung mit Maskierflüssigkeit mal Probleme. Wenn es Farbig werden soll, dann bevorzuge ich die Super5 iNK, habe aber auch noch drei Fässchen SketchInk, die natürlich auch noch vermalt werden möchte.
Bei Urban Sketchern ist vor allem der Lamy Safari sehr beliebt. Der Japanische Platinum artWORKpen oder Desk Pen genauso, doch der viel günstigere Platinum Preppy ist für den Einstieg sicher auch sehr gut (eine Vorstellung findet Ihr im Blog von Chris). Platinum Füller sind dafür bekannt nicht einzutrocknen.
Aber Achtung! Der Preppy kommt mit einer Patrone, deren Tinte NICHT wasserfest ist. Ich schreibe meine Patrone immer noch “leer” um sie bei nächster Gelegenheit dann mit wasserfester Tinte zu füllen oder die Carbon Ink in der Patrone zu nutzen. Und Achtung! Der Preis des Preppy schwankt bei verschiedenen Anbietern stark – für meinen schwarzen mit 02 (Extra Fein) Feder habe ich Anfang letzten Jahres noch keine 5 Euro bezahlt, bei Amazon kostet er aktuell das Doppelte. Recherchiert also bei Bedarf etwas oder kauft dort, wo Ihr gerne kauft (im Laden um die Ecke zum Beispiel oder bei anderen “Small Businesses”).
Pinsel und Brushpens
Es gibt x verschiedene Pinsel die für wiederum sehr verschiedene Einsatzmöglichkeiten geeignet sind. Ich denke, das sprengt hier den Rahmen. Doch die verschiedenen Brushpens sind gerade für das Zeichnen von variablen Outlines sehr gut geeignet. Noch dazu sind die Nylonspitzen tendenziell unkaputtbar. Die der Marke Pentel habe ich 2019 mal untereinander verglichen und darüber geschrieben. Achtet nur darauf, welches Brushpens im Zweifelsfall wasserfest auftrocknen, wenn Ihr später zum Beispiel noch mit Aquarell kolorieren möchtet!
Die Größe der Spitze des Pentel Pocket Brushs liegt mir dabei am besten. Es gibt ihn mit Patronen in Schwarz, Grau und Sepia. Mein erster begleitet mich nun auch schon bald zehn Jahre.
Die Frage nach dem Untergrund
Natürlich sind gerade Tusche und Tinte, egal ob aus dem Füller oder von der Zeichenfeder, davon abhängig auf welches Papier sie treffen. Ein Ausbluten oder Verlaufen kann je nach Papierbeschaffenheit nicht verhindert werden, selbst wenn man noch so schnell seine Linien zieht.
Papiere mit Unebenheiten und starker Struktur sind für Federn wie auch für viele Stifte schwer. Oft entstehen dadurch Abrisse im Strich und im Farbauftrag. Doch genau das kann auch einen gewissen Reiz ausmachen!
Wenn man es an die Spitze treibt, zum Beispiel mit einem stark strukturierten Papier wie dem Canson XL Mixed Media, und dann noch einen fasst leeren Fineliner nutzt, entstehen ungeahnt spannende Strukturen. Ein Beispiel sind einige meiner Tiger und mein Lieblingswal.
Noch Fragen? Dann fragen! Oder habt Ihr selbst noch Tipps und gute Erfahrungen zum Beispiel mit einer Tinte, die ich noch gar nicht kenne? Dann schreibt gern hier in den Kommentaren oder auch bei Instagram.
Wir freuen uns, wenn Du Dich mit uns auf das Abenteuer einlässt!
Du kannst gerne Dein Werk mit uns teilen indem Du den Hashtag #offroadARTchallenge benutzt und uns bei Instagram verlinkst. Leider klappt es nicht immer, dass die Plattform uns auch Bescheid gibt, also entschuldige, wenn eine Reaktion von uns etwas länger braucht.
Wenn Du Dein Bild nicht magst oder es einfach „Nicht in Deinen Feed passt“ musst Du es auch nicht veröffentlichen. Auch musst Du natürlich nicht jeden Tag im Oktober etwas zeichnen (wobei, wäre doch cool oder?) und veröffentlichen. Vielleicht kommen wir über die Instagram Stories trotzdem ins Gespräch und können unsere Erfahrungen austauschen. Bei Fragen oder Problemen, keine Scheu uns einfach anzuschreiben!
Also los: Draw the line!
Wir freuen uns auch sehr, wenn Ihr Themen aus den bisherigen Monaten noch für Euch nutzt. Eine Übersicht zu allen Monaten und auch zu unseren Reviews findet Ihr >> HIER
Das Inktober Logo ist ein eingetragenes Markenzeichen von Jake Parker. Unsere Challenge steht in keiner offiziellen Verbindung zu ihm und wird keinen Profit aus Inktober schlagen.
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