Es war soweit, meine Nicht wurde in diesem Sommer eingeschult! Wie es sich für eine gute Tante gehört, habe ich ihre Schultüte gefüllt. Wie es sich für eine gute Kritzeltante gehört, habe ich sie vor allem aber vorher auch gebastelt und bekritzelt.
Ganz zu Beginn hatten wir zwei einen schönen Nachmittag um uns zu überlegen, wie die Schultüte denn aussehen könnte. Hello Kitty, Filly Ponys, Regenbogen, Meerjungfrauen,… es stand so viel auf dem Wunschzettel der jungen Dame. Doch wir konnten uns doch auf etwas einigen: Voller Schmetterlinge soll sie werden!
Auf starkes Aquarellpapier habe ich verschiedene heimische Schmetterlinge gezeichnet. Erst mit Bleistift, dann mit Tusche-Fineliner. Coloriert wurden sie mit Aquarellfarben – die Schultüte sollte ja auch schön bunt werden!
Die Schmetterlinge haben verschiedene Größen – mehr oder weniger passend zu den echten Arten. Gezeichnet habe ich ein Tagpfauenauge, einen Schwalbenschwanz, einen Trauermantel, einen kleinen Fuchs, zwei unterschiedliche Zitronenfalter und zwei Bläulinge. Mit einer Silhouettenschere habe ich diese vorsichtig ausgeschnitten.
Einen Rohling der Schultüte habe ich “fertig” gekauft. Eine kräftig grüne, wie das Gras auf dem die Schmetterlinge nach Blumen suchen. Allerdings war mir der grüne Karton zu eintönig, weswegen ich mit Acrylfarbe Gras darauf malte. Mit vielen Strichen in unterschiedlichen Grüntönen wurde die Tüte überzogen. Danach wurde noch die Wünsche meiner Nichte erfüllt: Der Name in großen Buchstaben. Ausserdem ein Herzchen dahinter und der i-Punkt muss natürlich ein Gänseblümchen sein. Darauf folgten dann noch einige Blümchen mehr. Zum Abschluss wurde himmelblauer Stoff –mehrlagig aus Satin und Organza– zum Verschließen der Zuckertüte mit Heißkleber an die obere Kante geklebt. Eine große weiße Schleife wird sie später verschließen.
Wie man hier sieht: Es ging etwas chaotisch zu bei uns. Aber ich bin ja auch kein Hochglanzbastel-Blog bei dem es um Anleitungen und besonders schöne Making of Dokumentation geht. So kann es eben aussehen, wenn ich bastel und mit Farben hantiere.
Nun gings ans Eingemachte. Also ans Befüllen. Eine große Aufgabe. Ich denke, mit allerlei Kleinkram, Süßigkeiten und Nützlichem für den Schulalltag habe ich diesen Job ganz gut gemacht. Zum krönenden Abschluss noch die Schmetterlinge anbringen! Die großen eher an den breiteren oberen Rand, die kleineren etwas nach unten verteilt. Da das Papier nicht geknickt ist, stehen ihre Flügel von der runden Form der Schultüte schön ab. Zu guter Letzt noch ein Schmetterling in “den Himmel”.
Meine Nicht war schon in den Schmetterlinge und die nur bemalte Tüte sehr verliebt und hatte sich vor den Ferien mit einem Küsschen von ihr verabschiedet. Ich war so sehr auf Ihr Gesicht gespannt, wenn ich ihr die Schultüte an ihrem ersten Schultag überreichen würde.
Aus Lagerungsgründen habe ich die Schmetterlinge wirklich erst am Tag vor dem ersten Schultag angebracht. Damit sie nicht verknicken, wenn ich die Tüte vielleicht nochmal umräumen muss. An sich lag sie aber die letzten Wochen gut verstaut ganz oben auf dem Schrank.
Und nu zum ganz spontanen Basteln der zweiten Schultüte
Durch die Aktion #peoplelikeme vom Hessichen Rundfunk bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass in der Nachbargemeinde noch eine Schultüte für einen Jungen aus Albanien gebraucht wird. Also habe ich am Abend vor dem ersten Schultag in Hessen nicht nur Schmetterlinge angeklebt.
Dank des Poststreiks hatte ich einen Rohling übrig. Spielsachen und andere Kleinigkeiten waren auch schnell für das Füllen gefunden. Also “nur noch” das Gestalten der Tüte: Einen ganzen Abend habe ich mir dafür frei genommen von anderen Verpflichtungen und die einfach grüne Schultüte zu einem Dschungel mit seinen Bewohnern gemacht.
Das Verfahren war ganz ähnlich wie bei der ersten Zuckertüte: Tiere auf Aquarell-Karton zeichnen und ausschneiden. Dazu aus hell- und dunkelgrünem Tonpapier verschiedene Blattforen. Um den Rand der Schultüte kam grünes Krepp-Papier. Die einzelnen Elemente musste ich vor dem Aufkleben vorsichtig rund biegen, damit sie auf dem Rohling auch gut kleben blieben. Dazu wäre dünneres Papier etwas besser gewesen. Zum Abschluss, nach dem Befüllen, kam glänzender Bast wie Lianen zum Verschließen der Tüte zum Einsatz.
Das Gesicht meiner Nichte hat mir eins verraten: Alles richtig gemacht!
Oder was meint Ihr? *
Steffi meint
Hallo Leoni,
ich bin zufällig hier gelandet und gleich bei deinen farbenfrohen Zeichnungen hängen geblieben. 🙂
Mir gefallen deine bunten Aquarelle mit den schwarzen Konturen sehr gut.
Deine Nichte hat sich gewiss unheimlich gefreut.
Lieben Gruß
Steffi
Terrassenüberdachung meint
Wow, super Webseite … werde hier auch in Zukunft zurückgreifen 😉 DANKE !!!! Liebe Grüße Mia