Dickes B
[Werbung | Bloggerevent | unbeauftragt]
»Paint and Blog – Share your Inspiration« Unter diesem Motto hatte das Dreigespann Hahnemühle, DaVinci und Schmincke zum Bloggerevent nach Berlin geladen. Ich hatte das Glück eine von neun „Wildcards“ zu gewinnen und damit einer von 30 Teilnehmern zu sein.
Gestartet habe ich diesen Kurztrip ausnahmsweise mal am Flughafen, denn beim Budget habe ich im letzten Monat für solche Veranstaltungen schon ganz schön strapaziert. Und auch wenn ich es verachte (aus umweltpolitischen Gründen) habe ich mich für einen sogenannten Billigflieger entschieden. Immerhin waren die Flüge gut besetzt und bei 50 Minuten Flug brauch man auch kein Schi-Schi drum herum.
Hach Berlin!
Meine erste Erkenntnis nach sechs Jahren Hauptstadt-Abstinenz: Ich habe ganz vergessen wie groß hier alles ist, wie weit die Wege sind und was ich gar nicht bedacht hatte, wie lange man brauch um aus dem Flughafen und in die Stadt zu kommen. Also habe ich mein privates kleines Programm etwas gekürzt und nur zwei Geschäfte „in real life“ besucht, die ich bis dato nur als online-Shop kannte. Ich habe nicht ganz das bekommen was ich wollte, aber doch eine feine kleine Ausbeute vor allem aber nette Gespräche.
Das Wichtigste aber, ich habe Freunde besucht. Nur für drei Stunden, aber hey, immerhin! Und sie haben so gut getan um die Füße auf den Boden zu bekommen. Denn auch wenn ich diese Freunde wie so viele andere „aus dem Internet“ habe, damals 2001, ist es heute eine Freundschaft ohne viel Internet, ohne Facebook und Co, und ohne das gegenseitige „Verfolgen“ bei dem man nie 100% von der Person erfassen kann.
Nun zum Event, denn der interessiert Euch sicher sehr!
Also drei Firmen aus dem Künstlerbereich zusammen mit drei Dozenten im Spreespeicher in Berlin. Dazu 29 (…wann lerne ich es für genaue Angaben auch vorher mal nachzuzählen?) Damen und ein Herr, die gebannt gelauscht und ganz viel ausprobiert haben.
Spreespeicher hergerichtet für das Bloggerevent: Der Raum mit Blick auf die Spree
Für jeden Blogger ein gedeckter Tisch mit den Künstlermaterialien für die einzelnen Workshops.
Die Veranstalter stellen sich persönlich vor: Schmicke Künsterlfarben, Da Vinci Defet und die Papiermühle Hahnemühle.
Vorbereitungen: erst einmal sämtliche Näpfchen des Aquarellkastens auspacken.
“Shake it!” Frollein Schmid und Frau Mesas schütteln die Aerocolor Stifte damit es gleich los gehen kann.
Den ersten Workshop hielt „Gris“: Ein kleiner Einstieg in Urban Sketching. Es gibt ein paar wichtige Dinge, die dazu hängen geblieben sind. 1. Keine Angst vor dem Skizzenbuch, das ist die unterste Schiene, das aller letzte – hier soll man ausprobieren und auch Fehler machen (das schreib ich mir DICK hinter die Ohren). 2. Mut zum Dreck! – was sich vor allem auf den Aquarellkasten bezog, aber auch darauf, wie aufgeräumt und schick so mancher Instagram-Post eben immer wieder ist. Dabei ist Kunst doch oft genau anders, man kleckert hier, verschmiert was da,… Gris hat dies auch gleich demonstriert. 3. Berlin ist, wo der Turm ist und 4. Aquarellfarbe ist wie eine Katze, hat ihren eigenen Kopf.
Die eineinhalb Stunden vergingen wie im Flug und ich hatte den Eindruck, jeder Teilnehmer konnte bei dem Workshop was mit nehmen. Gris, Du bist ne coole Socke, Deine Art Workshops zu halten bleibt definitiv in Erinnerung und ja, verdammt, Du kannst zeichnen!
Videotechnik macht es möglich, dass jeder Blogger gut sehen kann, wie Gris mal eben schnell den Aquarellkasten zeichnet.
Blick über die Schulter, wie die Teilnehmer ihren eigenen Kasten colorieren.
Aquarelltechniken schnell erklärt.
Gemeinsame Übungen am Tisch mit Aquarellflecken und Fineliner.
Ich hab etwas geschummelt und meinen kleineren Kasten gesketcht.
Gris approved!? Der Künstler signiert und bestempelt sein Werk “Der Schmincke Waffenschrank”
Datt iss jut! Nachbesprechung der Werke mit dem Dozenten Gris.
Nach einer Pause zum Schwätzchen halten und Happen futtern ging es weiter mit Workshop Zwei und dem Thema Gouache Farben. Agnete Sabbagh hatte für uns zwei Dinge vorbereitet: Schmetterlinge und Libellen, sowie die schöne Fraktur. Zusammen ergaben das so unterschiedliche und schöne Kunstwerke auf dem grauen Papier des Grey Book. Während Frau Annika eine Libelle zeichnete, beschränkte Chris „All things letters“ Campe sich auf die schönen Buchstaben, die sie in immer wieder anderen Farben dicht an dicht übereinander schrieb. Gerade diese Technik ist mit Gouache erst möglich. Aquarellfarben zum Beispiel sind ja nicht deckend.
Workshop Nummer 2: Gouache trifft Fraktur im Grey Book.
Dozentin Agnete Sabbagh erklärt die Vorzüge und Techniken der Gouachefarben.
Die “Papierheldin” zeichnet eine Libelle in ihr Skizzenbuch.
Sandra – Frau Mesas – übt sich in der gebrochen Schrift mit dem Breitpinsel.
Chris “All Things Letters” Campe beim Lettern mit dem Breitpinsel – Ein Buchstabe über den anderen.
Auch die Illustratorin Frau Annika schreibt die schönen Fraktur Buchstaben.
Gris nutzt den zweiten Workshop auch um mit Gouache zu arbeiten und portraitiert sie dazu gleich.
Weswegen ich dieses Event so toll fand: Das heimliche Schleichen um die Tische und jedem mal über die Schulter gucken. Denn jeder fand seinen einigen Weg mit dem Material und dem Input umzugehen.
Vor dem dritten Workshop gab es eine Kaffeepause mit Mini-Muffins und wieder vielen angeregten Gesprächen untereinander. So habe ich nicht nur alte Gesichter wieder getroffen, sondern auch gleich neue kennen gelernt – auch wenn wir irgendwie ein paar Mal ganz schön vom Thema abgekommen sind. Aber gut, manchmal muss es auch die Politik sein über die man sich austauscht. Oder über die Art und Weise wie man Kreativ-Treffen organisiert. Dieses Netzwerken, sich „in echt“ treffen, macht solche (und andere) Veranstaltungen für mich so wertvoll.
Also Nummer Drei: Watercolour Lettering mit Christin Stampf von Mädchenkunst.
Da fast alle Teilnehmer ziemlich bewandert waren im Thema Handlettering, haben wir nur ein schnelles Alphabet geschrieben um das Gefühl für die Aquarellfarbe und das Schreiben mit echtem Pinsel zu bekommen. Danach ging es direkt weiter an ein Projekt, das Christin für uns vorbereitet hatte: „Just BEET it!“ Hier wurde in Form gelettert (Mediengestalter nennen das übrigens wirklich Formsatz) und dazu ein Farbverlauf in der nassen Schrift erzeugt. Noch die Blätter mit ihren feinen Adern und fertig war die Rote Beete.
ABC… Watercolour Lettering von Frau Annika mit schönen Gelb-Orange Farbverlauf.
Hier ist Chris in ihre Element: Buchstaben mit dem Pinsel schreiben.
Auch Gris übt das Schreiben der schönen Buchstaben mit dem Pinsel.
Christin “Mädchenkunst” erklärt anschaulich ihre Vorgehensweise und gibt zahlreiche Tipps.
Formsatz und Farbverlauf in dieser Lettering-Aufgabe.
Und auch diese sah bei jedem etwas anders aus. Ganz im eigenen Stil.
Übrigens waren die Tisch für uns dann doch gar nicht groß genug und das Material musste auf den Boden ausweichen.
Auch hier war es faszinierend mit anzusehen wie unterschiedlich die Ergebnisse waren, da jeder noch ein Stück von sich und seinem Stil einbrachte.
Zum Abschluss: Danke an die Teams von Hahnemühle, DaVinci und Schmincke für die Wildcard, ganz besonders für den gelungenen Tag und natürlich auch für die zahlreichen Goodies, die jeder Teilnehmer mit nach Hause nehmen durfte.
Das Schönste für mich war aber, wiedermal, das Zusammentreffen mit Menschen, die die gleiche (oder sehr ähnliche) Leidenschaft teilen. Ob nun Teilnehmer, Dozenten oder auch Mitarbeitern der Firmen, mit dem Fachwissen zu ihren Produkten.
Einfach gesagt: Schee war‘s!
Besonders schee: Das Treffen mit alten und neuen Gesichtern! Hier wir drei “Blusenfreundinnen”.
Auf dem Rückweg, vor allem während der Wartezeit im Terminal C von Tegel, habe ich begonnen, in einem kleinen Heftchen (dem Travel Booklet von Hahnemühle, 9×14 cm) ein paar schnelle Skizzen zu machen zu meinem kurzen Berlin-Trip. Fineliner und Farbe kam erst in der Woche wieder zu Hause ins Spiel. So fix bin ich nämlich gewiss nicht, das muss ich erst noch üben und trainieren um von meiner „Ausarbeitungswut“ los zu kommen. Aber ja, gerade der Workshop “Urban Sketching” hat es mir sehr angetan. Da könnte es mehr geben in Zukunft…
Mein Travel Journal zu eineinhalb Tagen Berlin – Dickes B, ditt war schnieke!
Für die Transparenz: Während ein Teil der Blogger eingeladen wurde, gab es auch eine Verlosung von neun sogenannten “Wild Cards”. Für eine solche hatte ich mich mit meinen Blog (und seiner Zahlen) beworben und damit die Möglichkeit bekommen zu diesem Event zu reisen. Der gesamte Rest lief, wie bei allen Teilnehmern, auf eigene Kosten.
Während der Veranstaltung wurde das Thema “Werbung” und wie man mit einer solchen Einladung sowie einem solchen Eventbesuch (und den Goodies) umgehen soll von vielen besprochen. Auch ich habe mir dazu einige Gedanken gemacht, hin und her überlegt, auch wie es weiterhin hier im Blog laufen soll. Denn ja, das hier ist ein richtiger Blog, wenn auch einer der keinen gewerblichen Zweck verfolgt. Bevor ich mich aber an dieser Stelle weiter rechtfertige, lass ich Euch die Bilder gugge (dieses Wort ist Hessisch, ihr müsst Euch vorstellen, wie ich es ausschwätz) und lass den Abend mit ein paar kleinen Kritzeleien ausklingen.
#Comment
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