Seit dem 20. Mai 2018 – dem ersten offiziellen Welt-Bienen-Tag – läuft meine Mail Art Aktion “A Place to Bee”
Es geht darum mir Post zu schicken, selbstgemachte zum Thema Bienen, Hummeln, Pflanzen, Garten… oder was einem sonst zu unseren Nützlingen in den Sinn kommt. Egal ob geschrieben, gedruckt, fotografiert, gelettert, gebastelt,… Selbst meine Vorgaben an Postkartenformat und dem Senden per Post habe ich irgendwann aufgehoben.
So viele Einsendungen wie ich mir (insgeheim) erhofft hatte sind es bisher nicht geworden. Noch nicht! Denn es ist ja noch ein bisschen Zeit für die Postkarten-Aktion.
Zeit für mich (und Euch?) ein bisschen die Werbetrommel zu rühren – UND Zeit meine ersten Dankeschön-Karten auf den Weg zu bringen! Diese wurden allerdings etwas “erweitert” als ich im letzten Herbst viele Samen im eigenen Garten gesammelt habe. Die ersten Einsendungen erhalten als Dankeschön also auch noch selbstgestaltete und gefüllte Samentütchen.
Damit ich auch im nächsten Jahr wieder Samen habe, beginnt nun die Gartenplanung mit mehr Insektenfreundlichen Pflanzen. Dazu stelle ich Euch weiter unten eine App [ Werbung ] des Haupt Verlag vor, die ich testen durfte.
Ersteinmal zeige ich Euch aber hier die tollen Einsendungen aus 2018
Ein herzliches Dankeschön an alle! Ich habt Euch so viel Mühe gemacht und es sind so schöne Kunstwerke entstanden.
Wer jetzt denkt “Moment mal! Erzählt was von Bienenrettung und hat Kätzchenzweige daheim!” Ja, hab ich. Aber wie ich schon als Kind gelernt habe, diese sind geschützt, denn sie sind mit die ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten. Deshalb soll man sie nicht schneiden. Nun, die Mitarbeiter der Gemeinde haben es aber getan und sie mit auf den großen Haufen Holz gepackt, den sie gemacht haben als sie die Bäume an der Bach gefällt haben…
Nun bin ich dran!
Postkarten für Postkarten – so war es geplant. Versprochen hatte ich, dass jeder Teilnehmer von mir eine Karte bekommt. Doch dann kam mir die Idee mit den Samentütchen. Dazu habe ich die Blumen mit einem Lettering kombiniert gezeichnet, eingescannt und dann auf einem Bastelbogen platziert. Dazu die wichtigen Informationen zur Pflanze, Aussaat und Blüte.
Zwei auf einem A4 Nutzen, ausdrucken, ausschneiden, falzen und kleben – dann nur noch füllen und verschließen. Nun können sich die ersten auf die Reise machen!
Von drei Pflanzen in meinem Garten habe ich Samen gesammelt: Akelei, Stockrose und Taglilien.
Mehrere andere Pflanzen, darunter Zinien und Sonnenblumen hatten gar keine Samen ausgebildet! Ich hoffe, dass es an der Trockenheit im letzten Sommer lag, oder an der Samenzüchtung des Herstellers (!) und nicht daran, dass zu wenig Bienen im Garten unterwegs waren.
Du möchtest Teil der Mail Art Aktion sein?
Gar kein Problem. Sie läuft noch bis Mai ENDE 2019! Alle Informationen habe ich in diesem Artikel zusammen gefasst. Die Regeln sind einfach – und bereits mehrfach gebrochen. Also macht Euch nicht zu viele Gedanken um das Wie! Sondern macht Euch Gedanken zu Bienen, Hummeln, Insekten, Schmetterlingen, Libellen und all den Besuchern die wir gern in unseren Gärten oder auf unseren Balkonen hätten, und gestaltet dazu eine Postkarte.
Die Technik, das Wie, Womit… alles steht Euch frei! Wer zeichnet will zeichnet, wer schreiben will schreibt, wer ein Lettering macht der lettert, Fotos ja, Drucke, Collagen – es sind keine Grenzen gesteckt!
Ich freue mich riesig auf Eure Einsendungen!
Zurück zu meinem Garten
Der soll dieses Jahr noch Bienenfreundlicher werden!
Zum einen habe ich mehrere Bienenhotels aufgestellt, im Pfirsichbaum hängen Tontöpfe mich trockenem Gras als Unterschlupf, generell ist es bei mir nicht sonderlich “aufgeräumt” im Garten, so dass sich vieles natürlich ergibt. Gerade am offenen Schuppen und der alten Backsteinmauer wachsen so auch Winden, die irgendwann mal ein Vögelchen dort ausgesät hat.
Vor allem aber habe ich mich weiter informiert, welche Pflanzen besonders geeignet sind um unseren Nützlingen wie Bienen, Hummeln und andere Insekten, Nahrung zu bieten. Am besten über das ganze Jahr verteilt.
Dabei habe ich erst einmal eine kleine Bestandsaufnahme gemacht. Was wächst wo, an welchen Stellen könnte noch etwas gesät oder gepflanzt werden. Der schattige, immer feuchte Streifen am Nachbarshaus entlang könnte zum Beispiel noch viel mehr blühen, vor allem im Spätsommer. Denn eines ist schnell aufgefallen: Mit den Frühblühern Winterlinge, Schneeglöckchen, gefolgt von Tulpen, Narzissen, der Cotoneaster-Hecke (Mispel), Zierquitte und dem Pfirsischbaum gibt es einiges zu Futtern für das fliegende Volk. Danach dauert es eine ganze Weile bis die Stockrosen für ein Nahrungsangebot sorgen. Also Potential für mich!
Der Buchsbaumzünsler, vielmehr seine Raupen, haben meinen großen Buchsbaum im letzten Jahr vollständig verfressen. Davon hat sich der 2 meter hohe Busch nicht mehr erholt. Dadurch ergibt sich ein neuer Platz für eine Pflanze die besser für Insekten geeignet ist. Dann wären da noch die Blumenkästen am Treppenpodest und am Schuppen entlang.
Bei den Planung unterstützt mich meine große Schwester mit ihrem Pflanzenwissen (sie hatte den Garten vor fast 30 Jahren angelegt) und [ Achtung aber hier| Werbung ] die App “Bienenpflanzen für den Garten” vom Haupt Verlag.
Der Verlag aus der Schweiz bietet viele wirklich schön gestaltete und produzierte Bücher an – nicht nur für Themen rund um Pflanzen, Garten und Natur. Ein Blick in das Verlagsprogramm lohnt sich auch für unterschiedlichste Gestalter, tapfere Schneiderlein, Heimwerker und Pädagogen.
Die App bezieht sich inhaltlich auf das Buch “Mein Garten – ein Bienenparadies” von Bruno P. Kremer. Die Funktionsweise ist einfach wie praktisch. Zum einen gibt es eine Artenliste mit rund 200 Instektenfreundlichen Pflanzen. In dieser Datenbank finden sich neben einer Galerie mit Fotos zur leichten Bestimmung der Pflanze, ein Steckbrief, Informationen zum eigentlichen Vorkommen (Woher kommt die Pflanze eigentlich ursprünglich?), Tipps für den eigenen Garten und natürlich alles über die Blüte. Dabei wichtig: Nektar- und Pollenwert!
Über ein Sternchen lassen sich Pflanzen in eine Favoritenliste aufnehmen. Diese findet sich im “Feldbuch” wieder. Hier kann man aber auch Beobachtungen eintragen. Nicht nur von Pflanzen, sondern auch von Vögeln, Schmetterlingen, Libellen, Käfern, Insekten, Pilzen und Moosen. Das ist in von der App her ganz einfach, nur finde ich mich in den lateinischen Namen nicht so einfach zurecht. Meine geliebete Calopteryx virgo habe ich aber doch sofort gefunden und werde sie eintragen sobald sie wieder durch den Garten schwebt.
Im Kapitel Hintergrundwissen sind interessante Texte mit eben diesem hinterlegt, die auch noch mal den Pollen- und Nektarwert der Blüten beschreiben. Oder wusstest Ihr, dass es auch den Begriff der “Tracht” gibt? Die Trachtzeit bei verschiedenen Pflanzen bezieht sich nämlich nicht nur auf die Blüte!
Für mein Vorhaben das beste der App: Der Artenplaner
Hier kann man über verschiedene Stichpunkte Pflanzengruppen auswählen: Blütenfarbe, Blütezeit, Nektar- und Pollenwert, Trachtzeit und Pflanzenart.
Bei meiner Suche nach einem Ersatz für den Buchsbaum bin ich so beim Ginster angekommen. Die wilde Art wächst hier viel an der Trasse des ICE und leuchtet im Sommer Gelb. Für die Balkonkästen am Schuppen wird es das einjährige Büschelschön geben, dass hier in der Umgebung bereits von einigen Landwirten als Futterpflanze angebaut wird und seinen Namen “Bienenweide” wirklich verdient hat.
Bleiben die Kästen an der Haustreppe und ein Stück entlang der Mispel-Hecke. Hier möchte ich noch mehr Kräuter wie Dill, Borretsch und Thymian anpflanzen, diese kommen dann auch in der Küche zum Einsatz. Aber: man muss sie auch blühen lassen, damit sie für Bienen und Insekten einen Nutzen haben!
Sonnenblumen werden auf dem Stück gepflanzt (nach der Anzucht hinter dem Haus) wo im Frühjahr die Maiglöckchen blühen. Warum Sonnenblumen für mich so wichtig sind, habe ich im Artikel über Myo schon mal erklärt.
So und nu mache ich mich an den Frühjahsputz im Garten. Alte Blätter zusammen kehren, ein bisschen Grünschnitt muss sein und die ersten Blumenkästen vorbereiten.
Einen schönen Frühling!
[ Werbung und Transparenz ]
Mir wurde vom Haupt Verlag ein Code zur Verfügung gestellt, so dass ich die App auf dem Tablett kostenfrei installieren konnte. Der reguläre Preis beträgt 9,99 Euro bei GooglePlay und 10,99 Euro im App Store. Weitere Absprachen wurden nicht getroffen.
Renate Blaes meint
Liebe Leoni, was für eine schöne Mailart-Aktion. Leider habe ich davon nicht gewusst, sonst hätte ich gern teilgenommen.
Die mit den Samentütchen finde ich prima. Auf meinem Balkon und Terrasse gibt es weder Petunien noch Geranien, sondern nur bienenfreundliche Wildblumen, aus denen ich dann jedes Jahr neue Samen ziehe.
Herzliche Grüße
Renate
Markus Weimar meint
Schöner Artikel mit stimmungsvollen Bildern für die Bienen!
Beim Bienenfreund bzw. Büschelschon (Phacelia tanacetifolia) aber bitte aufpassen, dass die Samen nicht in die freie Natur kommen. Dort hat der Neophyt, der ursprünglich aus Amerika stammt, nichts zu suchen.