Wir wollten uns im April den Werken von anderen Künstlern annähern. Ihren Stil erkennen und selbst einmal umsetzen. Eben nicht in unserem eigenen Stil malen und zeichnen, sondern im Stil von (mehr oder weniger) bekannten Künstlern.
Zeichne ein (mehr oder weniger) typisches Motiv von Dir und nutze dazu typische Stilelemente eines anderen Künstlers.
Dabei kannst Du die markante Technik übernehmen oder ein optisches Element aufgreifen.
Die gesamte Aufgabenstellung mit ein paar Tipps und Hinweisen von uns findest Du hier.
– Petra @una.kritzolina –
Ich hatte viele Ideen und wenig Zeit. Auf der Liste standen einige Künstler:innen, an die ich mal wagen wollte (u.a. auch Van Gogh, aber auch Instagram-Inspirationen wie @aliapietsch_illustrations). Ganz oben stand aber Georges Braques.
Für ihn hab ich sogar das „gute“ Arches-Papier verwendet, mich an etwas Formatfüllendes gewagt und neue Farben probiert. Ich habe seine Bilder studiert. Mir war es aber wichtig, einen ähnlichen Effekt mit Aquarellfarbe zu erzielen, den Braques mit Ölfarben umgesetzt hat. Gar nicht so einfach.
Kubistin oder abstrakte Malerin werde ich nicht. Aber es hat mir geholfen, neu zu denken und zu probieren. Und darum geht es ja in dieser Challenge, oder?
– Bianca @biancahestermann –
Wie durch ihren speziellen Stil wundervolle Portraits entstehen?! Wahnsinn!
Das wollte ich auch versuchen, aber ich kann euch sagen, leicht ist etwas anderes und einfarbig wollte es mir garnicht gelingen. Da versuche ich mich doch lieber nochmal an Loose Watercolor 😅
– Leoni @goldenerstrich –
Van Goghs „Starry Night“
Mir war von Anfang an das Bild „Sternennacht“ von Van Gogh vor Augen. Nun da der April gekommen war und damit das Thema nun aktuell gingen mir x Fragen durch den Kopf wie ich mit Aquarellfarben einen Stil nachahmen könnte, der auf der pastosen Ölfarbe beruht. Der Lösung lag schon eine halbe Ewigkeit in meinem Schreibtisch: Eine Dose Strukturpaste.
“Aqua Grund grob” von Schmincke ist eine Grundierung für verschiedene Flächen um diese dann mit Aquarellfarben bemalen zu können. Man kann sie einfach mit einer Spachtel flächig auf den sauberen Untergrund auftragen, glatt streichen, trocknen lassen und übermalen. Man kann sie aber auch regelrecht spachteln. Mit dickeren und dünneren Stellen, mit Vertiefungen und Erhebungen, mit „Pinselstrichen“ und dadurch entstehenden Mustern.
Mit etwas Geduld, verschiedenen Spachteln und dem Willen alles zuzulassen (ohhh gar nicht leicht für mich, die sonst immer so ein fertiges Bild im Kopf hat) setzte ich mich also hin und bestrich die erste Graupappe (ein alter Blockrücken). In die noch feuchte, glatte Fläche habe ich mit einem Pinselstielende die „Skizze“ gezogen.
Recht dicht am Original von van Gogh entstand meine erste Sternennacht mit Wal. Mit immer weiteren Schichten habe ich versucht auch immer mehr „Pinselstriche“ darzustellen. Erst nach einem Tag des Durchtrocknens ging es dann an die Farbe und das Bemalen der Strukturen. Dabei durfte der Pinsel den Spuren einfach folgen. Die Farbe verläuft auf der Strukturpaste sehr ähnlich wie auf Aquarellpapier.
Drei Mal habe ich das Motiv versucht, drei Mal den Weg zwischen den dicken Pinselstrichen von Van Gogh, der „Sternennacht“ und meinem Wal gesucht. Nummer 1 ist gewiss am ehesten im Stil des großen Meisters. Nummer 2 hatte ich mit der Farbe gegen die Struktur gemalt um den Wal schon ein Stück aus der „gegebenen Form“ des Motivs zu holen. Bei Nummer 3 hatte ich dann so viel von Van Gogh verinnerlicht um meinen eigenen Wal zu malen.
Welches ist Euer Favorit?
Die „Goldene Phase“ von Gustav Klimt
Gold habe ich in verschiedenen Formen bereits lange im Schreibtisch: Tusche, Aquarellfarben, Aqua Bronze, Acrylfarbe und Marker. Und doch, damit gearbeitet fast nie, vielleicht mal zu Weihnachten eine Karte mit Feder geschrieben oder verziert. Es war also an der Zeit auch diese Farben zu nutzen.
Gustav Klimt war ein österreichischer Künstler, der Anfang des 20. Jahrhunderts Bilder gestaltete die heute als seine „Goldene Phase“ bezeichnet werden. Das wohl bekannteste ist „Der Kuss“.
Was macht dieses Kunstwerk aus? Neben der flächig verwendeten Goldtöne sind es die naturalistisch gezeichneten Gesichter des Paares, aber auch die geometrischen Formen auf den Körpern. Rechtecke auf dem Mann, Kreise auf der Frau.
In meinem #drawthisNOTinyourstyle habe ich mit wieder für Wale entschieden. Ein Muttertier trägt ihr Kalb. Die „Goldene Phase“ könnte auch mich jetzt ein bisschen erfasst haben. Vielleicht entstehen in Zukunft öfter mal Originale mit etwas Gold.
Fun Fact: Warum ich bisher darauf vor allem verzichte? Schimmerndes Gold lässt sich einfach nicht sinnvoll reproduzieren. Nicht gut abfotografieren, noch weniger gut scannen und erst recht nicht einfach mal eben drucken. Aber: Ausser meiner eigenen Weihnachtskarten habe ich seit einer Ewigkeit keines meiner Bilder reproduziert. Es gibt immer nur das Original. Also warum nicht mit etwas Gold?
Mein kleines Fazit
Das Herantasten an den Stil eines anderen Künstlers hat mich begeistert. Das fing schon beim Betrachten von Bildern an, egal ob Große Meister oder Künstler bei Instagram und Pinterest. Mein Kopf fing immer sehr schnell an zu überlegen, was an einem Bild mir besonders gefällt und wie man dies wohl erreichen kann. Mal sehen ob mir das in Zukunft nicht noch das ein oder andere Mal eine Hilfe sein wird.
Der Blick in die Community
…fällt diesen Monat mau aus. Scheinbar war das Thema nicht so ansprechend, nicht gut von uns verpackt oder verständlich. Haben wir sie nicht genug beworben, andere angespornt und ermutigt? Oder der typische „Neujahrskick“ im April noch an einer Challenge teilzunehmen ist einfach aufgebraucht.
Ich bin immer ehrlich, also schreibe ich es auch hier nieder: ich habe im letzten Monat mehrfach darüber nachgedacht, die Challenge zu beenden. Denn ich hatte das Gefühl mich irgendwie mit mir selbst zu unterhalten. Wenn ich aber so darüber nachdenke, kam mir der ganz letzte Monat so vor – nicht nur auf unsere Challenge bezogen. Das ist vielleicht die Zeit im Jahr, alle wollen lieber den Frühling draußen willkommen heißen, die “Neujahrsvorsätze” sind alt und werden gern links liegen gelassen oder es ist wirklich Corona dran schuld (darauf kann man doch sicher fast alles schieben, oder?).
Aber ich bin so nicht. Wenn ich etwas anfange, ziehe ich es durch. Also auch unsere Challenge mit den monatlichen Themen und unseren Ideen und Tipps dazu!
Falls Du das hier liest und auch Ideen hast, oder Fragen, oder Vorschläge – Her damit!
Du findest Petra @una.kritzolina, Bianca @biancahestermann und mich @goldenerstrich über Instagram oder indem Du hier ein Kommentar hinterlässt.
Übrigens gibt es mittlerweile eine Übersicht für alle bisherigen Themen der #offroadARTchallenge, die jeden Monat ergänzt wird. Gern könnt Ihr auch nochmal in die bisherigen Themen rein schauen und Euch inspirieren lassen. Das Monatsthema für Mai “klitzeklein” findet Ihr hier.
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