[ Werbung | Rezensionsexemplar des Verlags ]
Ein Buch für Kinder von 10 bis 13 Jahren (laut Laurence King Verlag) – und für MICH! Warum erzähle ich Dir in dieser Buchvorstellung.
Das Buch von Autorin Mary Auld und Illustratorin Sue Downing wurde mir im Frühjahr, kurz nach der Ambiente, vom Verlag zur Verfügung gestellt. Schon auf der Messe war ich sehr begeistert nach nur einem kurzen Blick hinein.
Nun lag das Buch schon viel zu lange bei mir ohne dass ich dazu Zeit hatte, es a. mit Ruhe zu lesen und b. wenigstens eines der vielen tollen Projekte zum Mitmachen auszuprobieren. Aber nun, endlich!
Der Untertitel kündigt es schon an „Werde kreativ und erforsche die Zusammenhänge!“
18 Themen und passende Projekte haben je zwei Doppelseiten im Buch bekommen. Dabei reisen wir durch die Zeit und beginnen natürlich in der Steinzeit, von dort zu den Chinesen und den Griechen bis wir in der Gegenwart ankommen.
Die Themen sind vielfältig, von der Beobachtung der Natur mit Blumen und Tieren, zu Physik und Farben, Chemie und Biologie, Illustration und Kunst in verschiedenen Formen, Illusion und Astronomie. Die Projekte dazu sind dem gleich, abwechslungsreich und benötigen verschiedene Materialien. Allerdings nichts was eine große Investition wäre und vieles was man eh schon zuhause hat.
Wie immer wenn ich ein Buch zur Rezension bekomme, möchte ich mindestens ein Thema oder Projekt daraus auch selbst ausprobieren. Dieses Mal hätte ich es zu gerne mit meinen Neffen zusammen gemacht, aber in der Zeit in der sie bei uns zu Besuch waren, war ich leider krank. Rückblickend kann ich schon mal sagen: die beiden hätten sich sicherlich bei so manchem Projekt geschickter angestellt wie ich.
Ein bisschen lustig, denn jedes Projekt im Buch beginnt natürlich mit einer Materialliste, die in den meisten Fällen mit dem Hinweis endet: „…und eine*n Erwachsene*n, falls du Hilfe brauchst.“
Danach sind die Schritte kurz und knapp erklärt und anhand der Illustrationen lässt es sich leicht und frei nacharbeiten.
Zu jedem Thema, ob nun aus Physik, Chemie oder auch der Kunst die diese verbindet, werden weitere Künstler als Inspirationsquelle genannt.
Anatomie – die Kunst im Körper
Das Thema erklärt wie die Griechen Kunst und Wissenschaft miteinander verknüpften. Die genaue Beobachtung des menschlichen Körpers und der Verhältnisse von Korpus und Gliedmaßen war nicht nur Forschung am Menschen, sie wurde auch in der kunstvollen Darstellung, besonders bei Statuen, genutzt. Die Skulpturen feierten vor allem die Athleten, die wie Götter verehrt wurden. Noch heute verstehen Künstler*innen wie auch Wissenschaftler*innen den Körperbau und seine Bewegungsabläufe auch anhand der alten Statuen.
Dies darf man auf der folgenden Seite dann selbst ausprobieren, mit etwas Draht, einer Zange und lufttrocknender Modelliermasse.
Mein Tipp für das „Bodybuilding“: Umso weicher der Draht desto eher bekommt man die richtigen Längenverhältnisse zwischen den Körperteilen gebogen. Für Kinder (oder auch Erwachsene) mit weniger Kraft (oder auch Geduld?) habe ich es mit ganz weichem Garten-Bindedraht „soft“ mit einem Gummimantel ausprobiert. Die Figur wird dann automatisch ein ganzes Stück größer, ist aber viel einfacher auch in ihrer Haltung zu verändern.
Laut Anleitung soll man die Figuren für einen guten Stand auf eine Art Sockel kleben. Meine Wahl viel auf Bonbon-Dosen, Streichholzschachtel und ein mini-kleines Marmeladenglas. Denn: Der Sockel muss das Gewicht der Modelliermasse halten können. Ansonsten würden sich zum Beispiel Alukaffeekapseln empfehlen (wenn man welche hat, bitte erst nach dem Kaffeegenuss), man muss sie nur eventuell mit Modelliermasse beschweren.
Übriges: Wusstest Du, das die griechischen Statuen gar nicht alle so strahlend weiß waren wie wir sie heute vor allem kennen? Sie waren bunt bemalt und so sollen wir als Leser es den alten Griechen gleich tun.
E>=mc2 und das Wurmloch
Inspiriert von der Dimension Zeit lässt die Künstlerin Jen Stark 2D- und 3D-Kunstwerke entstehen. Wie man selbst so ein Wurmloch bastelt wird im dazugehörigen Projekt erklärt.
Kunst steckt voller Wissenschaft und Wissenschaft steckt voller Kunst
Das Buch beweist, dass Kreativität nicht zwingend etwas mit „Malen von bunten Bildern“ zu tun hat. Kreativität bedeutet Neugier, Wissensdurst und das Bewusstsein für eine Aufgabe und die Suche nach einem Lösungsweg. Kreativität = Erfindungsreichtum – und damit der Grundstein für die Geschichte und Entwicklung der Menschheit.
Dass es nicht immer nur “die eine” Lösung gibt, sondern jeder individuell sein kann, wird einem beim Basteln deutlich.
Warum können Vögel und Flugzeuge fliegen? Wie entsteht räumliche Tiefe oder das Bild einer Kamera? Wie kann man Musik bildlich darstellen? Kann man auch mit Licht malen? Was ist das schwärzeste Schwarz? Was ist Zeit und kann man durch ein Wurmloch reisen?
Was mir gut gefällt: Das Buch kommt sehr gut mit nur ein paar wenigen Fotos aus. Diese zeigen die jeweiligen Malereien, Skulpturen und Effekte. Vor allem aber gibt es von den Projekt-Ergebnissen keine Fotos. Der ein oder andere denkt nun, „das ist doch doof, dann kann ich es ja gar nicht vergleichen.“ Aber genau das ist ein guter Punkt!
Denn auch wenn Bilder unglaublich wichtig sind um Wissenschaft zu verstehen, die Illustrationen transportieren das so viel besser. Vielleicht ist deswegen auch eines der ersten Themen im Buch die Geschichte der Illustration bis hin zu den uns heute bekannten Sternbildern?
Zu den Texten finden sich allerlei Hinweise zu Künstlern und ihren Werken als Inspiration. Diese finden sich leicht per Suchmaschine im Internet und geben weiteren Input und Ideen. Das Buch endet mit einem Glossar, einem Register und einer Zeitleiste. Wie es sich für eine Wissenschaftliche Publikation nunmal gehört.
Und warum das nun besonders was für mich ist? Oder auch: Das Fazit
Hätte es sich nicht einfach so ergeben, dass ich einen durchaus kreativen Beruf als Mediengestalter gelernt und behalten habe – nun, irgendwas mit Naturwissenschaft hätte es auch gut werden können. Ich liebe es, wie sich in der Natur Dinge logisch erklären, wie 1 und 1 2 ergibt und dass es für alles irgendwie irgendwo einen Grund gibt. Logik mag ich, genauso wie Symmetrie.
Ein Glück gibt es in unserer Familie aber bereits zwei Naturwissenschaftler, so dass es für mich immer wieder Input aus diesem Bereich gibt. Besonders mag ich es, wenn Dinge so zusammen kommen wie in diesem Buch so oft beschrieben.
“Kunst steckt voller Wissenschaft” ist kein reines Bastel-Buch und nicht einfach ein Sachbuch für Kinder. Die Themen rund um Naturwissenschaften werden durch das Basteln erfahrbar. Sie sind kurzweilig dargestellt, so dass es nicht langwierig wird. Auch nicht für Erwachsene übrigens.
Natürlich ist das Buch, meiner Meinung nach, aber voll und ganz für die Zielgruppe ab 10 Jahren zugeschnitten. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass auch etwas jüngere Kinder schon viel Spaß mit den Kreativ-Projekten haben werden – dann aber vielleicht wirklich mit dem erwähnten Erwachsenen, der hier und da unterstützt.
Kunst steckt voller Wissenschaft
Originaltitel Art Alive With Science
Mary Auld, Sue Downing
Veröffentlicht im März 2023 im Laurence King Verlag
Hardcover mit 80 Seiten im Format 22,2 * 29 cm
ISBN: 9783962443412
UVP 18 €
Einen Blick ins Buch findest Du auf der Webseite des Verlags.
Außerdem finden sich dort noch weitere tolle Publikationen zu Kunst und viele interessante Spiele. Wir hatten so zum Beispiel schon viel Freude an „299 Katzen und ein Hund“, einem besonderen Puzzle, das es auch in einer Version für Hundefreunde gibt.
Über die Autorin
Mary Auld ist das Pseudonym für Rachel Cooke. Sie ist britische Journalistin und Autorin verschiedener Kinder-Sachbücher mit unterschiedlichen Themen. Viel findet man nicht über sie im Internet, doch immer wieder einen Text, der aussagt was ich bei dem Buch empfinde: „Ihr Ziel ist es, ihre Begeisterung zu teilen und die Leser zu inspirieren“.
Über die Illustratorin
Sue Downing hat einen speziellen Stil, der sich gut für die einfache Art der Erklärungen eignet. Die kräftigen Farben, immer aufeinander abgestimmt und im Wechsel mit den verschiedenen Themen, lassen das Buch auch optisch erleben lassen.
Über den Verlag
Der Laurence King Verlag ist ein Imprint der Hachette Childen’s Group, London. Also ein Verlag, der selbst nicht mehr existiert, aber über den weiterhin publiziert wird. Im Verlagswesen wird das oft genutzt um mit der Wortmarke des Imprint spezielle Segmente des Programms für Buchhandel und Kunden einfacher zuzuordnen.
Unter dem Namen Laurence King Verlag werden so unter anderem Spiele und Puzzle, Sachbücher zu Kunst für Kinder wie Erwachsene, Bücher zu Natur, Nachhaltigkeit und auch Spiritualität angeboten. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Baum-Bingo für den nächsten Spieleabend?
Ich möchte Euch demnächst dazu „Kunst aus der Box“ vorstellen. Ein Spiel und gleichzeitig ein Werkzeug für mehr Ideen und Kreativität. Für Kinder wie für Erwachsene.
Ich hoffe, Ihr seid schon ein bisschen gespannt darauf!
Transparenz
Wie immer gilt: Ich stelle Euch hier Bücher vor, die mir ohne weitere Rücksprachen oder Einflussnahme seitens des Verlags oder des Autors, zur Verfügung gestellt wurden. Ich erhalte dafür keinen weiteren Geldwert, ausser das jeweilige Buch.
Des Weiteren nutze ich keine Affiliate-Links, über die ich Geld verdienen würde, sondern wünsche mir, dass Ihr das Buch bei Interesse im stationären Einzelhandel kauft. Dann könnt Ihr auch vor Ort erst nochmal einen Blick rein werfen, Blättern und das Papier streicheln. Ist das Buch dort nicht im Sortiment, fragt doch einfach nach! Sicher wird es gern für Euch bestellt.
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