Es ist Juli – Und damit Sommer als die beiden Freunde Kröt und Schuhuu auf die knapp südlich des Polarkreis liegende Insel Island reisen.
»Kröt, was wollen wir denn hier? Wir wollten doch zum Wasserfall Gullfoss solange es noch ein richtig hell ist«, die Eule zieht an der Flosse des Freundes. Doch Kröt bleibt unbeirrt stehen: »Warte Schuhuu, einen Moment noch… Es kann nicht mehr lange dauern.«
Die Eule seufzt und setzt sich neben ihren gepanzerten Freund: »Und nun? Auf was warten wir?« »Da vorn, du siehst doch das Wasserloch«, Kröt zeigt ein paar Meter vor sich und die kleine Eule. Die wiederum dreht den Kopf um und wundert sich: »Dort drüben sind Eisplatten auf dem Boden und das Loch scheint nicht mal ein bisschen zu zufrieren. Aber… was… es… blubbert!«
»Drei, zwei, eins!« Schwoooosch! »Uiiiiii!« die Eule fällt fast um, »ein Geysir!« Ein paar Sekunden schießt eine Wasserfontäne in die Luft. Brodelnd und dampfend erreicht die Säule eine Höhe von fast fünfunddreißig Metern. Mit einem lauten Platsch ist es auch schon wieder vorüber und das Wasser verschwindet in dem Loch.
»Das war toll Kröt«, die Eule ist ganz aufgeregt, »das will ich noch mal sehen.« »Kein Problem meine Liebe, in ziemlich genau zehn Minuten wird Strokkur wieder spucken.« Die beiden Freunde bewundern das Naturschauspiel noch mehrere Male und kommen doch nicht aus dem Staunen.
»Die heißen Quellen gehören zu Island wie die Vulkane, die diese Insel geformt haben. Denn die Insel liegt genau auf der Bruchstelle zwischen nordamerikanischer und europäischer Platte. Stetig erneuert sich das Eiland durch aufsteigende Gesteine und Vulkanausbrüche. Stell dir vor, nicht weit von hier kann man den Riss in der Insel sogar richtig sehen!«, die Schildkröte weiß viel über die Insel knapp südlich vom nördlichen Polarkreis und Schuhuu nickt anerkennend. »Strokkur ist der zuverlässigste Geysir der sechsundzwanzig auf Island. Im ganzen Tal Haukadalur sind die heißen Quellen verteilt. Der Große Geysir, der Namensgeber aller Springquellen, ist nur noch gelegentlich aktiv. Sein Name wurde vom isländischen Wort gjósa abgeleitet was soviel wie hervorsprudeln bedeutet. Wie sie darauf kamen ist wohl ziemlich offensichtlich.«
»Nun lass uns aber doch weiter Kröt«, die Eule drängt zum Aufbruch, »ich möchte weiter zum großen Wasserfall und die Regenbögen sehen. Das geht nicht wenn die Sonne gleich unter geht.« »Sonnenuntergang? Sag mal Eule, du hast nicht aufgepasst oder?«, die Schildkröte ist verwundert über die Eule, sonst weiß sie doch immer alles. Sie hat doch nicht etwa vergessen, dass sie gerade fast am Polarkreis sind und am Ende des Sommers die Sonne nur ganz kurz hinter dem Horizont verschwindet?
Übringens: Ein Tag, an dem die Sonne nicht untergeht, nennt man Polartag. Dies ist am nördlichen Polarkreis im Juni der Fall.
- Island – Vulkane und Geysire
- Die Insel liegt zwischen Grönland und Europa und zwischen “den Meeren”. Die Dänemarkstraße liegt wischen Grönland und Island. Nördlich von Island liegt die Grönlandsee, östlich das Europäische Nordmeer oder „Nordpolarmeer“, beides sind Nebenmeere des Arktischen Ozeans. Der Nordatlantik liegt südlich der Vuklaninsel.
- Sie ist die größte Vulkaninsel unserer Erde und zum Teil mit Gletschern bedeckt; Vatnajökull ist Europas größter.
- Die »Golden Circle« Route, Gullni hringurinn, führt über den südlichen Teil der Insel von der Hauptstadt Reykjavík aus zu den drei bekanntesten Sehenswürdigkeiten: die Thing-Stätte im Þingvellir Nationalpark, das Geothermalgebiet Haukadalur mit den Geysiren und dem Wasserfall Gullfoss.
Und wohin geht’s im nächsten Monat?
Text und Illustration: Leoni Pfeiffer.
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