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Wie Ihr wisst, ich probiere gern Dinge aus – und Ihr wisst auch, zu großen Teilen bin ich ein sehr analoger Mensch. Stift und Papier sind mir immer noch lieber als jede digitale Unterstützung. Auch Blogartikel schreibe ich sehr oft erst grob mit der Hand bevor sie abgetippt werden.
Daher habe ich den Trend „Bullet Journal“ auch schon eine Weile im Auge. An sich ist er ja die Kombination aus Kalender und dem klassischen Notizbuch mit der Erweiterung um solche Dinge wie private Statistik, Listen und Notizen.
So stark erweitert, dass bei so manchem auf jeder Seite Kunstwerke entstehen. Ob nun nur geschrieben, mit kleinen Illustrationen, Stempelmotiven, Washi-Tapes oder verschiedensten Collagen mit Fotos, Papierschnipseln oder Tickets und Kassenbons. Für mich ist die Vielfalt dieser „Erinnerungsbücher“ faszinierend.
So ordentlich und fein säuberlich wie viele ihre BuJos (auch faszinierend, dass immer alles abgekürzt werden muss) führen, das liegt mir nun leider gar nicht oder besser gesagt, fehlt mir dazu die Zeit. Auch die Regelmäßigkeit in der sich viele damit zurück ziehen und zum Beispiel ihre Woche planen, funktioniert bei mir erstmal nicht. Dazu mag ich lieber einen Standard-Kalender.
Aber gerade das ist ja das Schöne. Es gibt keine festen Regeln, keine genau definierte Methode, was ein Bullet Journal genau ist (auch wenn es dazu ein Buch gibt, das genau diesen Titel trägt). Aber es gibt unendlich viele Ideen und Vorschläge was man alles darin festhalten kann – und wie! Kalender und Termine, To Do Listen, das ist ja nur ein Anfang. Sogenannte Tracker für Essen, Schlafen, Sport, Instagram Follower… was auch immer man sich damit festhalten oder verdeutlichen möchte.
Hier nun meine erste Erfahrungen (nein, das hier ist kein How to Artikel und auch kein Tutorial) und ein Blick darauf was andere so machen, frei nach Loriot:
„Ein Leben ohne Notizbuch ist möglich, aber sinnlos.“
Das Ziel
Fangen wir mal hinten an: Was ist ein Bullet Journal und warum eines führen? Die Idee dahinter ist das Organisieren, Sortieren und Visualisieren. Einige Autoren gehen sogar so weit, zu sagen, dass man sich durch das Führen eines BuJos positiv verändern kann. Bis zu einem gewissen Maße stimme ich dem zu, denn ich glaube daran, dass man viel organisierter sein kann, wenn man sich Dinge aufschreibt und fokusierter, wenn man sich Zeit nimmt diese Dinge zu planen. Allerdings hört es an dieser Stelle auch schon fast auf – für mich.
Veranschaulichen lässt sich das wunderbar an den sogenannten To Do-Listen. Man organisiert die zu erledigenden Dinge, sortiert sie nach Priorität oder Zeitaufwand und visualisert den Abschluss mit einem Haken. Erledigt. Check. Für Leute die es deutlicher haben möchten, ein Strich durch die Aufgabe ist manchmal noch befriedigender.
Bullet Journal – Wie fängt man an?
Tja, ein neues Notizbuch oder Inlay, wie es heißt wenn es in einen bleibenden Umschlag kommt, muss natürlich erst einmal auf den wichtigsten Parameter getestet werden: Papier + Stifte = Pen-Test! Welcher Stift, welche Tinte funktionieren auf dem Papier ohne auszubluten (Bleeding) und auf die folgenden Seiten durch zu drücken. Wie stark scheinen die Linien auf der Rückseite durch (Ghosting). Und vor allem, wie gefällt das einem ganz persönlich.
Was mich wohl von vielen Bullet Journal Fans unterscheidet: Ich mochte schon immer gern festere, dickere Papiere mit einer hohen Dichte. Hier ist die Opazität (Undurchlässigkeit) quasi automatisch so hoch, so dass die wenigsten Stifte durch scheinen (welche die durchbluten natürlich ausgenommen, die gibt es auch bei sehr dickem Papier). Doch sind solche Notizbücher auch immer gleich recht dick und fest gebunden – oder haben eben nur wenige Seiten, da das Volumen eines solchen Papiers viel höher ist.
Natürlich gibt es auch dünne Papiere mit einer hohen Opazität. In der Druckbranche werden sie häufig für Hefte genutzt, die zum einen viel Text haben (und das Durchscheinen der bedruckten Rückseite das Lesen stören würde) aber auch nicht viel wiegen dürfen, weil sie zum Beispiel per Post versendet werden. Der Gemeindebrief für dessen Layout ich verantwortlich bin, wird zum Beispiel auf einem solchen Papier gedruckt – das hat sogar den Blauen Umwelt-Engel.
Ein Hersteller muss also abwägen welches Papier er für sein Produkt als passend empfindet. Und wir als Käufer müssen das auch nochmal für uns selbst entscheiden was wir bevorzugen. Man kann leider nicht alles haben.
Meine ersten Versuche eines „richtigen BuJos“ habe ich in einem Leuchtturm Notizbuch gemacht. Es ist ein Standard A5 mit blanko Seiten. Ich hatte es auf der Insights-x 2016 mit individueller, goldener Prägung gekauft, was es für mich richtig “besonders” gemacht hat – was vielleicht ein Fehler war. Denn wer macht schon gern erste Schritte und vielleicht Fehler in etwas Besonderem?
Jedenfalls so richtig sind wir zwei nicht miteinander warm geworden, denn das Papier lässt die Stifte zu sehr durchscheinen für meinen Geschmack. Also habe ich nie über die Mitte gearbeitet, immer nur die rechten Seiten genutzt. Ich habe sogar weiße Papiere zwischen die Seiten gelegt wenn mir ein Motiv zu stark durch schien. Da bin ich wohl ein echtes Pienzje (Dialekt für Pingelig). Dabei mag ich das Buch mit seinem kräftig türkisen Umschlag sehr gerne und es zeigt nach so langer Zeit kaum Gebrauchsspuren, obwohl es sehr häufig mit vielen anderen Dingen in der Tasche ist.
Inhaltlich ist es weniger ein Bullet Journal, mehr ein “Memory Keeper” geworden. Mit Sketchnotes zu verschiedenen Veranstaltungen, der Aufschlüsselung der Berechnung von Nutzungsrechten, ein paar Login-Daten, zu jedem Monat ein Zitat oder Spruch… vor allem aber ein paar der schönsten Erlebnisse des abgelaufenen Jahres. Die Seiten des Oktober habe ich sogar beim “Bullet Journal Wettbewerb” von X17 eingereicht:
Weiter geht’s – was soll rein?
Damit habe ich mich erstaunlich schwer getan. Wie fang ich denn nun an? Also habe ich erstmal gegooglet was andere so machen:
Index: Das Inhaltsverzeichnis macht an sich nur mit Seitenzahlen Sinn. Man kann diese übrigens auch super selbst in die unteren Ecken schreiben, wenn das Buch keine hat.
Bullets: Die Zeichenerklärung. Hier kann man selbst festhalten mit welchen wiederkehrenden Icons oder Farben man Dinge markiert, was sicherhlich der Übersichtlichkeit sehr zuträgt.
Kalender: Jahresübersicht zu Beginn des Buches – Monats- und Wochenübersicht, zu Beginn des neuen Monats. Viele teilen das auf wie es auch in einem klassichen Taschenkalender ist. Doch gerade die Tagesansicht wird gern nach Themen sortiert: Arbeit, Privates, Haushalt, Treffen, … und was mir gefällt: Glücksmomente!
Tracker: Schlaf, Essen, Fitness, Empfinden, Instagram-Herzchen, … unzählige Dinge kann man damit visualisieren und eine Statistik daraus erstellen. Für mich hat sich das für meine Rückenschmerzen und sonstigen Wehwehchen als ganz aufschlussreich erwiesen.
Bucket List: Eine Liste von Dingen die man noch tun möchte bevor man ein bestimmtes Alter erreicht hat, das Jahr zu Ende ist,…
Future Log: Zum Festhalten persönlicher Ziele
Das Papier: Schein oder nicht schein? – das ist hier die Frage!
Blankoseiten sieht man recht häufig bei künstlerisch tätigen. Hier kommt das Durchscheinen des Papiers dann gern mal zur Hilfe, indem man ein Blatt mit Hilfslinien dahinter legt um gerade zu schreiben (Versteht man das Wortspiel überhaupt?).
Dies benötigt man nicht beim sogenannten „Dotted Grid“. Ein Karomuster aus feinen, meist hellgrauen Punkten. Es hilft sehr dabei gerade zu schreiben und verhindert das Abzufallen der Zeilen, ist aber viel weniger auffällig als Linien oder Karos. Ich mochte diese Lineatur (es erscheint mir etwas zweifelhaft Punkte als Linien zu bezeichnen…) schon immer, doch bis von ein paar Jahren war sie bei uns eher wenig verbreitet und schwer zu bekommen.
Bekommen habe ich nun aber von der Firma Veloflex deren Bullet Journal „Modimo“ um es hier vorzustellen.
Das System besteht aus einem Umschlag aus regeneriertem Leder –meines in sanftem Beige– mit einem Gummizug der gleich zwei Funktionen hat. Zum einen lässt sich damit der Umschlag quer verschließen, zum anderen werden damit zwei Hefte, sogenannte Inlays, im Umschlag gehalten. Dieser Gummizug kann einfach ausgetauscht werden, zum Beispiel gegen eine andere Farbe, oder aber das Bullet Journal individualisiert werden, indem man Perlen oder Anhänger darauf auffädelt.
Der Umschlag selbst ist sehr flexibel und robust, man kann ihn so zum Beispiel auch rund biegen und komplett umschlagen. Es eignet sich daher auch super für Notizen unterwegs.
Ähnliche Systeme kennt Ihr vielleicht von X17 oder von Herlitz „my Notebook“. Eins weiter geht hingegen noch Roterfaden mit dem Taschenbegleiter; hier werden die Inlays oder auch nur loses Blätter mit Klammern gehalten, der Umschlag hat dazu neben der Schriftschlaufe verschiedene Stecktaschen. Alle gemeinsam haben sie, dass man den Umschlag weiter nutzt, während man die Inlays individuell wählen kann. Ist ein Notizheft voll, kann man es einfach gegen ein neues austauschen, behält aber das zweite Notizheft mit im Umschlag (nicht bei Herlitz, hier gibt es nur ein Band).
Zu den Inlays des „Modimo“ von Veloflex
Veloflex bietet hier verschiedene Möglichkeiten, sein Bullet Journal zu bestücken. Ich bekam einen Kalender für 2019 und ein Heft mit dem „Dotted Grid“. Das Papier ist „ivory“, also leicht cremefarben – es ist aber auch in weiß erhältlich. Es ist sehr glatt und dünn, hat eine Grammatur 80g und ist FSC zertifiziert!
64 Blatt (ohne Seitenzahlen, für so machen BuJo-Nutzer scheint das relevant) mit Rückendrahtfeftung sind ein schmales Heft – das Modimo passt also noch gut mit in jede Handtasche – auch im „großen“ Format von 13×21 cm.
Ich habe mit dem oben erwähnten Pentest auf der ersten Seite angefangen: Hallo, Gemoie, Ciao, Bon Jour… habe ich mit verschiedenen Stiften geschrieben. Wie zu erwarten war, scheinen einige auf die Rückseite durch. Durchbluten möchte nur die Tinte aus dem Füller mit der B-Feder, ihr Tintenfluss ist zu satt.
Als nächstes gab es eine To Do-Liste für den Winter. Nach so einem langen Sommer, war der für mich nämlich ganz schön plötzlich und es mussten ein paar Dinge erledigt werden. Diese konnte ich nun schön abhaken.
Veloflex bietet aber noch mehr Einlagen für das Buttel Journal:
Ivory nennt sich das Inlay mit dem Punkt-Design. Hinzu kommt Diary mit dem Kalender, Travel für die Reiseplanung, My Plan mit To Do und Prio-Listen, Books für Bücher, Food für Essen und Rezepte und Colours mit blanko Seiten aus farbigem Papier.
Und da das Wechseln der Hefte im Umschlag so einfach ist, kann man ganz flexibel mehrere Hefte nutzen. Mir kommt entgegen, dass die Hefte auch mal in meinen Taschenbegleiter von Roterfaden passen.
Wo bekommt Ihr das Bullet Journal von Veloflex?
Tja ganz einfach im stationären Handel zum Beispiel. Händler findet Ihr auch über die > Webseite von Veloflex ganz schnell. Wundert Euch nicht, wenn es der kleine Laden auf der Ecke ist – so war es bei mir!
Mein Fazit zum Modimo Bullet Journal
Der Umschlag fasst sich angenehm an, die Größe passt, das System auch. Das Papier ist zwar sehr dünn und durchscheinend, dafür aber FSC-zertifiziert, was für mich ein Pluspunkt ist. Für mich als Einsteiger empfinde ich es gut, dass die Hefte “nur” 64 Blatt haben: Zum einen nimmt es mir die Scheu davor ein “gutes Notizbuch” zu “ruinieren” wenn etwas mal nicht so gelingt. Zum anderen kann man sie noch dazu schnell und flexibel austauschen. Daher würde ich sagen, es ist vor allem “echt Anfänger geeignet”!
Der kleine Schaden auf der Front meines Umschlags entstand wohl als ich es zu sehr in eine Tasche mit einem Block mit dicken Foldback-Klammer gedrückt hatte. Doch gerade solche kleinen Macken der Zeit füllen ihn mit Leben.
Was andere so machen:
Meine Freundin Bianca (Achtung, dieser Link für direkt zu ihrem Instagram-Profil, bedenkt dies bezüglich der DSGVO und eventuell gespeicherter Daten) nutzt das Bullet Journal schon länger als Hilfe zum Organisieren. Daher habe ich sie gebeten mir und Euch ihr BuJo zu zeigen und habe gefragt, was für sie das richtige Buch ausmacht.
Bianca stellt fest, dass diese freie Methode aus Kalender, Listen etc zu wählen, sich selbst zusammen zu stellen, jede Seite neu zu gestalten und experimentieren, der erste Planer bzw. Kalender ist, den sie länger als ein paar Monate nutzt.
Das Buch auf diesen Bildern ist von Roessler. Bianca hat es ausgewählt, da der Umschlag sich mit Aquarellfarben schön individualisieren lässt. Da musste sie beim Innenleben ein paar Abstriche machen. Für sie muss ein Notizbuch folgende Punkte auf jeden Fall erfüllen: dotted grid, glattes Papier für Brushpens und das Ghosting so gering wie nur möglich.
Auch Bianca findet “Man kann nicht alles haben!” wenn es um Papier, dessen Farbe und Linetaur aber auch das gebundene Buch geht. Denn Geschmäcker sind verschieden, genauso wie Produkte und die Menschen, die diese zusammen stellen. Habt Ihr denn schon Euer perfektes Bullet Journal Buch gefunden?
Neben dem Bullet Journal gibt es weitere Formen dieser Tagebücher oder „Kalender Plus“. Interessant finde ich Travel und Art Journals.
Besonders fasziniert hat mit was Kathrin Jebsen-Marwedel alias „Illustrated Journal“ bei Instagram (Achtung, wieder ein Link zu Instagram) zeigt. Sie verwendet ein Moleskine Pocket Diary im Format 9*14 cm und sagt selbst: “Das Papier ist lausig. Ich mag es trotzdem, weil mich das Kalendarium daran erinnert, möglichst jeden Tag zu zeichnen.”
Mich fasziniert was sie macht und wie! Oft ist die Lineatur nicht mehr zu sehen. Die gesammelten Stempel runden die Erinnerungen an Ort noch ab. Sie zeigt mal Privates, geht aber auch auf andere Themen ein – immer mit dem gewissen Etwas! Das Bullshit-Bingo ist mein absoluter Favorit.
Was mich aber regelrecht umgehauen hat: Sie führt solche Bücher bereits seit 2000. Also ganz lange bevor es jemand zum Trend gemacht hat. Chapeau!
Wer mehr über Bullet Journaling lesen möchte…
dem empfehle ich folgend einige Blogs, beziehungsweise Instagram-Accounts (das ist ja heutzutage geläufiger als Bloggen):
Bei Instagram erleichtert die Suche nach Inspiration der Hashtag. Zum Beispiel #bujo #bujoinspo #bujoinspire #weeklylog #monthlylog #futurelog #bujoideas #showmeyourplanner
Oder -ganz verrückt- Ihr geht in den Buchhandel und schaut was viele Verlage aus dem Thema Bullet Journal im letzten Jahr gemacht haben! Es gibt mehr als eine Handvoll Bücher mit verschiedenen Ansätzen. Reine Theorie bis Ausfüllhilfe, Vorlagensammlungen und ganze Sets mit Buch, Stiften, Farben, Stempeln… Der Trend ist vielfältig und so auch das gewachsene Angebot.
Ich für mich werde das Modimo gern weiter nutzen, besonders für To Do Listen – ich liebe das Abhaken, wenn etwas erledigt ist. Einen Kalender bietet es auch. Wenn noch mehr gebraucht wird, zieht dieser in den Taschenbegleiter um.
Inga meint
Vielen Dank für die Erwähnung! Freut mich sehr, dass du meinen Blog / Instagram empfehlen kannst 🙂
Finde deinen Post sehr interessant und werde sicher mal öfter vorbei schauen ?
Viele Grüße, Inga ?