[Werbung | Buchrezension*]
Nachdem ich Euch im vorherigen Blogartikel das Buch von Katharina Konte vorgestellt habe, zeige ich Euch hier nun Einblicke in das Buch „Easy Watercolor – Dein 30 Tage Workshop“ von Lara Schmitt, erschienen im EMF Verlag.
Lara Schmitt lebt mit ihrer Familie in München, nennt sich bei Instagram @larakraft und zeigt dort seit 2016 ihre Werke – begonnen hat es mit dem Handlettering als „Neues Hobby“. Scrollt man durch den gesamten Feed sieht man sehr schön ihre Entwicklung von den ersten geschwungenen Buchstaben bis zu den heutigen Illustrationen.
Zusammen mit Jenny @pikkablue hat sie die Challenge #thingswithflowers über mehrere Monate initiiert und begleitet.
Easy Watercolor – Ein Workshop-Buch
In Laras Buch „Easy Watercolor – Dein 30 Tage Workshop“ geht es ausschließlich um Motive mit Aquarellfarben. Keine Tuschezeichnung vorweg oder nachher. Die Details entstehen allein durch Pinsel und Farben.
„Schritt für Schritt zu Deinen ersten Bildern”
Wie jeder guter Ratgeber beginnt auch dieses Buch mit einer Einführung in Grundlagen, Beschreibung und Handhabung der Materialien. Der Autorin ist es wichtig, hochwertige Materialien zu nutzen, denn mit zu günstigem erlebt man schnell Frust, wenn Dinge nicht funktionieren. Allerdings weist sie auch darauf hin, dass man nicht sofort ein großes Equipment benötigt, sondern gut nach und nach sein Material erweitern kann. An dieser Stelle bin ich direkt d’accord mit ihrer Sicht – auch wenn mir noch einige mehr Hersteller einfallen würden als ihre genannten, die auch im Studien- und Hobbysegment Material anbieten, das passable Ergebnisse liefert. **
Weiter geht es mit der Farbenlehre und dem Mischen von Aquarellfarben. Gerade wenn man mit wenigen Farben in der Grundausstattung beginnt, ein interessantes und wichtiges Thema an dem man sich immer wieder versuchen kann. Kurz werden die Maltechniken Nass-in-Nass und Nass-auf-Trocken erläutert und schon startet das Level 1.
30 Projekte – 3 Level
Dreißig Tage? Nun, wer möchte kann sich hier gewiss auch schneller Wissen um Technik und Handling aneignen, indem er die Projekte schneller angeht. Doch finde ich es ganz nett damit „das tägliche Malen“ zu fördern. Auch steigern sich die Anforderungen und wiederholen sich die erworbenen Kenntnisse.
Die 31 Anleitungen sind entsprechend in drei Schwierigkeits-Level aufgeteilt.
Im ersten Durchblättern möchte man am liebsten natürlich mit den Motiven weiter hinten im Buch beginnen. Doch gerade mit den ersten Projekten steckt viel Potenzial den Umgang mit Pinseln und Aquarellfarben zu lernen.
„Vom Leichten zum Schweren“ – Mit kleineren Übungen beginnen und das Steigern der Schwierigkeiten
Das Projekt „Prachtvoller Blätterkreis“ macht das sehr deutlich. Hier kommen mehrere Dinge zusammen, die das Malen mit Aquarellfarben ausmachen: Nass-auf-Trocken-Technik, Steigern der Farbintensität und das Führen des Pinsels für die Formen. Dazu kommt die Formgestaltung als solches. All dieses wird man im folgenden immer wieder gebrauchen und mehr oder weniger bewusst anwenden.
Die Projekte selbst sind immer in den einzelnen Steps dargestellt und auch gut beschrieben, gefolgt von entsprechenden Tipps speziell zum Motiv, wie zum Beispiel das Lavieren bei der Nass-in-Nass-Technik.
Zu den Motiven der Step-by-Step Anleitungen gibt es auf den Folgeseiten Variationen als Anstoss nicht nur Nachzumalen, sonder die erlernte Technik auf weitere Ideen umzusetzen.
“Prachtvoller Blätterkreis” – Meine Variation des Projekts
Was natürlich bei Lara nicht fehlen darf: Blumen! Hier im Loose Watercolor Stil.
Diese Art Blüten zu aquarellieren ist ein guter Einstieg und mit nur wenigen Pinselstrichen lassen sich ganze Bouquets malen. Vor allem lernt man den Umgang mit der Pinselspitze, wie sich feine und breite Linien zu Blüten ergänzen.
In Level 2 werden die Motive direkt ein gutes Stück anspruchsvoller. Die Technik bleibt und wird vertieft – es werden immer mehr Details und damit auch mehr Schritte bis zum fertigen Bild. Diese werden gut erklärt, so dass man schon bei der Skizze leicht voran kommt. Level 3 erhöht den Detailreichtum wie auch den Anspruch an die Technik nochmals.
In allen Projekten tauchen immer wieder nützliche Materialien, Tipps zur Verwendung und kreative Anregungen auf, zum Beispiel mit Maskierflüssigkeit und Klebeband.
Exkurs Lettering
Das Buch schließt ab mit einer kurzen Einführung in das Handlettering mit Pinsel und Aquarellfarben. Wer vorher gelernt hat die Pinselspitze zu kontrollieren, kann mit diesem auch das Prinzip des Brushlettering anwenden: Druck bei der Abwärtsbewegung für einen breiten Strich, lösen beim Aufstrich für einen feinen Strich.
Lara zeigt hier ein Alphabet mit Groß- und Kleinbuchstaben, vor allem aber wie mit man Aquarellfarben schöne Farbeffekte und Verläufe – das sogenannte Blending – in die Buchstaben zaubert.
Mein Fazit zum 30-Tage Workshop “Easy Watercolor”
Das Buch vermittelt die wichtigen Elemente der Aquarellmalerei in den verschiedenen Anleitungen in steigernder Intensität. Dabei erlernt man diese sehr praxisorientiert, indem man den Anleitungen folgt. Schon in den ersten Projekten steckt viel Information zu Techniken und Potenzial für eigene Arbeiten. Dabei lernt der Anfänger viel, aber auch der schon etwas erfahrene Anwender hat gewiss etwas davon. Die Motive sind nicht nur für Erwachsene geeignet. Kinder finden an Lama, Donut und Vogelhäuschen sicher auch Gefallen.
Wer Laras Bilder von ihrem Instagram-Account kennt, wird sie beziehungsweise ihren Stil, auch in diesem Buch sofort wieder erkennen. Lara hat einen bestimmten Stil entwickelt, wie auch eine eigene Farbwelt. Sagt aber auch klar, dass man sich davon nicht einschränken lassen soll, sondern seine eigenen Farben suchen und finden kann.
Was Lara sonst so zeichnet und aquarelliert seht Ihr wunderbar auf ihrem Instagram-Profil @larakraft – vorbei schauen lohnt sich!
Im nächsten Blogartikel stelle ich Euch das Buch „Watercolor Wald – Inspiration Natur“ von Elisa Peth vor. Auch bei ihr geht es, wie der Titel schon sagt, um Aquarellfarben – doch in einem bestimmten „Lebensraum“. Lasst Euch überraschen, was dieses Buch besonders macht.
Easy Watercolor – Dein 30 Tage Workshop
Verlag EMF – Edition Michael Fischer
Autor Lara Schmitt
ISBN 978-3-96093-525-4
Hardcover, 128 Seiten, Format 23,5 x 20 cm
UVP 14,99 Euro
* Vielen Dank an den EMF Verlag für das Rezensionsexemplar. Es wurde mir für diese Vorstellung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dies geschah ohne Vorgaben und ohne Einflussnahme auf den Artikel durch den Verlag. Es wurde kein Honorar gezahlt. Die hier geschriebene Meinung, egal ob positiv oder negativ, spiegelt meine eigene Einschätzung wieder.
** Auch wenn das nun Off-Topic ist: Ich muss nochmal meine Meinung zur Nennung von konkretem Material in Büchern wie diesem kund tun. Das ist keine Kritik am Buch, seinem Inhalt oder gar der Autorin. Mehr eine Frage des Lektorats vielleicht.
Im letzten Jahr hat sich in der Social Media Welt viel getan bezüglich Werbekennzeichnung. In diesem Buch bezieht sich die Autorin auf bestimmte Materialien und dankt am Ende (auf der letzten Seite) auch dem Hersteller dafür, diese zur Verfügung gestellt bekommen zu haben. Was für mich an sich einer Werbekennzeichnung nahe kommt. Allerdings stellt sich mir wieder die Frage, warum in einem solchen Buch überhaupt konkrete Hersteller und Marken genannt werden. War das früher auch schon so?
Ich ziehe an dieser Stelle den Vergleich: “Hast Du mal ein Tempo?” ist nicht gleich zu “Hast Du mal ein Taschentuch?”, denn es suggeriert eine Marke. Natürlich hat sich gerade dieses Beispiel im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert und es gibt noch x weitere Beispiele dafür. Doch habe ich (als Mediengestalter) auch mal gelernt, dass man Produkte immer “Markenfrei” benennen kann und dies an sich auch sollte, wenn man eben nicht für genau dieses Produkt von genau dieser Marke wirbt. Dann ist es eben der “Wasserfeste Fineliner” und nicht der von Marke XY mit seinem Eigennamen ABC, “ofenhärtende Modelliermasse” anstatt XXXX von ***. Ich denke, Ihr versteht was ich meine.
Es heißt “Sprache bildet” – weswegen zum Beispiel es nun auch immer die weibliche zur männlichen Form genannt wird, damit man ja auch versteht, dass auch Frauen Arzt –sprich Ärztin– werden können. Die Wortwahl in einem solchen Buch bildet meiner Meinung nach auch – und beeinflusst damit sicher so manches Kaufverhalten. Sollte ein Buch also mit einer Werbekennzeichnung beginnen? Nichts spricht gegen konkrete Materialvorschläge, doch könnten die vielleicht dann offener gehalten sein und ein paar mehr Marken beinhalten? Oder ist das wieder falsch, wenn man wirklich von einem Hersteller Material zur Verfügung bekam?
Wenn dies hier ein (zukünftiger) Autor, Lektor oder anderer Verlagsmitarbeiter liest: Nehmt es einfach mal als kleinen Denkanstoß!
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