Blumen (aus)malen

Werbung | Rezensionsexemplare des Verlages

Welches Sujet könnte schöner sein für ein Malbuch als farbenfrohe Blumen?

In diesem Artikel möchte ich Euch zwei Ausmalbücher für Erwachsene vorstellen, die beide voller Blüten und doch ganz unterschiedlich sind.

Die beiden Bücher wurden mir vom EMF Verlag zugeschickt damit ich unter anderem das Papier ausgiebig testen kann, auf das auch mein eigenes Ausmalbuch gedruckt werden wird. 

Zuallererst muss ich dazu sagen, dass ich seit sehr langer Zeit kein Malbuch mehr gefüllt hatte. Obwohl dieser Trend mit Büchern, eben auch für Erwachsene, schon recht lange anhält (etwa 10 Jahre) und es immer mehr Varianten, Ideen und Konzepte dazu gibt. Von Mandalas, Sprüchen bis hin zu Effekt-Papier und zum “Rückwärts malen”.
Doch habe ich ja über Jahre vor allem meine eigenen Illustrationen koloriert – wenn auch vornehmlich mit Aquarellfarben. Ein Punkt ist und bleibt dabei gleich:

Ausmalen entspannt.

Es geht ums (Hirn-) Abschalten. In den Flow kommen oder gar in Meditation verfallen. Es beruhigt die Gedanken und gleichzeitig fördert es Kreativität und auch die kognitiven Fähigkeiten. Und zwar bei Kindern wie auch bei Erwachsenen. Dazu gibt es verschiedene Studien, die ich schön zusammen gefasst in einem Dossier bei Staedtler gefunden habe.

Blütentraum – Florale Motive ausmalen

Das Ausmalbuch von Anastasia Sälinger @handgemalt würde ich als ein „klassisches“ bezeichnen. Mit 25 cm im Quadrat, aufgeschlagen also 50 cm breit, ist es auch gar nicht so klein. 70 abwechslungsreiche Motive von einfachen bis hin zu komplexen Blüten, Zusammenstellungen mal Seitenfüllend, mal in Formen wie Kreisen und Kränzen oder Blumensträußen, Blumenwiesen und Bouquets. Auch Bilderrahmen, Polaroidbilder und andere Elemente finden sich mit allerlei Blumen.

Das Buch beginnt mit einigen Tipps zu Material und Technik, zeigt dabei wie mit verschiedenen Stiftarten, vom Bunt- und Pastellstift, Aquarellstift bis zum Fineliner ausgemalt werden kann. Dazu eine Seite über Farbzusammenstellungen und eine um die eigenen Stifte in Flächen und ersten Blüten auszuprobieren.

Das Buch lässt sich wunderbar leicht füllen. Meine einzige Bremse: Ich wünsche mir für jede Blüte den Farbton, den sie in meinem Garten hat. So groß ist mein Stifte-Vorrat an Buntstiften aber (noch) nicht. 

Daher habe ich auch mal versucht mit Aquarellfarben darin zu malen. Und siehe da, schafft man es mit nur ganz wenig Wasser zügig die Farbe auf das Papier zu bringen, nimmt dies das einem gar nicht krumm und schlägt nur ein paar Wellen. Dafür benötigt man allerdings schon ein wenig Fingerspitzengefühl und die Geduld die Farbe vorher auf der Palette zu mischen – auf dem Papier ist das nicht möglich. Das war für mich bei weitem nicht so „entspannend“ wie das Schummern mit Buntstiften über die Flächen.

Auch Aquarellstifte lassen sich auf dem Papier vermalen. Doch auch hier sollte man sehr sparsam mit dem Wasser sein, die Rückseite eventuell nicht so wichtig finden… Mir fällt das schwer. Der Perfektionist in mir kann nicht so gut mit Wellen im Papier umgehen, auch wie die Pigmente sich verteilen gefällt mir nicht so gut. Aber an sich ist das klar: Ausmalbücher, auch die für Erwachsene, werden in der Regel (und so auch hier) auf etwas dickeres Offset-Papier gedruckt. Nicht auf Aquarellpapier. Also sollte man seine Ansprüche entsprechend setzen.

Flowers mit Lana: Blütenmotive ausmalen

Das Buch von @Lanaarts23 fällt schon mit der Schweizer Bindung mit dem violetten Leinenfälzel* auf. Das ist mal was anderes als beim normalen Softcover. Das Tolle daran ist, dass dadurch das Buch aufgeschlagen sehr flach liegt und man bis in die Falz malen kann. Allerdings sind nur wenige Motive bis in den Falz… Mit einem Format etwas größer als Din A5 kann man es auch gut in die Tasche packen und unterwegs darin malen.

*Bei der Schweizer Bindung liegt der Buchblock auf einem Umschlag und mit dem Leinenfälzel wird die Faden- bzw. hier die Klebebindung auf dessen Rücken verdeckt.

23 verschiedene Pflanzenarten hat die Künstlerin erarbeitet. Diese bestehen nur aus den nötigsten dünnen Outlines, meist in Schwarz, ein paar in Farbig und –besonders interessant– in weiß auf einer Farbfläche. Die Tulpe, die Chrysantheme, die Lilie, der Hibiskus und die Pfingstrose sind auch in einer Koloration bzw. Schraffur von Lanaarts neben der Outlinevariante dargestellt, so dass man sich an ihrem Stil orientieren kann.

Bei meinem Versuch der blauen Chrysantheme möglichst nahe zu kommen, musste ich dann feststellen, dass dies mit meinen günstigeren Marken-Buntstiften gar nicht und mit den Faber-Castell Polychromos nur sehr bedingt möglich ist. Um einen so dicken, butterweichen Abrieb zu erreichen, muss man wohl -wie von der Autorin auch angemerkt- mit Wachsbasierten und sehr weichen Buntstiften malen.

Was unterscheidet die beiden Bücher?

Das Format, die Bindung und vor allem –nun an sich habe ich es schon beschrieben– der Stil.

Die Art wie die Blüten dargestellt sind, führt zu einer anderen Art des Ausmalens. Für mich sind beide Bücher angenehm auszumalen, entspannend eben. Ich mag es in „Blütentraum“ mit vielen Farben eine Seite zu füllen und in „Flowers“ nur eine Blüte mit Farbverläufen und eher monochrome zum Leuchten zu bringen. Auch wenn ich das noch üben muss und wohl die Stiftauswahl erweitern könnte.

Was mir bei automatisch passierte: Ich konnte manchmal nicht aufhören, obwohl mir das Bild nur teilkoloriert schon so gut gefiel. Und ein anderes Mal habe ich es genau so belassen und mich an den Weißräumen als Kontrast zur Farbe erfreut.

Ob es nur ein Eindruck meinerseits ist oder ob es wirklich so ist, kann ich schwer sagen: Das Papier scheint leicht unterschiedlich zu sein, was gerade mit günstigeren Marken-Buntstiften auffällt. Aber auch die Künstlerfarbstifte Polychromos von Faber-Castell hatten auf dem Papier in “Flowers” weniger schönen Abrieb als in “Blütentraum”. Viele wachsbasierte Farbstifte habe ich auch (noch) nicht, so dass mein Wunsch dem Stil von Lanaarts nahe zu kommen, erst einmal nur teilweise erfüllt wird.

Nochmal zur Bindung: Die Schweizer Bindung von „Flowers“ hätte „Blütentraum“ auch gut getan, da hier viele Motive bis über den Rand hinaus gestaltet sind und man wirklich bis in die Falz in der Mitte des Buches malen möchte. Dies ist aber auch mit einem gut gespitzten Buntstift nur bedingt möglich.

Die beiden Ausmalbücher für Erwachsene findet Ihr im Fachhandel, beim EMF Verlag selbst und sicher auch beim Online-Handel mit den folgenden Daten:

Wie siehst Du das? Schreib mir gerne einen Kommentar!

Nachtrag: Mittlerweile ist das von mir illustrierte Ausmalbuch “Geheimnisvolle Bücherwelten” erschienen und man findet es im Buchhandel!